Die Geschichte von Moses (teil 5 von 12): Moses hört die Stimme Gottes
Beschreibung: Heimweh führt Moses seinem Schicksal entgegen.
- von Aisha Stacey (© 2014 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 10 Feb 2014
- Zuletzt verändert am 10 Feb 2014
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Moses, Gottes Friede sei mit ihm, heiratete eine der Frauen, denen er anfangs am Brunnen geholfen hatte, und verbrachte die nächsten zehn Jahre damit, für ihren Vater zu arbeiten und seine eigene Familie großzuziehen. Sein neues Leben war ruhig und besinnlich, er musste nicht die Intrigen des ägyptischen Gerichts oder die Demütigung seines Volkes, der Kinder Israels, ertragen. Moses war in der Lage, über die Wunder Gottes und des Universums nachzudenken.
Jeder Bericht von Moses Leben steckt voller Lektionen und Rechtleitung, für Moses und für die Menschheit. Gott hat Moses Erfahrungen zukommen lassen, die ihn auf seine zukünftige Mission vorbereitet haben. Moses war im Hause des Pharao von Ägypten aufgewachsen; daher kannte er die Politik und die Intrigen der ägyptischen Regierung sehr gut. Moses besaß also Erfahrungen aus erster Hand über Pharaos Korruption – von einem Mann, der sich Selbst als Gott bezeichnete.
Durch die Gnade und Barmherzigkeit Gottes war Moses in der Lage, aus Ägypten zu fliehen und durch die Länder zu reisen. Er konnte andere Kulturen und Völker kennen lernen. Reisen hat damals wie heute den Horizont erweitert, die Herzen und den Verstand für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Menschen mit verschiedener Herkunft geöffnet. Gott sagt:
“O ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget.” (Quran 49:13)
Während seiner Zeit in Madyan war Moses Schafhirte. Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden sei auf ihm, informierte uns darüber, dass alle Propheten Gottes eine Zeit lang Schafhirten gewesen waren. Es könnte scheinen, als sei dies ein seltsamer Beruf, aber wenn wir ihn sorgfältig untersuchen, können wir feststellen, dass Schafhirten einige wertvolle Lektionen lernen, während sie sich um ihre Herden kümmern. Ein Schafhirte führt ein einsames, ruhiges Leben; es gibt Zeit für persönliches Nachdenken und Nachsinnen über die Wunder des Lebens.
Allerdings muss der Schafhirte zur gleichen Zeit immer vor Gefahren auf der Hut sein. Gerade Schafe sind schwache Tiere, die ständiger Pflege und Aufmerksamkeit bedürfen. Wenn auch nur ein Schaf von seiner schützenden Herde weg gerät, wird es zu einer leichten Beute. Ein Prophet hat normalerweise die Aufgabe, eine ganze Nation zu schützen, er muss auf der Hut sein und sich der Gefahren bewusst sein, die seine Anhänger bedrohen, insbesondere die Armen, Schwachen und Unterdrückten von ihnen.
Nachdem Moses seine Arbeitsfrist beendet hatte, die er seinem Schwiegervater versprochen hatte, wurde er von Heimweh erfasst. Er fing an, seine Familie und das Land Ägypten zu vermissen. Obwohl er vor dem, was passieren könnte, wenn er zurück kehrte, Angst hatte, hatte er diese befremdende Sehnsucht nach seinem Heimatland. Moses versammelte seine Familie um sich und machte sich auf die lange Reise zurück nach Ägypten.
“Als Moses nun die Frist erfüllt hatte und mit seinen Angehörigen reiste, gewahrte er an der Seite des Berges ein Feuer. Er sagte zu seinen Angehörigen: "Bleibt hier ich habe ein Feuer wahrgenommen; vielleicht kann ich euch eine Nachricht von dort bringen oder eine Feuersglut, so dass ihr euch wärmen könnt.” (Quran 28:29)
Während Moses durch die Wüste zurück zog, verirrte er sich. Es war eine sehr kalte, dunkle Nacht. Moses sah etwas, das ein Feuer zu sein schien, das in der Ferne brannte. Er wies seine Familie an, dort zu bleiben, wo sie war. Er hoffte, entweder die richtige Richtung zu finden oder wenigstens in der Lage zu sein, etwas Feuer mitzubringen, um seine Familie zu wärmen. Ohne es zu wissen, war Moses drauf und dran, an einem der erstaunlichsten Gespräche der Geschichte teilzunehmen. Er ging auf das Feuer zu und als er dies tat, hörte er eine Stimme.
“…Und als er zu ihm kam, wurde gerufen: "Gesegnet soll der sein, der in dem Feuerbereich ist und der, der sich in ihrer Nähe befindet; und gepriesen sei Gott, der Herr der Welten! O Moses, Ich bin Gott, der Erhabene, der Allweise.” (Quran 27:8-9)
Gott sprach zu Moses. Er wies Moses an, seine Schuhe auszuziehen, denn er befand sich auf heiliger Erde. Gott offenbarte Moses, dass er für eine besondere Mission auserwählt worden sei und bat ihn, zuzuhören, was Er zu sagen habe.
“Wahrlich, Ich bin Allah. Es ist kein Gott außer Mir; darum diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken.Wahrlich, die Stunde kommt bestimmt. Ich halte sie fest verborgen, auf dass jede Seele nach ihrem Bemühen belohnt werde. Darum lass dich nicht von dem, der hieran nicht glaubt und seinen Gelüsten folgt, davon abhalten, damit du nicht untergehest.” (Quran 20:14-16)
In einem direkten Gespräch zwischen Gott und Moses wurde Moses und seinen Anhängern das Gebet zur Pflicht gemacht. Das Gebet wurde auch dem Propheten Muhammad und seinen Anhängern vorgeschrieben, auf fast genau dieselbe Weise in der Nacht, in der der Prophet Muhammad nach Jerusalem gereist und in den Himmel aufgestiegen war.
In dieser Zeit muss Moses fasziniert gewesen sein. Er war nach Ägypten aufgebrochen, folgte einer fremdartigen Sehnsucht, nach Hause in seine Heimat zurückzukehren. Er hatte sich in der Dunkelheit verirrt und war auf der Suche nach Licht und Rechtleitung. Er ging auf etwas, das er für ein loderndes Feuer hielt, zu und er fand das Licht und die Rechtleitung Gottes.
Moses hielt einen Stock oder Stab in seiner Hand. Gott sprach mit ihm und fragte, was das für ein Stock sei, Moses, erzähle Mir über ihn. Moses antwortete: “Er sagte: "Das ist mein Stock; ich stütze mich darauf und schlage damit Laub für meine Schafe ab, und ich habe für ihn noch andere Verwendungen.” (Quran 20:18) Moses kannte seinen Stock sehr gut; er wusste, dass dieser keinerlei wundersamen Eigenschaften besaß. Gott wies Moses an, seinen Stock auf den Boden zu werfen und als er dies tat, begann er, sich zu schlängeln und zu schütteln. Der Stock war zu einer Schlange geworden.
Moses bekam Angst; er machte auf den Absätzen kehrt und fing an davonzurennen. Es ist eine ganz normale Veranlagung des Menschen, Angst vor fremden und unbekannten Dingen zu haben, aber Gott wollte diese Angst aus Moses Herzen entfernen. Er war dabei, sich auf eine schwierige Mission zu begeben, und es war wichtig, sie mit vollkommenem Vertrauen darauf zu beginnen, dass Gott ihn beschützen wird, in dem Wissen, dass es absolut keinen Grund für ihn gibt, sich zu fürchten.
“Und wirf deinen Stock hin." Als er ihn sich regen sah, als wäre er eine Riesenschlange, da wandte er sich zur Flucht und schaute nicht zurück. "O Moses, tritt vor und fürchte dich nicht; denn du gehörst zu jenen, die in Sicherheit sind.” (Quran 28:31)
Dann wies Gott Moses an, seine Hand in seinen Mantel zu stecken, das war ein weiteres Zeichen seiner Pracht und Allmacht. Zeichen, die Moses bei seiner kommenden Mission brauchen würde, als Beweis für diejenigen, die ungehorsam und rebellisch sind.
“Steck deine Hand in deinen Hemdschlitz; sie wird ohne Übel weiß hervorkommen; und zieh deinen Arm an dich, um die Ängstlichkeit von dir zu jagen. Das sollen zwei Beweise von deinem Herrn für Pharao und seine Vornehmen sein; denn sie sind ein frevelndes Volk.” (Quran 28:32)
Gott beabsichtigte, Moses zu Pharao zu schicken. Zu dem Mann, von dem er am meisten fürchtete, dass er ihn mit Sicherheit zum Tode verurteilen würde. Sein Herz zog sich zusammen vor Angst, doch Gott beruhigte ihn.
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