Anthony, Ex-Mormone, USA

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Beschreibung: Die Reise eines amerikanischen Mormonen zum Islam.  

  • von Anthony
  • Veröffentlicht am 04 Mar 2013
  • Zuletzt verändert am 04 Mar 2013
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Arm Bester

Ich beginne im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen !  

Eines Abends, es ist noch gar nicht so lange her, fing ich an, meinen Glauben an die Reinheit der Bibel zu hinterfragen.  Aus diesem Grunde wurde ich depressiv.  Ich wusste, dass Gott da war, und ich wusste, dass Er die Religion auf den Menschen herab gesandt hat, aber ich konnte sie nicht finden.  Warum war sie so schwer zu finden?  Ich betete und fragte Gott: ´Warum hast du eine Schrift herab gesandt, und lässt es zu dass Fehler hinein geraten?´  Mein Herr hatte meine Frage bereits beantwortet, bevor ich gefragt habe. 

Ungefähr zwei Jahre vor diesem Tiefpunkt, als ich sechzehn war, hatte ich ein religiöses Verlangen. Es war wie ein Durst, den ich nicht stillen konnte.  Ich dachte, ich sei gesättigt mit meiner mormonischen Religion.  Aber die Wahrheit war, dass ich nicht zufrieden war!  Es war so als würde Gott mich rufen.  Ich entschloss mich, die Schriften einer genauen Untersuchung zu unterziehen.  Ich legte mein Buch der Mormonen zur Seite und nahm mir die Bibel.  Ich studierte sie aus einer Sicht außerhalb dessen, was meine Religion mich gelehrt hatte, denn meine Religion hat mich gelehrt, die Bibel auf eine sehr spezielle und „offizielle“ Weise zu interpretieren.  Anstatt dessen betrachtete ich sie nicht wie jemand, der keine Religion hat, sondern wie jemand, der den Schriften völlig folgen will. 

Als ich studierte, bemerkte ich, dass Christus nur den Juden gelehrt hatte.  Er predigte zu keinem anderen, als zu den Kindern Israels.  Bei genauen Studien seines Lebens fiel mir auf, dass dieser Mann keiner Religion folgte, die heute existiert.  Er war ein Anhänger des göttlichen Gesetzes, wie es in der Vergangenheit den Juden gesandt worden war.  Genau da war meine Religion fragwürdig. Im Buch der Apostelgeschichten las ich, dass die Jünger kein Schweinefleisch oder andere Lebensmittel, die zuvor verboten gewesen waren, gegessen haben.  In den anderen Büchern haben die Anhänger Jesus, Friede sei mit ihm, die Gesetze und Traditionen befolgt, die Gott in der Vergangenheit herab gesandt hatte.   Weder meine Religion noch irgendwelche anderen Christen, die ich kannte, folgten diesem Beispiel. 

Als ich es noch intensiver untersuchte, sah ich, dass sich alle Christen auf die Lehren des Paulus beriefen, dessen Briefe zahlreichen Aussagen Jesus´ widersprachen.  Da wusste ich, dass meine Religion tatsächlich fragwürdig war. 

Ich glaubte an einen Gott, ich glaubte an Jesus, ich glaubte an Moses, ich glaubte an Noah und ich glaubte an alle die anderen Propheten, die die Anbetung des Einen Gottes predigten.  Aber welche anderen Bücher existierten, die die Bibel ersetzten?  Ich dachte, es gäbe keine. 

Dann erinnerte ich mich an das, was mir ein alter muslimischer Freund erzählt hatte.  Er hatte gesagt, Muslime glauben an den Qur´an, an den Einen Gott, und an alle Gesandten Gottes, alle Propheten der Juden und Christen mit einschlossen.  Damals hatte ich ein Buch, das die Grundlagen des Islam sehr einfach beschrieb.  Es war eine großartige Quelle für mich.  Ich fing an, den Islam besser zu verstehen und fand ihn ziemlich interessant.

Danach ging ich ins Internet, um etwas mehr über den Islam herauszufinden.  Ich fand einige Seiten mit Argumenten gegen die Glaubensansichten der Christen, und ich studierte diese Argumente sehr intensiv.  Sie erläuterten, dass die meisten Christen nicht so eng den Schriften folgten, wie sie es tun sollten.  Die muslimischen Seiten bestätigten eigentlich genau das, was ich bereits wusste. 

Mein Interesse am Islam wurde immer mehr.  Ich entschloss mich, meinen Nachbarn zu bitten, mir seinen Qur´an zu leihen.  Ich las ihn innerhalb weniger Wochen.  Ich liebte ihm, aber ich konnte nicht glauben, dass die Kreuzigung eine erfundene Geschichte war.  Ich hatte durch die Bibel eine solche Gehirnwäsche erhalten, dass ich die Wahrheit damals noch nicht annehmen konnte. 

Als also der Abend kam, an dem ich mein Vertrauen in die Reinheit und Unversehrtheit der Bibel schließlich völlig verloren hatte, beschloss ich, mich wieder mit dem Islam zu befassen.  Während dieser zwei Jahre hatte ich im Herzen gewusst, dass die Wahrheit im Islam zu finden war, aber ich war einfach noch nicht bereit gewesen, es zu akzeptieren.  Es gab persönliche Gründe für meine Dickköpfigkeit – Gründe, die Satan in meinem Herzen eingepflanzt hatte.  An jenem Abend ging ich wieder online und begann meine spirituelle Suche.  Ich besuchte zahlreiche Seiten online und erbat von vielen Informationen.  Ich las einige interessante Fakten über den Qur´an, und ich sagte zu mir selbst, dies könnte möglicherweise der Weg sein, zu dem Gott mich leitete.  Aber es war noch zu früh, um mehr zu sagen. 

Gerade bevor ich aus loggte, bat ich noch um mehr Informationen über den Islam.  Ein paar Tage später hat mir ein Vertreter von einer der Seiten, die ich besucht hatte, eine email gesandt.  Er bedankte sich für mein Interesse am Islam und teilte mir mit, dass ich ihm jederzeit schreiben könne, wenn ich Fragen über den Islam habe. 

So begann unser Dialog online.  Er gab mir viele Informationen über den Islam.  Ich stellte ihm eine tiefgründige Frage: Wie beweisen Muslime eigentlich Christen, dass die Kreuzigung überhaupt nicht stattgefunden hatte?  Er wollte sich mit mir treffen, um darüber zu diskutieren, ich stimmte zu.  Wir trafen uns in einer Pizzeria in der Nachbarschaft. Unsere Diskussion erweckte Ehrfurcht in mir.  Er zeigte mir Verse aus der Bibel, die ich immer übersehen hatte.  Er hinterließ mir einen Qur´an und eine Vorlesung auf CD.  Sobald ich nach Hause kam, wusste ich, dass dies Gottes Religion war, aber ich wollte nichts überstürzen.  Im Gegenteil, ich wollte sie weiter studieren.    

Alle meine Studien leiteten mich zu derselben Schlussfolgerung: der Islam war der Weg zu Gott.  Ich hatte immer noch Angst vor dem Konvertieren.  Konvertieren ist eine Entscheidung fürs Leben, und ich wollte die Entscheidung nicht leichtfertig treffen. 

Eines Tages wollte mich der Bruder, den ich getroffen hatte, mit zum Freitaggebet (dem Juma’a gebet) nehmen.  Am Abend davor schlug mich Satan mit aller Kraft.  Er wusste, dass die Schahada aussprechen würde (die öffentliche Bekundung, dass es keinen Gott gibt außer Gott und dass Muhammad Sein Gesandter ist), und damit zum Islam konvertieren würde.  Die ganze Nacht flüsterte er Dinge in mein Herz ein, versuchte, mir zu zeigen, dass der Islam nicht der richtige Weg sei.  In der Tat waren seine Einflüsterungen so intensiv, dass ich in der Nacht nicht länger als eine Stunde zum Schlafen kam.  Ich betete weiter zu Gott, las im Qur´an und betete noch mehr.  Satan hat so viele Gedanken in meinen Kopf gesetzt, dass ich schon dachte, ich würde nicht konvertieren. 

Ungefähr eine Stunde nachdem ich eingeschlafen war, weckte mich meine Mutter auf und sagte, ich müsse auf die Kleinen aufpassen, bis sie vom Krankenhaus zurück kommen würde.  Der Zeh meines kleinen Bruders schmerzte ihn, und sie glaubte, dass er gebrochen sei.  Sie brauchte mich, dass ich mit den anderen Kindern zuhause bliebe, damit sie ihn zum Arzt bringen konnte.  Sie erwartete nicht vor sechs Uhr am Abend zurück zu sein. 

Als ich dies hörte, wusste ich, dass ich es nicht zum Juma’a gebet schaffen würde.  Ich musste zu der Zeit, an der es anfing, mit den Kindern zu Hause bleiben.  Der Bruder rief mich an, er fragte, ob ich bereit sei, und ich erzählte ihm die Geschichte.  Er erklärte mir, dass er sich besonders schlecht fühle, weil dieser Freitag der einzige Freitag sei, an dem er frei habe, um mich dorthin zu bringen.  Er sagte mir sogar, ich könne die Kinder mitbringen.  Ich dachte mir, das wäre umständlich, und deshalb sagte ich nein.  Ich bat ihn, mich nach einer halben Stunde anzurufen.  Möglicherweise würde ich dann eine Lösung haben, aber tief in mir erwartete ich nicht, dass ich gehen könnte. 

Ich sprach mit meiner Mutter und fragte sie, ob es möglich sei, dass ich gehen könne.  Sie fand noch etwas Geld, um die Kinder mitnehmen zu können und so war ich aus dem Schneider.  Ich danke Gott für dieses kleine Wunder, denn dieses Ereignis veränderte mein Leben.  Der muslimische Bruder sagte mir später, er habe sich ganz auf Gott verlassen, dass Er mich an diesem Tag zur Moschee führen werde.  Als er hörte, dass ich nicht kommen würde, hatte er zu Gott gebetet in dem Wissen, dass ich in dieser Angelegenheit keine Wahl haben würde.  Wenn ich Muslim werden sollte, dann war es Gott, Der aus mir einen Muslim machen würde.  Wenn ich nicht Muslim werden sollte, dann wäre dies wiederum Gottes Wille. 

Als der Bruder nun hörte, dass ich doch in der Lage war zu kommen, freute er sich riesig.  Kurz danach holte er mich ab.  Auf dem Weg fing ich an, mich schlecht zu fühlen.  Mir war übel, ich war schwach und schwindelig, so als würde ich kollabieren.  Das war Satan, der mir das tat.  Er wollte mich verzweifelt von der Moschee fern halten, und er lies mich denken, ich sei zu krank, um dorthin zu gehen.  Aber eigentlich waren dies nur die Nebenwirkungen von zu wenig Schlaf in der Nacht zuvor.

Im Auto auf unserer Fahrt zur Moschee erzählte ich dem Bruder, dass ich darüber nachdächte, meine Meinung über das Aussprechen der Schahada zu ändern.  Er sagte, das sei meine Entscheidung, aber ich sollte mich vor den Zweifeln, die Satan in meinen Kopf pflanze, in acht nehmen.   Eine Zeit lang unterhielten wir uns über die Einflüsterungen Satans in die Herzen der Menschen und wie Satan versucht, jemanden vom Licht weg zu ziehen.  Er erklärte mir, dass nur Muslime und Nicht-Muslime, die auf dem Weg sind, Muslime zu werden, stark von Satan heimgesucht werden.  Er sagte, Nicht-Muslime lässt er in Ruhe, weil Satan sie nicht von Gott abzulenken braucht, denn sie sind ohnehin schon weit entfernt.  Er erklärte mir, dass alle die Gedanken, die in der vergangenen Nacht meinen Kopf durchflutet haben, von Satan gekommen sind.  Satan setzte in dieser einen Nacht so viele Zweifel in meinem Kopf ein, um mich vom Licht wegzuziehen.  Dies zeigt seine Verzweiflung – er wusste, dass ich am nächsten Tag die Schahada aussprechen werde und ließ nichts unversucht, um dies zu verhindern. 

Wir betraten die Moschee, und der Bruder lehrte mich, wie man die Gebetsreinigung (wudhu) macht.  Nach der Reinigung fühlte ich mich ganz neu und meine Übelkeit war verflogen!  Ich dachte nicht einmal mehr an sie, ich fühlte mich nur gut, an einem Ort zu sein, wo Gott gedient wurde.  Wir näherten uns dem Direktor und teilten ihm mit, dass ich nach dem Gebet die Schahada aussprechen wollte.  Er lächelte und gratulierte mir mit einer warmen Umarmung.  Ein anderer Bruder, der mitgehört hatte, tat dasselbe.  Er sagte: „Gott segne dich und ich gratuliere dir.“  Dies sind wunderbare Menschen, Menschen Gottes.  Dies ist die Art von Mensch, wie ich es werden wollte. 

Im Gottesdienst hielt der Imam erstaunlicherweise eine Rede über die Einflüsterungen Satans in die Herzen der Menschen und seinen Versuchen, uns vom Licht wegzuführen.  Das schockierte mich.  Erst der Bruder, der im Auto über dieses Thema sprach, und zufälligerweise  dachte der Imam, dies sei der beste Tag, um über die Einflüsterungen Satans zu sprechen.  Ich glaube, es war Gott, der mir Seine Botschaft mitteilen wollte, dass ich Satan ignorieren sollte.  Ich konnte es gar nicht erwarten, die Schahada auszusprechen; und als nach dem Gebet die Zeit dafür gekommen war, eilte ich nach vorne.

Nachdem ich öffentlich meinen Islam verkündet hatte, kam glaube ich jeder muslimischen Bruder, der an diesem Tag anwesend war und umarmte mich.  Es waren mindestens ein paar hundert Bruder dort, also kannst du dir vorstellen, wie viele Umarmungen ich erhielt.  Sie beglückwünschten mich und sagten: „Möge Gott dich segnen, du hast die richtige Wahl getroffen.“

Zwei Kräfte waren an jenem Tag am Arbeiten: Satan und Gott.  Aber die Kraft Gottes war zu stark, um dagegen anzukommen, und ich habe mich Ihm im Islam ergeben.  Der Bruder erklärte mir, dass der Islam das größte Geschenk ist, das Gott uns in dieser Welt macht.  Dieses Geschenk soll ich den Rest meines Lebens bewahren, wenn Gott will (in schaa Allah).  Er erzählte mir auch, dass er noch nie zu einem Freitagsgebet gekommen sei, wo der Imam einzig und allein über die Einflüsterungen Satans gesprochen habe.  Er sagte, dieses Thema würde gelegentlich erwähnt, aber fast nie mache es den gesamten Vortrag aus. 

Ich bete, dass meine Geschichte denen hilft, die denselben mentalen Kampf durchmachen, den ich mit Satan hatte.  Meine Erfahrung ist so erstaunlich, dass ich es mit Worten nicht beschreiben kann.  Ich bete, dass diejenigen, die dies lesen, in der Lage sein werden, den Satan zu überwinden, so wie es mir an diesem Tag gelang.  

As-salamu `alaikum.   Möge Gott euch rechtleiten, so wie Er es mit mir getan hat.

Arm Bester

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