Was ist Sikhismus? (teil 2 von 2): Eine indische oder monotheistische Religion?
Beschreibung: Die Art der Religion und das Konzept Gottes.
- von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion. com)
- Veröffentlicht am 16 May 2016
- Zuletzt verändert am 16 May 2016
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Sikhismus ist gemeinsam mit Hinduismus und Buddhismus, wie wir diskutiert haben, und Jainismus als eine der indischen Religionen bekannt. Diese vier Religionen teilen bestimmte Schlüsselkonzepte, die von jeder Gruppe oder Untergruppe ein wenig anders interpretiert werden. Sie sind alle durch den Glauben an Karma, und das Konzept der Reincarnation verbunden. Im Hinduismus kehrt die Seele in vielen verschiedenen Formen immer wieder zurück, bis sie sich mit der Quelle wieder vereint. Im Buddhismus ist das Konzept anders und wird als Wiedergeburt bezeichnet, es gibt keine unveränderliche oder ewige Seele; anstatt dessen gibt es eine Serie von separaten Lebenszeiten von der Empfängnis bis zum Tod.
Sikhismus akzeptiert den Glauben der Hindus an Karma und Reincarnation, aber predigt einen einfachen Weg, den Kreislauf zu beenden, indem man ein diszipliniertes Leben führt. Sikhs glauben, dass man durch die Gnade Gottes und durch das konstante Nachsinnen und Wiederholen Seiner Namen von dem Zyklus der Geburt und des Todes befreit werden kann. Guru Nanak erklärte seinen Anhängern, dass die Geburt vom Karma kommt, aber die Befreiung kommt durch die Gnade Gottes. Guru Nanak lehrte, dass Erlösung nicht bedeutet, nach einem letzten Gericht das Paradies zu betreten, sondern eine Vereinigung und ein Aufgehen in Gott, manchmal als der Wahre Name bezeihnet.
Sikhismus ist im wesentlichen eine monotheistische Religion und aus diesem Grund hat er mehr mit dem Islam gemeinsam als mit dem Hinduismus oder dem Buddhismus, wie wir aber entdecken werden, bestehen im Konzept von Gott und dem Glaubenssystem große Unterschiede.
Sikhs benutzen viele Namen für Gott, auch die von anderen Glauben wie Rama oder Allah. Ein allgemein verwendeter Name ist Wahegur, was wunderbarer Herr bedeutet. Ein Sikh glaubt ebenfalls, dass Gott gestaltlos, zeitlos und blind ist und dass vor der Schöpfung, alles, das existierte, Gott und SeinHukam (Wille oder Ordnung) gewesen ist. Sie verwenden die Nummer1um die Universalität Gottes zu bezeichnen. Guru Nanak sagte, dass Gott Allgegenwärtig und für die geistlich Erwachten überall sichtbar ist. Er betonte, dass Gott vom Herzen einen menschlichen Wesens gesehen werden muss, was bedeutet, dass Anhänger meditieren müssen, um Fortschritte in bezug auf ihre Erleuchtung zu machen.
Das Konzept von Gott als Schöpfer als getrennt und nicht als Teil Seiner Schöpfung ist dem Konzept von Gott im Islam ähnlich.
Er hat alles erschaffen, füllt alles und doch ist Er getrennt.(Guru Granth Sahib)
"Gott ist der Schöpfer aller Dinge." (Quran 39:62 )
Der Verstand allein kann Ihn nie kennen.(Guru Granth Sahib)
"Es gibt nichts Seinesgleichen." (Quran 42:11)
Sikhismus behauptet allerdings, Gott sei überall und in allem,ein Konzept, das vom Islam abgelehnt wird und das dem hinduistischen Verständnis von Gott ähnlich ist. Sikhismus macht ziemlich deutlich, dass auch sie das hinduistische Konzept von Gott und Halbgöttern ablehnen. Der Islam stellt kategorisch fest, dass Gott nicht überall ist; sondern Er ist über den Himmeln und mit Seinem Wissen Seiner Schöpfung nahe.
Islam ist eineReligion, die für alle Orte, alle Völker und alle Zeiten offenbart wurde. Muslime glauben, dass der Qur´an das letzte Offenbarungsbuch ist und der Prophet Muhammad der letzte Prophet; Gottes letzte Botschaft an die Menschheit ist ihm offenbart worden. Deshalb lehnt der Islam die Vorstellung ab, dass der Guru Granth Sahib eine Offenbarung Gottes sein soll. Sikhs haben ihre eigene Schrift auf der Grundlage ihrer eigenen Interpretation von bestimmten Sichtweisen, die im Hinduismus und Islam gelehrt werden, geschrieben. Sie haben auch einige der islamischen und hinduistischen Lehren völlig abgelehnt, um zu einer interessanten Kombination aus hinduistischer und islamischer Theologie zu kommen.
Es mag einige Ähnlichkeiten geben, doch die Unterschiede sind es, die die Unvereinbarkeit von Islam und Sikhismus zeigen. Diese beinhalten die Tatsache, dass es Sikhs verboten ist, rituell geschlachtetes Fleisch (halal) zu essen, Sikhs glauben nicht an Pilgerreisen, während die Pilgerreise nach Mekka (Haǧǧ) eine Säule des Islam darstellt, und Sikhs verbrennen ihre Toten, während Muslime begraben werden.
Sikhismus leugnet die reale Existenz von Engeln und Teufeln, die im islamischen Glauben bekannte Figuren sind. Es gibt kein Konzept von göttlicher Belohnung und Bestrafung wie Himmel und Hölle, Sikhs glauben wie Hindus und Buddhisten, dass Karma bestimmt, ob eine Person letztendlich die Einheit mit Gott erreicht oder nicht. allerdings lehnen sie, wie bereits erwähnt, den hinduistischen Glauben an Inkarnationen Gottes (Avatars) ab, sie glauben anstatt dessen, dass es nur einen Gott gibt, der seinen Willen durch die Gurus mitteilt.
Guru Nanak war ein religiöser Reformer, nicht der Gründer einer ganz neuen Religion. "Während der Ursprung des Sikhismus die Gurus dazu führte, einiges vom Glauben des Islam und des Hinduismus anzunehmen, führte er sie auch dazu, einiges abzulehnen. Das Ziel war, einen Weg der Erleuchtung zu zeigen, ohne Rücksicht auf die Kaste, das Geschlecht oder andere Äußerlichkeiten, und indem er dies tat, hat er eine Religion hervorgebracht, die ein paar allgemeine Ähnlichkeiten mit dem Islam besitzt, doch in Wirklichkeit ziemlich anders ist."[1]
Fußnoten:
[1]
Ren Shengli und Gerhard Wohlberg.
(http://www. karma2grace. org/webcomponents/faq/index. asp?det=68)
Andere Quellen:
(http://www. sikhismguide. org/sikh-belief. aspx)
(http://www. religioustolerance. org/sikhism2. htm)
(http://www. religionfacts. com/sikhism)
(http://www. sikhs. org)
(http://www. sikhnet. com/pages/introduction-sikhism)
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