Die großartigen Frauen hinter großartigen Männern (teil 4 von 4): Die Tochter
Beschreibung: Fatima, die Tochter des Propheten Muhammad.
- von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 08 Feb 2016
- Zuletzt verändert am 08 Feb 2016
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"Die besten Frauen der Menschheit sind vier: Mariam, Tochter von Imran, Assiya, die Frau des Pharaoh, Khadija, Tochter von Khuwailid und Fatima, die Tochter des Gesandten Gottes[1]."
Der Schlüssel zum Erfolg einer jeden Frau ist im Einklang mit der Rechtleitung Gottes zu leben. Diese Rechtleitung ist im Qur´an und in den Überlieferungen des Propheten Muhammad enthalten. In unserer Diskussion über großartige Frauen, die ihren Männern beigestanden haben, haben wir über die Rolle der Ehefrau und der Mütter gesprochen, heute sind die Töchter dran. Töchter können einen großen Einfluss auf ihre geliebten Väter haben. Vielleicht hast du den Ausdruck: sie wickelt ihren Vater um den kleinen Finger" schon mal gehört, der bedeutet, dass eine Tochter in der Lage ist, ihren Vater mit Leichtigkeit zu überzeugen. Dies enthält sicherlich eine Menge Wahrheit, aber Töchter können ihren Vater auch leiten, schützen und unterstützen.
Die Liebe einer Tochter kann einen Vater zu neuen und großartigeren Dingen antreiben und die Unterstützung einer Tochter kann unschätzbar sein. Die Tochter, über die wir sprechen wollen, ist Fatima, die geliebte jüngste Tochter des Propheten Muhammad und seiner Frau Khadija. Fatimah war die jüngste von vier lebenden Kindern, alles Töchter. Sie war ein ruhiges, sensibles Kind, ihren Eltern ergeben und ihren Schwestern nahe. Als sie zehn war jedoch, gab es einen Vorfall, in dem sie vor unbesiegbar scheinenden Männern stand und für ihren Vater sprach. Sie besaß die Gestalt eines Kindes und das Herz eines Löwen.
An einem Tag als der Prophet in der Nähe der Kaba betete, brachten einige Männer von den noblen Familien von Mekka einen Kübel mit den Innereien einer Kamelstute und luden sie auf seinen Rücken, als er sich niederwarf. Ganz ohne Zweifel waren sie schwer und stinkend und doch setzte der Prophet sein Gebet fort. Fatima stand ohne Furcht vor deren drohendem Benehmen zwischen den Männern. Sie entfernte die Eingeweide und kritisierte die Männer, die da standen, aber dem kleinen Mädchen nicht antworteten.[2]
Bei einer anderen Gelegenheit war Fatima bei ihrem Vater, als er die Kaba umrundete. Die Menge versammelte sich um ihn herum und versuchte, ihn mit seinen eigenen Kleidern zu würgen. Die junge Fatima schrie und rief um Hilfe und bei dieser Gelegenheit kam Abu Bakr ihm zur Hilfe und wurde verprügelt. Während andere kleine Mädchen rannten und spielten, wurde Fatima Zeugin der Prüfungen ihres Vaters. Anstelle von Fröhlichkeit und Lachen, machte sich Fatima Sorgen um ihren Vater und verteidigte seine Mission. Sowohl Vater als auch Tochter wurden sehr enge Gefährten.
Wie der Prophet Fatima behandelte, zeigt deutlich die Liebe und den Respekt, den er für sein jüngstes Kind besaß. Es ist bekannt, dass er sagte: "Fatima ist ein Teil von mir, und derjenige, der sie verärgert, verärgert mich."[3] Das Leben blieb schwierig und getrübt für Fatima. Die Verfolgung und der Boykott der Muslime ging unverändert weiter, und der Prophet, seine Familie und seine Anhänger waren gezwungen, ihre Häuser aufzugeben und Zuflucht in einem kleinen Tal zu suchen. Dort waren sie gezwungen, viele Monate der Schwierigkeiten und der Härte zuzubringen, und es wird berichtet, dass das Weinen hungriger Kinder im ganzen Tal und in der Stadt Mekka zu hören gewesen ist.
Fatimas Mutter, die großartige Dame Khadija verstarb kurz nach dem Ende des Boykotts, vermutlich aufgrund der Monate der Entbehrungen. Fatima trauerte, und ihre Familie machte sich Sorgen um ihre Gesundheit, doch sie sammelte sich und kam ihrem Vater noch näher. Sie sorgte für ihn und unterstützte ihn vollständig, so dass sie eine Zeit lang als Umm Abi-ha, die Mutter ihres Vaters, bekannt war. Bei einer Gelegenheit kam ihr Vater mit Schlamm und Staub bedeckt nach Hause, mit dem die Menge ihn beworfen hatte. Die junge Fatima weinte, als würde ihr Herz zerbrechen und ihr Vater sagte zu ihr: "Weine nicht, meine Tochter," sagte er, "denn Gott wird deinen Vater beschützen."[4]
Der Prophet Muhammad liebte Fatima, allerdings zeigte er ihr gegenüber keine besondere Behandlung, was das Verfolgen des Weges der Rechtschaffenen angeht. Der Prophet Muhammad war um das jenseitige Leben seiner Tochter besorgt, wie es alle guten Väter sind. Eines Tages, als der Prophet sich um einen Dieb kümmerte, hörte man den Propheten sagen: "Die Völker vor euch wurden zerstört, weil sie gesetzlich vorgeschriebenen Strafen auf die Armen anwendeten und den Reichen vergaben. Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist! Wenn meine Tochter Fatima dies getan hätte (d.h. gestohlen) würde ich ihre Hand schneiden."
Fatima heiratete ihren Kousin und Jugendfreund Ali ibn Abu Talib. Obwohl viele Männer um Fatimas Hand anhielten, einschließlich Abu Bakr und Umar ibn Al Khattab, begünstigte der Prophet Muhammad die Heirat zwischen seiner Tochter und Ali. Die Verbindung zwischen Vater und Tochter blieb stark und der Prophet Muhammad wurde oft gesehen, wie er Fatima besuchte, nachdem er von einer Reise oder einer Schlacht zurückkehrte, noch bevor er irgendeine seiner Frauen besucht hatte. Welchen Trost muss der Prophet in der Gegenwart Fatimas gefunden haben. Vielleicht erinnerte sie ihn an seine geliebte Khadija; vielleicht liebte er die Gegenwart des kleinen Mädchens, das immer wieder gegen die Menge aufgestanden war, um ihren Vater zu beschützen. Dieses kleine Mädchen war jetzt eine starke und einfallsreiche junge Frau.
Väter inspirieren nicht nur ihre Töchter, sondern sie werden auch häufig von ihnen inspiriert. Fatimas Ruf für Frömmigkeit und Großzügigkeit machte ihren Vater stolz und glücklich. Egal wie nahe sie sich standen, ein Vater ist zuallererst ein Vater, und als er bemerkte, dass Fatima und Ali die empfohlenen Nachtgebete nicht verrichteten, brachte er sein Missfallen deutlich zum Ausdruck.[5] Ein anderes Mal bat Fatima um eine Dienerin, da lehrte der Prophet Muhammad ihr und Ali die Worte des Gedenkens, die heute noch Millionen von Muslimen auf der ganzen Welt sprechen.
"Soll ich euch nicht auf etwas aufmerksam machen, das besser ist als das, was ihr verlangt? Wenn ihr schlafen geht, sprecht: ‘Subhan Allah (Wie vollkommen ist Gott)’ dreiunddreißig Mal, ‘Alhamdulillah (Aller Lobpreis und Dank gebührt Gott)’ dreiunddreißigmal uns Allahu Akbar (Gott ist am Größten)’ vierunddreißigmal, das ist besser für dich als ein Diener."[6]
Als der Prophet Muhammad ernsthaft krank wurde, rief er nach seiner geliebten Tochter Fatima. Er küsste sie und flüsterte ihr einige Worte ins Ohr. Fatima schluchzte und ihr Vater kam näher und flüsterte wieder, da lächelte sie. Als die Frau des Propheten Muhammad, Aischa, sie nach der Unterhaltung fragte, antwortete sie: "Erst hat er mir gesagt, dass er nach kurzer Zeit seinen Herrn treffen wird und deshalb habe ich geweint. Dann hat er gesagt: ´Weine nicht, du wirst die erste aus meinem Haushalt sein, die mir folgt.´ [7] Da lächelte ich." In einer anderen Überlieferung wird berichtet, dass der Prophet Muhammad Fatima mitgeteilt hat, dass sie die Führerin der Frauen des Paradieses sein wird.[8]
Fatima ist eine der vier großartigen Frauen des Islam. Sie war Ehefrau und Mutter, doch davor war sie zuallererst eine Tochter. Eine der kennzeichnenden Eigenschaften einer muslimischen Tochter ist die Behandlung ihrer Eltern. Fatima war freundlich und respektvoll, und voller Zuneigung und Liebe. Sie lernte ihr Benehmen von der Dame Khadija; sie lernte Nachsicht von ihrem Vater. Gott hat sie zu einer vorbildlichen Tochter gemacht.
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