Entdecke den wahren Jesus (teil 2 von 6): Das Johannesevangelium
Beschreibung: Die Tranformation von Jesus im Johannesevangelium.
- von I. Damiel
- Veröffentlicht am 05 Sep 2011
- Zuletzt verändert am 05 Sep 2011
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Am Anfang kreiste jedes Evangelium unabhängig in der Gemeinschaft, in der es geschrieben worden war. Markus wurde wahrscheinlich in Rom verfasst, Matthäus in Antioch, Lukas in Caeserea und Johannes in Ephesus. Keiner der Schreiber der Evangelien war ein Augenzeuge von Jesus´ Leben gewesen und nur wenig ist von ihnen bekannt, wenn überhaupt etwas.
Jetzt, da die Evangelien in der Bibel gesammelt wurden, können sie alle zusammen studiert werden. Nun vergessen oder ignorieren die meisten Leser heute häufig, was bei Markus steht und konzentrieren sich nur auf die “verbesserte” Version des Matthäus, Lukas und Johannes. Yet most readers today often forget or ignore what is in Mark and concentrate only on the “improved” version in Matthew, Luke and more specifically John.
Wenn wir unsere Aufmerksamkeit Johannes zuwenden, dem Evangelium, das zuletzt geschrieben worden war, ist es nicht verwunderlich, wenn wir bemerken, dass Jesus zu jemanden erhoben und verändert wurde, der sich von der Person, die man bei Markus findet, ziemlich unterscheidet. Der Jesus bei Johannes ist ein kraftvolles Wesen, das eine Stellung irgendwo zwischen Gott und Mensch einnimmt. Er ist das logos, das Wort Gottes, durch das Gott alles erschaffen hat. ER ist nicht länger nur Prophet und Gesandter Gottes, sondern Gottes einziger gezeugter Sohn!
Obgleich keines der Evangelien lehrt, dass Jesus Gott sei, platzieren einige der Aussagen, die im vierten zu finden sind, Jesus so hoch über die Menschheit, dass viele Leser dies für Beweis genug halten, dass die späteren Christen Jesus für göttlich hielten.
Zum Beispiel finden wir Folgende Aussagen NUR im Johannesevangelium:
·“Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.” (Johannes 3:16)
·“Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.” (Johannes 1:1)
·“Ich und der Vater sind eins.” (Johannes 10:30)
·“ Wer mich sieht, der sieht den Vater.” (Johannes 14: 8-9)
·“ Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.” (Johannes 14:6)
·“Ehe denn Abraham ward, bin ich.” (Johannes 8: 58)
Eine weitere treffende Tatsache ist, dass Jesus in den früheren Evangelien von Königreich Gottes predigt, während er nun damit beschäftigt ist, von sich selbst zu predigen.
Das Wort „Königreich“ erscheint auf den Lippen Jesu´ in Markus 18 mal, während es bei Johannes auf fünf reduziert ist. Außerdem benutzt Jesus bei Markus „ich“ für sich selbst neun mal, während er es bei Johannes erstaunliche 118 mal verwendet!
Wenn wir die früheren Evangelien lesen, überwiegt der Eindruck, dass “das Königreich Gottes” die Hauptrede und Lehre war, während Jesus im Johannesevangelium selten vom “Königreich Gottes” spricht. Sein Evangelium steckt voller profunder und atemberaubender Behauptungen über sich selbst.
·“Ich bin das Brot des Lebens.” (Johannes 6:35)
·“Ich bin das Licht der Welt.” (Johannes 8:12)
·“Ich bin die Tür zu den Schafen.” (Johannes 10:7)
·“Ich bin der gute Hirte.” (Johannes 10:11)
·“Ich bin die Auferstehung und das Leben.” (Johannes 11:25)
·“Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.” (Johannes 14:6)
·“Ich bin der rechte Weinstock.” (Johannes 15:1)
Es ist keine Überraschung, dass die Evangelisten und christlichen Apologeten sich beeilen, wenn sie nach Beweisen aus Texten gefragt werden, schnell das Johannesevangelium zu zitieren, denn keines der oben zitierten kraftvollen Selbstzeugnisse ist in irgendeinem der anderen Evangelien zu finden. Mit Sicherheit wären es aber einige gewesen, wenn diese Worte tatsächlich Teil von den ursprünglichen Aussagen Jesu´gewesen wären, hätte jeder Verfasser sie erwähnt. Es ist unplausibel zu glauben, dass die Verfasser alle diese Kernlehren und Fundamente vernachlässigt und sich mit weniger wichtigen Details aus seinem Leben beschäftigt hätten.
Desweiteren warum wird der Ausdruck “Vater” oder “der Vater” in bezug auf Gott viermal bei Markus verwendet, aber 173 mal bei Johannes? Die deutlichste Schlussfolgerung aus all diesen Statistiken ist, dass im Verlauf der Zeitperiode, die zwischen Markus und Johannes vergangen ist, eine Entwicklung und Bewegung in den Überlieferungen stattgefunden hat. Im Markusevangelium sprach Jesus von „Gott“ als „Gott“, während Johannes 30 Jahre später in seinem Evangelium in denselben Episoden “Gott” seinen “Vater” nennt.
In den ersten der vier Evangelien erscheint Jesus ziemlich menschlich und wie ein Prophet. Im letzten Evangelium allerdings erscheint er weit mehr göttlich, und mehr wie eine Ikone.
Aus diesem Grund wurde das Markusevangelium von der frühen Kirche weitgehend vernachlässigt. Es wurde von den Schreibern seltener kopiert, die Prediger beriefen sich weniger darauf und es wurde nur gelegentlich in der Kirche bei Zeremonien und Gottesdiensten zitiert.
Wie schon früher zitiert, machte sich der Verfasser des Johannesevangeliums nicht nur der Änderung der Worte Jesu´, Matthäus und Lukas schuldig, er war auch nicht einverstanden mit der Beschreibung von Jesus in Markus und fing an die Person Jesu´ auf vielerlei Arten zu erheben und auszuschmücken. Wenn wir die Evangelien von Markus, Matthäus und Lukas (Synoptischen Evangelien) neben einander stellen und sie vergleichen, werden wir feststellen, dass die Ereignisse und Reden modifiziert wurden, wenn wir von einem Evangelium zu nächsten vorgehen.
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