Eric Schrody, Ex-Katholik, USA (teil 1 von 2)
Beschreibung: Ein Interview mit dem Ex-Rapstar EverLast und seine Reise zum Islam. Teil 1.
- von Adisa Banjoko (Interviewer)
- Veröffentlicht am 30 Mar 2009
- Zuletzt verändert am 30 Mar 2009
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Rapmusik wurde häufig vom Islam beeinflusst. Von Gruppen wie Public Enemy, die über ihren Respekt für die Nation des Islam rappen, bis hin zu Leuten wie Q-Tip of a Tribe Called Quest, die zusammen zum Islam übergetreten sind, scheint die Religion ein sich wiederholendes Thema in diesem Genre zu sein, sowohl in den Texten der Lieder als auch im Leben der Künstler. Ein weiterer Künstler, der erst vor Kurzem vom Islam berührt worden war, ist Eric Schrody, in Musikkreisen besser als Everlast bekannt.
Als Everlast seine Musikkarriere als Rapkünstler begann, zeigte er bald, dass er weit mehr Tiefgang und Vielfältigkeit besitzt. Sein gegenwärtiges Album Whitey Ford Sings the Blues (momentan Platz #49 der billboard’s charts nach einem Höhepunkt von #9) demonstriert dies anhand seines reflektiven und irgendwie philosophischen Tons und vermittelt einen Einblick auf den Einfluss, den der Islam auf sein Leben gewonnen hat.
Es folgt ein Interview in dem Everlast seine Reise zum Islam und auch die Herausforderungen, die sich ihm als neuen Muslim stellen, beschreibt.
AB: Erzähl mir darüber, wie du zuerst über den Islam gehört hast.
E: Es war vielleicht in den späten 80ern. Ich hing mit Divine Styler (einem bekannten Rapstar aus Los Angeles) herum. Er war am Ende seiner 5% Periode (dies bezieht sich auf die pseudo-islamische "Nation von Göttern und Erden" Sekte). Und er begann, sich für den wahren Islam zu interessieren. Er lebte mit der Bashir-Familie. Abdullah Bashir war für ihn eine Art Lehrer; und später dann auch meiner. Als er diese Umwandlung von 5% zum Islam machte, war ich in seiner Umgebung und hörte von Zeit zu Zeit darüber reden.
Ich versuche, an das erste Mal zu denken, als ich es als Islam erkannt habe. Ich denke, es war, als einer von Divines Freunden die Schahada (das muslimische Glaubensbekenntnis) sprach, und ich war dabei. Ich hörte ihn sagen: "Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt ausser Gott und Muhammad ist Sein Diener und Gesandter. Und ich erinnere mich, ich dachte sowas wie: "Was ist das? Ich bin weiß. Kann ich hier sein?" Es war pure Ignoranz, weißt du? Denn hier in Amerika wird der Islam als Angelegenheit der Schwarzen betrachtet. Und als jemand mir gegenüber erklärt hat: "Was meinst du, wie viele weiße Muslime es auf der Welt gibt?" fragte ich darauf: "Wirklich?" Denn ich hatte davon wirklich noch nie gehört.
AB: Fühlst du einen zusätzlichen Druck als weißer Muslim in Amerika?
E: Im Großen und Ganzen denke ich nicht. Für mich, ist der Islam meine Sache. Allah ist der Gott aller Welten und der gesamten Menschheit und von al-Alamien (der Welten/des Universums). Islam ist meine persönliche Beziehung zu Gott. Also kann niemand mir irgendeinen Druck auferlegen, als den, den ich mir selber mache. Aber was die Moschee angeht, in der ich bete, ich habe mich nie irgendwo mehr zuhause oder mehr Willkommen gefühlt. Und nicht nur in der. Die paar Moscheen, die ich im Land besucht habe, nie habe ich mich unbequem gefühlt. Wie in New York zum Beispiel, die Moschee ist groß, und es gibt so viele Leute dort, dass dich niemand betrachtet, um dich zu bemerken. Dort waren Chinesen, Koreaner, Spanier – das war gut für mich, denn in meiner Moschee war ich der einzige weiße Mann, obgleich es einige weiße Frauen dort gibt.
Ich denke, ich habe mehr als irgendjemand sonst darüber nachgedacht, die ersten Male, als ich zum Jumua (Freitagsgebet) gegangen bin. Das erste Mal, hat mich ein Freund zum Jumuagebet in New York mitgenommen. Es war in Brooklyn in Bed-Stuy (Bedford Stuyvestant). Ich war aufgeregt wegen der Gegend, in der wir waren, nicht wegen der Moschee. Aber sobald wir dort waren, fühlte ich mich ganz entspannt. Ich dachte: "Das ist toll." Ich fühlte mich nicht anders als irgendein anderer in der Moschee.
AB: Wie hat deine Familie aufgenommen, dass du dich dem Islam zugewendet hast? Du bist doch katholisch erzogen worden, richtig?
E: Nun, weißt du, meine Mom ist sehr weitherzig, sehr fortschrittlich. Meine Mutter lebt mit mir. Und ich bin mein gesamtes Leben ohne Glauben an Gott aufgewachsen, aber mit dem Wissen, dass Er existiert. Mir wurde beigebracht, dass wenn ich nichts von der Welt wüsste, dann sollte ich wissen, dass es einen Gott gibt. Und meine Mutter, obwohl sie katholisch ist, ist sie Erste, die die Heuchelei in der Kirche kritisiert. Meine Mutter ist tatsächlich schon lange nicht mehr in der Kirche gewesen. Aber was mich betrifft, ist meine Mom einfach glücklich, dass ich Gott in meinem Leben habe.
Sie sieht mich Gebete verrichten. Divine ist einer ihrer Lieblingsmenschen auf dieser Welt. Sie weiß, wie sehr wir uns verändert haben, seit sie uns zuerst als Kinder gesehen hast. Als ich und Divine Jungendliche waren, waren wir wild. Immer Party, Kämpfen, wir machten, was wir wollten. Wir dachten: "Ja, das ist das Leben als Mann." Wir gehen raus und sind Rowdies.”
[Aber] sie hat gesehen, wie er mich und ihn verändert hat, und wieviel Frieden er mir gebracht hat, seit ich begonnen habe, ihn zu erfüllen. Ich hatte tatsächlich an einem Tag eine lange Unterhaltung mit ihr über Religion. Wir sprachen über Leben und Tod und die Zukunft und wann sie gehen (sterben) könnte. Das wird noch lange nicht der Fall sein (inschaAllah). Aber ich bat sie, mir einen Gefallen zu tun. Ich sagte: "Mom, wenn du stirbst, dann könnte es ein paar Engel geben, die dir eine Frage stellen; und ich möchte, dass du sie beantwortest; und ich bin mir nicht sicher, wie sie geht, denn ich bin noch nicht gestorben. Erinnere dich daran, es gibt nur einen Gott, und Er war nie ein Mensch.”
Sie sagte: "Ich weiß, was du mir zu erklären versuchst.” [Und] ich sagte: “Jesus war nicht Gott, Ma.”
Etwas, von dem, was ich weiß, hat meine Mutter angenommen. Sie ist kein Muslim, aber sie weiß, dass es nur Einen Gott gibt. Und das macht mich sehr glücklich. Ich kenne Jungs, die haben sich dem Islam zugewandt und ihre Familien haben sich von ihnen abgekehrt.
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