Der Sinn des Lebens (teil 2 von 3): Die islamische Sichtweise
Beschreibung: Die Erklärung, die der Islam über die Bedeutung des Lebens gibt, und eine kurze Erläuterung von der Bedeutung des Gottesdienstes.
- von IslamReligion.com
- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 31 Mar 2008
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Kann das Christentum die Frage beantworten?
Im Christentum gründet die Bedeutung des Lebens auf dem Evangelium von Jesus Christus und der Entdeckung Jesu´ als Erlöser. “Denn Gott liebte die Welt so sehr, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der gläubig ist, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben erhält.” Wie auch immer, dieses Versprechen geht nicht ohne ernsthafte Probleme. Erstens: wenn dies Sinn und Zweck der Schöpfung und eine Vorbedingung für das Ewige Leben ist, warum wurde es dann nicht von den anderen Propheten allen Völkern der Welt gelehrt? Zweites: wäre Gott kurz nach der Zeit Adams Mensch geworden, so hätten alle Menschen die gleiche Chance gehabt, das Ewige Leben zu erreichen, es sei denn, jene Menschen vor Jesus hatten eine andere Lebensbestimmung! Drittens: Wie können die Menschen heutzutage nicht davon gehört haben, dass Jesus den christlichen Sinn und Zweck der Schöpfung selbst nicht erfüllte? Natürlich, ein solcher Lebenszweck ist eng und entspricht nicht der göttlichen Gerechtigkeit.
Die Antwort
Der Islam ist die Antwort auf die Suche der Menschheit nach der Bedeutung. Der Sinn und Zweck der Schöpfung war für alle Männer und Frauen der gleiche: Gott kennen und anbeten.
Der Quran lehrt uns, dass sich jeder Mensch von Geburt an Gottes bewusst ist.
“Und als dein Herr aus den Kindern Adams – aus ihren Lenden – ihre Nachkommenschaft hervorbrachte und sie zu Zeugen gegen Sich Selbst machte (indem Er sprach): ‘Bin Ich nicht euer Herr?’ sagten sie: ‘Doch, wir bezeugen es.’ (Dies ist so,) damit ihr nicht am Tage der Auferstehung sprecht: ‘Siehe, wir wussten nichts davon.’ Oder (damit ihr nicht sprecht): ‘Es waren bloß unsere Väter, die vordem Götzendiener waren; wir aber waren ein Geschlecht nach ihnen. Willst Du uns denn vernichten um dessentwillen, was die Verlogenen taten?’” (Quran 7:172-173)
Der Prophet des Islam lehrte uns, dass Gott dieses ursprüngliche Bedürfnis in der menschlichen Natur zu der Zeit schuf, als Adam erschaffen wurde. Gott schloss einen Vertrag mit Adam, als Er ihn schuf. Gott lies Adams Nachkkommen, die geboren werden sollten, Generation nach Generation hevorkommen, versammelte sie und schloss einen Vertrag mit ihnen. Er wandte Sich direkt an ihre Seelen, ließ sie bezeugen, dass Er ihr Herr ist. Seitdem Gott bei der Erschaffung Adams alle Menschen auf Seine Göttlichkeit schwören lassen hat, ist dieser Schwur auf der menschlichen Seele eingraviert, noch bevor sie den Fötus betritt und so ein Kind wird mit dem natürlichen Glauben an Gott geboren. Dieser natürliche Glaube wird auf arabisch als Fitra bezeichnet. Also trägt jeder Mensch das Körnchen des Glaubens an Gott, tief unter Lagen von Gleichgültigkeit verborgen, in sich und von sozialer Prägung genährt. Wenn das Kind sich selbst überlassen bliebe, würde es im Bewusstsein Gottes - eines einzigen Schöpfers aufwachsen – aber alle Kinder werden von ihrer Umgebung beeinflusst. Der Prophet Gottes - Gottes Lob und Friede seien auf ihm - sagte:
“Jedes Kind wird im Zustand der ´fitra´geboren, aber seine Eltern machen es zu einem Juden oder Christen. Es ist genauso, wie wenn ein Tier normale Nachkommen gebiert. Habt ihr schon irgendein verstümmeltes Neugeborenes bemerkt, bevor ihr es verstümmelt habt?”[1]
Genauso wie sich der Körper des Kindes sich den physikalischen Gesetzen unterwirft, die Gott in Kraft treten lassen hat, unterwirft sich auch seine Seele automatisch der Tatsache, dass Gott sein Herr und Schöpfer ist. Wie auch immer, seine Eltern befähigen ihn, seinem eigenen Weg zu verfolgen, und sein Gehirn ist nicht in der Lage, dem zu widerstehen. Die Religion, der das Kind in diesem Stadium folgt, ist eine der Gewohnheit und der Erziehung, und Gott zieht es für diese Religion nicht zur Verantwortung. Wenn ein Kind sich zum Erwachsenen entwickelt, muss er oder sie der Religion des Wissens und der Vernunft folgen. Wie Erwachsene müssen sie sich jetzt zwischen ihrer natürlichen Veranlagung Gott gegenüber und ihrem Verlangen anstrengen, den richtigen Weg zu finden. Der Ruf des Islam richtet sich an die ursprüngliche Natur, die natürliche Veranlagung, die Gravur Gottes auf der Seele, die Fitra, die der Grund dafür ist, dass die Seele eines jeden Lebewesens damit übereinstimmt, dass Er, der sie gemacht hat, ihr Herr ist, noch bevor Himmel und Erde geschaffen wurden.
“Und Ich habe die Ğinn und die Menschen nur geschaffen, damit sie Mir dienen (sollen).” (Quran 51:56)
Gemäß dem Islam gab es eine grundlegende Botschaft, die Gott allen Propheten offenbart hat, von der Zeit Adams bis zum letzten der Propheten, Muhammad, möge Gott sie alle loben. Alle die Propheten, die Gott gesandt hat, kamen mit derselben essentiellen Botschaft:
“Und in jedem Volk erweckten Wir einen Gesandten, (der da predigte:) ‘Dient Gott und meidet die Götzen.’” (Quran 16:36)
Die Propheten brachten dieselbe Antwort auf die beunruhigendste Frage der Menschheit, eine Antwort, die sich an das Sehnen der Seele nach Gott wendet.
Was ist Gottesdienst?
‘Islam’ bedeutet ‘Unterwerfung’, und Gottesdienst bedeutet im Islam ´gehorsame Unterwerfung unter den Willen Gottes´.
Jedes geschaffene Wesen ´unterwirft´ sich dem Schöpfer, indem es die von Gott geschaffenen Naturgesetzen folgt.
“Und Sein ist, wer in den Himmeln und auf der Erde ist.” (Quran 30:26)
Sie werden allerdings für diese ´Unterwerfung´ weder belohnt noch bestraft, denn es bedarf keines Willens. Belohnung und Strafe sind für diejenigen, die Gott bewusst anbeten, die sich den moralischen und religiösen Gesetzen Gottes aus freiem Willen unterwerfen. Dieser Gottesdienst ist das Wesentliche der Botschaft aller Propheten, die Gott der Menschheit geschickt hat. Beispelsweise wurde dieses Verständnis vom Gottesdienst von Jesus Christus selbst noch im heutigen Neuen Testament besonders betont:
“Keiner von denen, die mich ‘Herr’ nennen, wird das Königreich Gottes betreten, sondern nur derjenige, der den Willes meines Vaters im Himmel tut. ”
´Willen´ bedeutet das zu tun, ´was Gott von den Menschen verlangt.´ Dieser ´Wille Gottes´ ist in den göttlichen, offenbarten Gesetzen, welche die Propheten ihren Anhängern lehrten bereits enthalten. Dementsprechend ist der Gehorsam gegenüber den göttlichen Gesetzen die Grundlage des Gottesdienstes. Nur wenn die Menschen ihrem Gott dienen, indem sie Seine religiösen Gesetze befolgen, können sie Frieden und Harmonie in ihrem Leben erhalten, sowie die Hoffnung auf den Himmel, genau wie das Universum harmonisch funktioniert, indem es sich den physikalischen Gesetzen unterwirft, die sein Herr bestimmt hat.
Footnotes:
[1] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim. Die Araber schnitten ind der vor-islamischen Zeit die Ohren der Kamele und solche Dinge als Dienst für ihre Götzen.
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