Christliche Gelehrte geben Widersprüche in der Bibel zu (teil 3 von 5): Angebliche Autoren des Neuen Testaments
Beschreibung: Beweise für Widersprüche, die von christlichen Gelehrten bei den Überlieferungen der angeblichen Autoren des Neuen Testaments gefunden wurden.
- von Misha’al ibn Abdullah (entnommen aus dem Buch: What Did Jesus Really Say?)
- Veröffentlicht am 29 Jun 2009
- Zuletzt verändert am 29 Jun 2009
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Wir bemerken, dass jedes Evangelium mit der Einleitung: "Das Evangelium nach…" beginnt, wie "Das Evangelium nach Matthäus", "Das Evangelium nach Lukas", "Das Evangelium nach Markus", "Das Evangelium nach Johannes". Die deutliche Schlußfolgerung des durchschnittlichen Menschen von der Straße ist, dass diese Menschen bekanntermaßen die Verfasser dieser Bücher seien, die ihnen beigemessen werden. Dies ist allerdings nicht der Fall. Warum? Weil nicht eine dieser prahlerischen viertausend Abschriften, die existieren, die Signatur ihres Autors trägt. Es wurde lediglich angenommen, sie seien ihre Verfasser. Neuere Entdeckungen widerlegen allerdings diese Annahme. Sogar Beweise in ihnen selbst bestätigen das, bespielsweise war es nicht Matthäus, der das Evagelium, das seinen Namen trägt, geschrieben hat:
“...Und da Jesus von dannen ging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und (Jesus) sprach zu ihm (Matthäus): Folge mir! Und er (Matthäus) stand auf und folgte ihm (Jesus).” (Matthäus 9:9)
Es bedarf keines Wissenschaftlers, um festzustellen, dass weder Jesus noch Matthäus diesen Vers aus dem "Matthäus-Evangelium" geschrieben hat. Derartige Beweise kann man im gesamten Neuen Testament finden. Obwohl viele Leute vermutet haben, dass es möglich ist, dass ein Autor manchmal in der dritten Person schreibt, zeigen jedoch auch die restlichen Beweise, die wir in Verlauf dieses Buches noch sehen werden, dass einfach viel zuviel gegen diese Hypothese spricht.
Diese Beobachtung beschränkt sich keinesfalls nur auf das Neue Testament. Es gibt sogar Beweise dafür, dass zumindest Teile des Deuteronomie (5 Mose) weder von Gott noch von Moses stammen. Dies können wir in 5 Moses 34:5-10 sehen, wo wir lesen:
“So STARB Moses....und Er (Gott, der Herr) BEGRUB IHN (Moses)...Moses war hundertundzwanzig Jahre alt ALS ER STARB und es stand HINFORT kein Prophet in Israel auf wie Mose...”
Beschrieb Moses sein eigenes Begräbnis? Josua spricht ebenfalls in allen Einzelheiten von seinem eigenen Tod in Josua 24:29-33. Die Beweise unterstützen überwältigender Weise die gegenwärtigen Entdeckungen, dass die meisten Bücher der Bibel nicht von ihren vermutlichen Autoren verfasst worden waren.
Die Autoren der RSV von Collins sagen, dass der Verfasser der "Könige" "unbekannt" sei. Wenn sie wüßten, dass es Gottes Wort wäre, dann hätten sie dies zweifellos gesagt. Aber sie haben sich ehrlich dazu entschlossen, zu sagen: "Verfasser....unbekannt." Wenn aber der Verfasser unbekannt ist, warum wird es dann Gott zugesprochen? Wie kann dann behauptet werden es sei "inspiriert" – eingegeben worden? Wenn wir bei dem Buch von Jesaja weiter lesen, finden wir: "Hauptsächlich Jesaja zugeschrieben. Teile davon könnten von anderen geschrieben worden sein." Prediger Salomo: "Verfasser, zweifelhaft, aber gemeinhin Salomo zugeschrieben. Ruth: "Verfasser nicht zweifelsfrei bekannt, vielleicht Samuel" und so weiter.
Laß uns ein einziges Buch aus dem Neuen Testament etwas detaillierter betrachten.
“Der Verfasser des Buches Hebräer ist unbekannt. Martin Luther vermutete, dass Apollos der Verfasser war… Tertullian sagte, dass Hebräer der Brief von Barnabas gewesen sei…Adolf Harnack und J.Rendel Harris spekulierten, dass es von Priscilla (oder Prisca) geschrieben worden sei. William Ramsey vermutete, dass es von Philip gemacht worden sei. Die traditionelle Ansicht allerdings besagt, dass der Apostel Paulus die Hebräer geschrieben habe...Eusebius glaubte, dass Paulus es geschrieben hat, aber der Beweis dafür konnte nicht erbracht werden.”[1]
Ist es das, was wir als "von Gott inspiriert" definieren?
Wie wir im ersten Kapitel gesehen haben, waren der Heilige Paulus und seine Kirche nach ihm für massenhafte Veränderungen an der Religion Jesus´ nach seinem Weggang verantwortlich, sowie für das Inszenieren einer massiven Kampagne des Ermordens und der Tortur aller Christen, die sich weigerten, die Lehren der Jünger Jesu´ zugunsten der Doktrinen des Paulus aufzugeben. Alle Evangelien außer denen, die Paulus annehmbar erschienen, wurden systematisch zerstört oder umgeschrieben. Rev. Charles Anderson Scott hat dazu folgendes zu sagen:
“Es ist höchst wahrscheinlich, dass keines der synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus und Lukas) vor dem Tod Paulus in der Form existiert hat, wie wir es kennen. Und würden die Dokumente aus der strengen chronologischen Ordnung genommen, dann würden die Briefe des Paulus vor den synoptischen Evangelien kommen.”[2]
Diese Aussage wird von Prof. Brandon weiter untermauert: "Die frühesten christlichen Schriften, die uns erhalten geblieben sind, sind die Briefe des Apostel Paulus.”[3]
Im letzten Teil des zweiten Jahrhunderts sagte Dionysius, der Bischof von Corinth:
“weil die Brüder wünschten, dass ich Briefe schreibe, tat ich dies, und diese die Apostel des Teufels haben Unkraut (unerwünschte Elemente) gesät, manche Dinge ausgetauscht und andere hinzugefügt; für sie ist ein Fluch reserviert. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn manche versucht haben, die heiligen Schriften des Herrn zu verfälschen, wo sie dasselbe bei anderen Werken ebenfalls versuchten, die mit diesen nicht zu vergleichen sind.”
Der Quran bestätigt dies mit den Worten: .
“Doch wehe denen, die das Buch mit ihren eigenen Händen schreiben und dann sagen: "Dies ist von Gott", um dafür einen geringen Preis zu erlangen! Wehe ihnen also ob dessen, was ihre Hände geschrieben und wehe ihnen ob dessen, was sie erworben haben!” (Quran 2:79)
Footnotes:
[1] Aus der Einleitung der King James Bible, New revised and updated sixth edition, the Hebrew/Greek Key Study, Red Letter Edition.
[2] History of Christianity in the Light of Modern Knowledge (Geschichte des Christentums im Licht des modernen Wissens), Rev. Charles Anderson Scott, S.338
[3] “Religions in Ancient History,” S.G.F. Brandon, S. 228.
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