Jesus Christus – Sohn Gottes? (teil 1 von 2): Die Bedeutung von “Sohn Gottes”
Beschreibung: Eine Untersuchung der Vorstellung, dass Jesus christlichen Quellen zufolge der Sohn Gottes ist. Die Bedeutung des Ausdrucks “Sohn Gottes” im Alten und Neuen Testament.
- von Laurence B. Brown, MD
- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 31 Mar 2008
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“Einer der auffallendsten Unterschiede zwischen einer Katze
und einer Lüge ist,
dass eine Katze nur neun Leben hat.”
—Mark Twain, Pudd’nhead Wilson’s Calendar
Sohn Gottes, Sohn Davids oder Menschensohn? Jesus wird im Neuen Testament vierzehnmal als “Sohn Davids” bezeichnet, begonnen im allerersten Vers (Matthäus 1:1). Das Lukas-Evangelium dokumentiert 41 Generationen zwischen Jesus und David, während Matthäus 26 aufzählt. Jesus, ein entfernter Nachfahre, kann den Titel “Sohn David” lediglich metaphorisch tragen. Aber wie sollen wir dann den Titel “Sohn Gottes” verstehen?
Das “Trilemma”, ein gemeinsamer Plan christlicher Missionare, stellte fest, dass “Jesus entweder ein Irrer, ein Lügner oder der Sohn Gottes war, wie er behauptete.” Um des Arguments willen, lasst uns einstimmig sagen, dass Jesus weder ein Irrer noch ein Lügner war. Lasst uns ebenfalls darin übereinstimmen, dass er genau das war, was er zu sein behauptete. Aber was genau war das? Jesus nannte sich selbst “Menschensohn” – häufig, beständig, vielleicht auch nachdrücklich, wo aber nannte er sich selbst “Sohn Gottes”?
Lasst uns zurück gehen. Was bedeutet “Sohn Gottes” in erster Linie? Keine legitime christliche Sekte machte je den Vorschlag, dass Gott sich eine Frau nahm und ein Kind hatte, und höchst wahrscheinlich wird sich niemand ersinnen, dass Gott ein uneheliches Kind mit einer menschlichen Mutter gezeugt haben könnte. Desweiteren geht es weit über die Grenzen der religiösen Toleranz hinaus, vorzuschlagen, Gott habe sich körperlich mit einem Element seiner Schöpfung vereinigt. Dies wäre als stürzte man sich kerzengerade die Klippen der Blasphemie hinunter, indem man der griechischen Mythologie folgt.
Mit keiner vernünftigen Erklärung, die aus den Lehrsätzen der christlichen Doktrin verfügbar ist, stellt also die Behauptung eines weiteren Mysteriums den einzigen Weg zu einem Schluss dar. An dieser Stelle wird sich der Muslim die Frage aus dem Quran wieder stellen:
“…Wie sollte Er einen Sohn haben, wo Er keine Gefährtin hat?...” (Quran 6:101)
…während andere rufen: “Aber Gott ist aller Dinge mächtig!” Die islamische Ansicht ist allerdings, dass Gott keine unangemessenen Dinge tut, sondern nur göttliche Dinge. In der islamischen Sichtweise passt Gottes Charakter zu Seinem Wesen und zu Seiner Majestät.
Wieder zurück zum Thema: Was bedeutet “Sohn Gottes”? Und wenn Jesus exklusive Rechte an diesem Ausdruck besaß, warum berichtet dann die Bibel: “...denn Ich (Gott) bin Israels Vater und Ephraim (d.h. Israel) ist mein erstgeborener Sohn” (Jeremia 31:9) und: “...Israel ist mein erstgeborener Sohn” (2.Mose 4:22)? Im Zusammenhang mit Römer 8:14, wo wir lesen: “Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.” Viele Gelehrte schließen hieraus, dass “Sohn Gottes” metaphorisch gemeint ist, und ebenso wie christos nicht exklusiv gemeint ist. Nach alledem stellt The Oxford Dictionary of the Jewish Religion fest, dass “Sohn Gottes” im jüdischen Sprachgebrauch klar metaphorisch ist. Zitat: “Sohn Gottes, Terminus, der in der jüdischen Literatur gelegentlich gefunden wird, biblisch und nachbiblisch, aber nirgends physikalische Abstammung von der Gottheit impliziert”.[1] Hasting’s Bible Dictionary kommentiert:
Im semitischen Gebrauch ist “Sohnschaft” ein Begriff, der sich eher auf moralische, als auf physikalische oder metaphysische Beziehungen bezieht. So sind die “Söhne von Belial” (Jg 19:22 etc.) schlechte Menschen und nicht die Nachfahren Belials; und im Neuen Testament sind die “Kinder des Brautzimmers” die Hochzeitsgäste. Ebenso ist ein “Sohn Gottes” ein Mann oder ein Volk, der den Charakter Gottes widerspiegelt. Es gibt wenig Beweise dafür, dass der Titel in jüdischen Kreisen für den Messias verwendet wurde und eine Sohnschaft, die mehr als eine moralische Beziehung bedeuten würde, stände im Widerspruch zum jüdischen Monotheismus.[2]
Und auf jeden Fall beginnt die Liste der Kandidaten für den “Sohn Gottes” mit Adam, wie in Lukas 3:38 steht: “...Adam, der war Gottes Sohn.”
Jene, die das zurückweisen, indem sie Matthäus 3:17 zitieren: (“Und siehe eine Stimme vom Himmel herab sprach: ´Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.´”) haben übersehen, dass in der Bibel viele Leute beschrieben werden, einschließlich Israel und Adam als “Söhne Gottes”. Sowohl das II. Buch Samuel 7:13-14 als auch das I. Buch der Chronik 22:10 sagen. “Der (Salomo) soll Meinem Namen ein Haus bauen. Er soll Mein Sohn sein und Ich will sein Vater sein. Und Ich will seinen königlichen Thron über Israel bestätigen ewiglich.”
Ganze Völker werden als Söhne oder Kinder Gottes bezeichnet. Beispielsweise:
1. Buch Mose. 6:2 “da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren…”
1. Buch Mose 6:4 “Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen gingen..., wurden daraus die Riesen auf Erden.”
5. Buch Mose 14:1 “Ihr seid Kinder des HERRN, eures Gottes.”
Hiob 1:6 “Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten…”
Hiob 2:1 “Wieder begab es sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten…”
Hiob 38:7 “Als Mich die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Gottessöhne?”
Philipper 2:15 “Auf dass ihr seid ohne Tadel und lauter, Gottes Kinder, unsträflich mitten unter einem verderbten und verkehrten Geschlecht... ”
1. Johannes 3:1-2 “Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, dass wir Gottes Kinder sollen heißen… Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder…”
Bei Matthäus 5:9 sagt Jesus: “Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.” Später in Matthäus 5:45 beschreibt Jesus seinen Anhängern das Erlangen edler Merkmale: “auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.” Nicht ausschließlich seines Vaters, sondern ihres Vaters ...
Copyright © 2007 Laurence B. Brown; mit dessen Einverständnis.
Der obrige Auszug stammt aus Dr. Browns in Erscheinen begriffenen Buch MisGod´ed, das bald zusammen mit seiner Fortsetzung God´ed publiziert wird. Beide Bücher können auf Dr. Browns Website eingesehen werden:. www.LevelTruth.com. Dr. Brown kann kontaktiert werden unter: BrownL38@yahoo.com
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