Glaube an Gott (teil 3 von 3)
Beschreibung: Der dritte und vierte Aspekt darüber, was der Glaube an Gott bedeutet, genauer gesagt der Glaube, daß Ihm allein Anbetung gebührt und wie man Gott durch Seine Namen und Eigenschaften kennenlernt.
- von IslamReligion.com
- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 31 Mar 2008
- Gedruckt: 476
- Gesehen: 24,630 (Tagesmittelwerte: 4)
- Bewertet von: 133
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
(III) Gott allein gebührt die Anbetung
Der Islam legt viel mehr Wert darauf, wie der Glaube an Gott in ein rechtschaffenes, gehorsames Leben und in guten, moralischen Anstand übertragen wird, anstatt Seine Existenz mit Hilfe theologischer Kompliziertheiten zu beweisen. Das islamische Motto ist gleichlautend mit der ersten Botschaft, welche die Propheten predigten: sich ganz Gottes Willen und Seiner Anbetung hinzugeben und sich nicht so sehr darauf zu fixieren, Gottes Existenz zu beweisen:
“Und Wir haben vor dir keinen Gesandten gesandt, dem Wir nicht (die Weisung) eingegeben hätten: ‘Es gibt keinen Gott außer Mir, so dient Mir!’” (Quran 21:25)
Gott besitzt das exklusive Recht, innerlich und äußerlich, mit dem Herzen und den Gliedern angebetet zu werden. Niemand außer Ihm kann angebetet werden und niemand sonst kann neben Ihm angebetet werden. Er hat weder Partner noch Teilhaber an der Anbetung. Die Anbetung, in ihrem umfassenden Sinn und all ihren Erscheinungen, gebührt Ihm allein.
“Euer Gott ist ein Einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.” (Quran 2:163)
Gottes Recht, angebetet zu werden, kann nicht genug betont weren. Es ist die wesentliche Bedeutung des Islamischen Glaubensbekenntnisses: La ilah illa Allah. Man wird Muslim, indem man das göttliche Recht auf Anbetung bezeugt. Es ist der Kern des Islamischen Glaubens an Gott, sogar des gesamten Islam. Es war die zentrale Botschaft aller Propheten und Gesandten, die Gott geschickt hat – die Botschaft Abrahams, Isaaks, Ismaels, Mose´, der hebräischen Propheten, Jesu´ und Muhammads, Gottes Frieden sei mit ihnen. Laut Altem Testament erklärte Mose zum Beispiel:
“Höre, Israel, der Herr ist unser Gott allein.” (5.Mose 6:4)
Und laut dem Neuen Testament wiederholte Jesus 1500 Jahre später dieselbe Botschaft, als er sagte:
“Das vornehmste Gebot ist das: ´Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist allein der Herr´. ” (Markus 12:29)
Und er erinnerte ebenfalls im Neuen Testament Satan:
“Hebe dich weg von mir Satan! Denn es steht geschrieben: ‘Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und Ihm allein dienen. ’” (Matthäus 4:10)
Schließlich hallte der Ruf von Muhammad über 600 Jahre nach Jesus´ über die Hügel von Mekka:
“Euer Gott ist ein Einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.” (Quran 2:163)
Sie alle erklärten deutlich:
“…Dient Gott! Keinen Gott habt ihr außer Ihm...” (Quran 7:59, 7:65, 7:73, 7:85; 11:50, 11:61, 11:84; 23:23)
Was ist Gottesdienst?
Im Islam besteht der Gottesdienst aus jeder Tat, jeder Überzeugung, jeder Aussage oder jedem Gefühl im Herzen, das Gott befürwortet und liebt; also alle Dinge, die den Gläubigen seinem Schöpfer näher bringen. Er beinhaltet sowohl “äußeren” Gottesdienst, wie die täglichen rituellen Gebete, Fasten, Almosen und Pilgern als auch “inneren” Gottesdienst wie den Glauben an die sechs Glaubens-grundsätze, Verehrung, Anbetung, Liebe, Dankbarkeit und Vertrauen. Gott hat einen Anspruch auf Anbetung mit Körper, Herz und Seele, und die Anbetung ist unvollständig, solange eines der vier Grundelemente fehlt: ehrerbietige Furcht vor Gott, göttliche Liebe und Anbetung, Hoffnung auf Gottes Belohnung und äußerste Demut.
Eine der größten Handlungen im Gottesdienst ist das Gebet, in dem das göttliche Wesen um Hilfe gebeten wird. Der Islam betont, daß das Gebet nur an Gott gerichtet werden darf. Er besitzt die absolute Gewalt über das Schicksal eines jeden Menschen, und Er ist in der Lage, seine Bedürfnisse zu erfüllen und Bedrängnis von ihm abzuwenden. Im Islam behält sich Gott das Recht auf Gebete für Sich Selbst vor.
“Und rufe nichts außer Gott an, was dir weder nützt noch schadet! Wenn du es tust, dann gehörst du folglich zu den Ungerechten.” (Quran 10:106)
Irgendjemand anderen – Propheten, Engel, Jesus, Maria, Götzen oder Natur - einen Teil der Anbetung oder ein Gebet zukommen zu lassen, die grundsätzlich nur Gott gebühren wird als Shirk bezeichnet und stellt die schlimmste Sünde im Islam dar. Shirk ist die einzige unverzeihliche Sünde, wenn sie nicht bereut wird und sie verleugnet den eigentlichen Zweck der Schöpfung.
(IV) Gott ist bekannt durch Seine schönsten Namen und Eigenschaften
Gott ist im Islam durch Seine schönsten Namen und Eigenschaften bekannt, wie sie aus den islamischen Offenbarungen hervorgehen, ohne verändernde Interpretation oder Leugnung ihrer offensichtlichen Bedeutungen, sie sich auszumalen oder von ihnen in menschlichen Maßstäben zu denken.
“Gottes sind die schönsten Namen; so ruft Ihn damit an…” (Quran 7:180)
Aus diesem Grunde ist es unangemessen, Urheber, Autor, Substanz, Reines Ego, Absoluter, Reine Idee, Logisches Konzept, Leibhaftiger, Unbekanner, Unbewußter, Ego, Idee oder Großer Mann als Göttliche Namen zu verwenden. Ihnen fehlt einfach die Schönheit und es entspricht nicht dem, wie Gott Sich Selbst beschrieben hat. Anstatt dessen zeigen Gottes Namen Seine Majestätische Schönheit und Vollkommenheit. Gott vergißt nicht, schläft nicht und wird auch nicht müde. Er ist nicht ungerecht, und Er besitzt weder Sohn, noch Mutter, Vater, Bruder, Teilhaber oder Helfer. Er wurde nicht geboren und zeugt nicht. Er braucht niemanden, denn Er ist Vollkommen. Er wird nicht menschlich, um unser Leiden zu “verstehen”. Gott ist Der Allmächtige (al-Qawyy), Der Eine Unver-gleichliche (al-‘Ahad), Der die Reue Annehmende (at-Tawwaab), Der Barm-herzige (ar-Rahiem), Der Ewiglebende (al-Hayy), Der Sich Selbst und alle Schöpfung erhält (al-Qayyum), Der Allwissende (al-‘Aliem), Der Allhörende (as-Samii’), Der Allsehende (al-Basier), Der Vergebende (al-‘Afuw), Der Helfer (an-Nasier), Der Heiler der Kranken (asch-Schaafie).
Die am häufigsten angerufenen Namen sind: “Der Gnädige” und “Der Barm-herzige”. Alle außer einem Kapitel der Muslimischen Schrift beginnen mit dem Satz: “Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Erbarmers.” Man kann sagen, dieser Satz wird von den Muslimen gewöhnlich noch häufiger verwendet, als Vater, Sohn und Heiliger Geist in christlichen Anrufungen. Muslime beginnen alles im Namen Gottes und erinnern sich jedesmal wenn sie essen, trinken, einen Brief schreiben oder irgendetwas anderes Wichtiges tun, an Gottes Gnade und Barmherzigkeit.
Vergebung besitzt in der Beziehung des Menschen zu Gott eine ganz wichtige Bedeutung. Menschen sind in der Tat schwach und neigen zur Sünde, aber Gott in Seiner liebevollen Gnade ist geneigt, zu vergeben. Der Prophet Muhammad sagte:
“Gottes Gnade überwiegt Seinen Zorn. ” (Sahieh Al-Bukhari)
Außer den göttlichen Namen “Der Gnädige” und “Der Barmherzige” gehören die Namen “Der Vergebende” (al-Ghafur), “Der Oft-Vergebende” (al-Ghaf-faar), “Der die Reue Annehmende” (at-Tawwaab) und “Der Verzeihende” (al-Afuw) zu denen, die von den Muslimen am häufigsten in ihren Gebeten verwendet werden.
Fügen Sie einen Kommentar hinzu