Bestattungsriten im Islam (teil 1 von 3): Jeder schmeckt den Tod
Beschreibung: Vorbereitung auf den Tod.
- von Aisha Stacey (© 2014 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 08 Dec 2014
- Zuletzt verändert am 08 Dec 2014
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In diesem immer noch funkelnden, hellen 21. Jahrhundert haben viele von uns den Tod vergessen. Er ist ein beängstigender Fremder. Einer, an den wir uns nicht trauen zu denken, aus Angst, dass er uns hinterher schleicht und uns von dem einzigen Leben, das wir kennen, hinweg nimmt. In der Vergangenheit allerdings war er ein stets anwesender Freund gewesen. Die Menschen wurden zu Hause geboren und starben zu Hause, umgeben von ihrer Familie und von ihren Freunden, der Tod war als ein unabänderlicher Teil des Lebens akzeptiert. Jetzt ist der Tod ein Fremder geworden, der auf kalte Krankenhaus- Leichenhallen und ruhige, gepflegte Sterbe-Heime beschränkt ist. Die Rechte des Sterbenden und des Toten sind nicht länger ein vorrangiges Anliegen.
Der Tod kommt für jeden Einzelnen von uns. Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden sei auf ihm, sagte: "Erinnere dich häufig an den Zerstörer der Freuden (d.h. den Tod)".[1] Die Religion des Islam hat den Tod nicht vergessen, und sie hat auch nicht die Rechte der Sterbenden vergessen. Der Islam liefert uns eine ganze Reihe von Anweisungen für den, der stirbt, diejenigen, die zur Zeit des Todes anwesend sind und für diejenigen, die dafür verantwortlich sind, den Verstorbenen zu bestatten.
"Jede Seele wird den Tod kosten." (Quran 3:185)
Wie sich derjenige, der dem Tod gegenüber steht, verhalten soll
Der Tod ist unausweichlich, deshalb gibt es bestimmte Dinge, die ein Gläubiger tun kann, um sich auf seinen Aufbruch zum ewigen Leben vorzubereiten.
Das erste ist, geduldig zu bleiben angesichts eines Ereignisses, über das wir keine Kontrolle haben, und diejenigen, die unter einer Krankheit oder einer Verletzung leiden, sollten sich davor zurück halten, Gott für sein oder ihr Unglück zu beschuldigen oder zu verfluchen. Es gibt viele authentische Aussagen und Überlieferungen des Propheten Muhammad, die erklären, wie und warum Krankheiten und Verletzungen Sünden und schlechte Taten sühnen. Auf dieser Website findest du einige Artikel, die detailliert über die Vorteile der Geduld und das Akzeptieren des göttlichen Willens sprechen.[2] Der Prophet Muhammad sagte:
"Wie wunderbar ist die Angelegenheit des Gläubigen, denn seine Angelegenheiten sind alle gut. Wenn ihm etwas Gutes geschieht, ist er dankbar dafür und das ist gut für ihn. Wenn ihm etwas Schlechtes geschieht, erträgt er es mit Geduld, und das ist ebenfalls gut für ihn."
Wenn man mit irgendeinem Grad an Schmerzen und Leiden konfrontiert wird, ist es allgemein nicht gestattet, sich zu beklagen und über Gottes Bestimmung zu jammern. Allerdings teilt uns der Islam mit, dass es gestattet ist, direkt zu Gott zu rufen und Ihm alle unsere Ängste, Schmerzen und Leiden verzulegen. Der Prophet Jakob rief zu Gott, als er den Verlust seiner beiden geliebten Söhne Josef und Benjamin fürchtete.
"Ich beklage nur meinen Kummer und meinen Gram vor Gott." (Quran 12:86)
Zu wissen, dass allein Gott es ist, der Kontrolle über unsere Leben hat, bedeutet, dass ein Gläubiger in der Lage ist, zwischen den Zuständen der Furcht und der Hoffnung zu schweben. Furcht wegen der Art und der Zahl der Sünden, die er erworben hat, aber voller Hoffnung, dass Gott sie ihm alle vergeben und ihm einen Schutz vor jeglichem Grauen bieten wird. Ein Gläubiger, der dem Tod gegenüber steht, muss sein Vertrauen in Gott setzen, in dem Wissen, dass die Entscheidung Gottes zweifellos der beste, gerechteste Entschluss ist.
Bevor der Tod ihn überkommt, muss ein Gläubiger auch sicher stellen, dass seine Angelegenheiten in Ordnung gehen. Er muss seinen letzten Willen niederschreiben und versuchen, alle Schulden zu begleichen. Der Prophet Muhammad hat diese beiden Dinge kommentiert. Es ist die Pflicht eines Muslim, der etwas zu vererben hat, keine zwei Nächte verstreichen zu lassen, ohne einen letzten Willen darüber zu schreiben. [3] Die Seele eines Gläubigen bleibt in der Schwebe, bis alle seine Schulden bezahlt sind.[4]
Wie derjenige, der mit einer sterbenden Person umgeht, sich verhalten sollte
Die kranke Person sollte sanft daran erinnert werden, dass sogar die Krankheit eine positive Seite besitzt. Sie ist eine Sühne für Nachlässigkeit oder Irrtum in der Vergangenheit und sie ist eine Quelle von großem Lohn für denjenigen, der Gott vertraut und die Qual mit Geduld erträgt. Wenn man eine kranke oder sterbende Person besucht, sollte man beten und Bittgebete sprechen. Gemäß der geliebten Frau des Propheten, Aischa, möge Gott mit ihr zufrieden sein, hat er immer wenn er eine kranke Person besucht hat, mit folgenden Worten gebetet:
Herr der Menschheit, entferne das Leiden von diesem Patienten, denn Du Allein bist der Heilende, niemand kann geheilt werden, außer er wird durch Dich geheilt: heile ihn so vollständig, dass das Leiden vollständig entfernt wird.[5]
Wenn ein Gläubiger einen nicht-muslimischen Patienten besucht, sollte er Gott um Hilfe bitten und den Patienten einladen, den Islam anzunehmen.
Eines der wichtigsten Dinge, an das wir uns bei einem kranken oder verletzten Gläubigen erinnern sollten, ist dass die Engel sich um ihn herum versammeln. Die Worte, die am Bett gesprochen werden, sollten sanfte, freundlichen Worte, voller Bittgebete sein, denn die versammelten Engel antworten mit ´Amin´(dies bedeutet, O Gott erhöre ihn) auf alles, dasgesprochen wird. Der Patient sollte auch gefragt werden, was er sich wünscht, und ein Gläubiger muss sein Bestes tun, um es zu bringen. Vielleicht ist es etwas zu essen oder zu trinken oder ein bestimmtes Familienmitglied oder ein Freund.
Wenn der Tod unvermeidlich wird
Eine sterbende Person sieht, was wir nicht sehen. Sie kann das Bewusstsein verlieren und wieder zu sich kommen. Sie kann sehr schwach werden, hören, aber unfähig sein zu antworten. Dies ist als der ´Todeskampf´ bekannt, und er ist voller Qualen, die wir uns nicht vorstellen können. Als Aischa über den Tod des Propheten Muhammad berichtete, sagte sie: "Zur Zeit seines Todes tauchte er (der Prophet Muhammad) seine Hand in den Wasserbehälter und wischte über sein Gesicht und sagte: ´Es gibt keinen wahren Gott außer Gott! Wahrlich der Tod ist voller Qualen!´"
Es gibt einige Dinge, die getan werden können, um es dem Geist des Sterbenden zu erleichtern, und um ihm zu helfen, die Qualen zu ertragen. Wenn es nicht zu viele Umstände macht, sollte er mit dem Gesicht zur Qibla liegen, entweder auf seiner rechten Seite oder auf seinem Rücken. Er kann angeregt werden, ganz sanft, ohne aufdringlich zu werden, die Worte ´es gibt keinen wahren Gott außer Gott´ zu sagen. Dies sollten nach Möglichkeit seine letzten Worte sein bevor er stirbt. Ein Sterbender sollte nie allein gelassen werden, und seine Lippen anzufeuchten oder ein paar Tropfen Wasser in seinen Mund zu ttun, könnte sein Leiden etwas erleichtern.
Im 2. Teil werden wir diskutieren, was nach dem Tod und bei der Bestattung zu tun ist.
Bestattungsriten im Islam (teil 2 von 3): Das Totengebet und die Bestattung
Beschreibung: Was sollte sofort nach dem Tod getan werden und von wem?
- von Aisha Stacey (© 2014 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 08 Dec 2014
- Zuletzt verändert am 07 Dec 2014
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Im ersten Teil haben wir gelernt, dass die Religion des Islam die Rechte des Toten und des Sterbenden bewahrt. Der Tod sollte kein Fremder für uns sein und Muslime werden ermutigt, sich sogar mitten im Leben an den Tod zu erinnern. Der Tod ist allgegenwärtig, ein Teil im Leben eines jeden Menschen und die einfachen Prozeduren, die der Islam festlegt, sichern zu, dass der Sterbende und der Tote mit größtem Respekt und Milde behandelt werden.
Unmittelbar nach dem Tod
Unmittelbar nach dem Tod sollten die Anwesenden sanft die Augen des Verstorbenden schließen und das einfache Bittgebet für diejenigen sprechen, die von einem Unglück getroffen sind. Zu Gott gehören wir und zu Ihm ist unsere Rückkehr.[1] Wenn der Verstorbene seine Schulden nicht vor seinem Tod getilgt hatte, ist es nun an der Zeit, sie von seinem eigenen Besitz oder dem Besitz der Familie, Verwandten oder Freunden zu tilgen. Dies ist eine wichtige Angelegenheit. Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, forderte die Gläubigen auf, die Schulden des Verstorbenen zu bezahlen. Wie im ersten Teil erwähnt: Die Seele eines Gläubigen bleibt in der Schwebe, bis alle seine Schulden bezahlt sind.
Der gesamte Körper des Verstorbenen sollte bedeckt werden, außer für den, der im Zustand des Ihram stirbt – das ist, wenn er pilgert (Haǧǧ oder Umra), in diesem Fall werden der Kopf und das Gesicht nicht bedeckt. Es ist erlaubt, den Verstorbenen zu küssen. Wir wissen, als der Prophet Muhammad verstorben war, lehnte sich sein bester Freund über ihn und küsste ihn auf seine Stirn zwischen die Augen und sagte: ‘O mein Prophet, O mein bester Freund’.
Wenn man die Nachricht vom Tod einer Person hört, sollte ein Gläubiger versuchen, standhaft und geduldig zu bleiben. Trauer bei dem Verlust eines Geliebten, eines Freundes oder eines Verwandten ist etwas Normales und um den Toten zu weinen ist erlaubt. Allerdings ist Jammern, Kreischen, sich gegen die Brust schlagen und an den Haaren oder den Kleidern reißen nicht erlaubt.
Schließlich sollten sich diejenigen, die anwesend sind, beeilen, den Körper auf das Waschen, Einhüllen und das Begräbnis vorzubereiten. Der Islam hat strenge und umfassende Anweisungen für diese Prozeduren festgelegt und heutzutage werden sie normalerweise von qualifizierten Muslimen in der Leichenhalle eines islamischen Zentrums, einer Moschee oder der Regierung durchgeführt. Den Verstorbenen auf die Bestattung vorzubereiten ist die Verantwortung der muslimischen Gemeinschaft. Der Körper des Verstorbenen wird mit Respekt und großer Fürsorge und Milde behandelt. Das Waschen und die Vorbereitung für die Bestattung werden gewöhnlich von jemandem, der das gleiche Geschlecht hat wie der Verstorbene, durchgeführt.
Das Totengebet
Ein Gebet sollte für jeden toten Muslim gehalten werden, ob jung oder alt, sogar für Babys, die gelebt haben, aber noch vor der Geburt verstorben sind. Es ist Frauen gestattet, am Totengebet teilzunehmen, genau wie es ihnen gestattet ist, an anderen nicht verpflichtenden Gebeten teilzunehmen. Um die Zeit zwischen Tod und Begräbnis möglichst kurz zu halten, sollte es in derselben Stadt oder Gegend stattfinden, in der die Person verstorben ist. Es ist nicht nötig, den Körper in ein anderes Land zu schicken.
Das Totengebet sollte in der Gemeinschaft verrichtet werden, es ist eine lohnenswerte Handlung und Gläubige sollten nicht zögern, an einem Totengebet teilzunehmen, auch von Menschen, die sie nicht kennen. Der Prophet Muhammad ermutigte dazu mit seiner Aussage, dass wer auch immer am Totengebet teilnimmt, bis es beendet ist, eine Belohnung erntet, so gewichtig wie einen großen Berg.[2] Die Zahl der Teilnehmer am Totengebet bringt auch großen Lohn für den Verstorbenen. Der Prophet Muhammad sagte, dass wenn ein Muslim stirbt und vierzig fromme Muslime beten für ihn bei seinem Totengebet, dann wird Gott ihre Gebete erhören.[3]
Nach dem Totengebet sollte der Verstorbene auf den muslimischen Friedhof oder den muslimischen Teil des örtlichen Friedhofs gebracht werden. Den Sarg zu tragen und ihn zum Bestattungsort zu begleiten, ist eine empfohlene und lohnenswerte Tat.
Die Bestattung
Der Islam besitzt eine einzigartige Art, Gräber und Friedhöfe zu bauen, die sich durch Einfachheit und Bescheidenheit auszeichnet. Alle Muslime, reiche, arme, König oder Bürgerliche, alle werden nach derselben Prozedur bestattet. Den Verstorbenen im Sarg zu bestatten ist nicht erlaubt, außer wenn es ein Erfordernis ist, das in einer bestimmten Gegend oder einem Land erfüllt werden muss.
Die Bestattung muss so bald wie möglich nach dem Tod geschehen; es gibt allerdings bestimmte Zeiten, zu denen es verboten ist, den Verstorbenen zu beerdigen. Sie sind von Sonnenaufgang bis die Sonne zu sehen ist, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, und von der Zeit wenn die Sonne anfängt, blass zu werden bis sie ganz untergegangen ist. Nach der Beerdigung ist es den Gläubigen gestattet, auf dem Friedhof zu bleiben und Bittgebete zu sprechen, denn dies ist die Zeit, wo der Verstorbene von den Engeln befragt wird.
Im 3. Teil werden wir diskutieren, was nach der Beerdigung geschieht, insbesondere in der Trauerzeit und Zeit der Beileidsbekundungen. Wir werden auch kurz die Riten und Praktiken anderer Religionen betrachten, und sie mit den einfachen aber schönen islamischen Methoden und Prozeduren vergleichen.
Bestattungsriten im Islam (teil 3 von 3): Beileid und Vergleiche
Beschreibung: Was passiert nach der Beerdigung und wie der Islam im Vergleich mit anderen Religionen praktiziert.
- von Aisha Stacey (© 2014 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 15 Dec 2014
- Zuletzt verändert am 14 Dec 2014
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Eine der Praktiken, die vor dem Islam verbreitet waren, war übermäßiges Jammern und Klagen um den Toten. Dies wurde durch den Islam angeprangert und strikt verboten. Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, machte dies reichlich klar, als er seinen Gefährten und so auch den Gläubigen sagte, dass bis zum Ende der Zeit ´der Verstorbene leidet, wenn ihn ihn jemand laut bejammert´.[1] Keine noch so große Menge Jammerns oder Trauerns kann die Situation verändern oder den Toten zum Leben zurück bringen, daher besteht der Islam darauf, dass der Tod mit Würde und Akzeptanz der Bestimmung Gottes behandelt wird.
Trauern
Eine Frau darf den Tod eines geliebten Menschen drei Tage lang betrauern. Diese Zeitspanne wird als lange genug für eine Person angesehen, um sich in Kummer und Traurigkeit zu stürzen. Der Islam betont, dass der Tod nicht das Ende einer Person ist, sondern er ist der Anfang einer Reise von einem kurzen Aufenthalt zum ewigen Leben. Die einzige Ausnahme zu dieser Zeitspanne bildet der Tod des Ehemannes einer Frau.
Es ist einer Frau verboten, die an Gott und den Letzten Tag glaubt, um eine verstorbene Person länger als drei Nächte zu trauern, außer um ihren Ehemann.[2]
Eine Ehefrau muss eine Trauerzeit um ihren verstorbenen Ehemann einhalten, die im Islam als Iddah bekannt ist und aus vier Monaten und zehn Tagen besteht. Diese Zeit wird als eine Verlängerung ihrer Her betrachtet und es ist ihr nicht erlaubt, während dieser Zeit irgendwelche neuen Heiratsangebote zu erhalten. Diese Zeit ist für Witwen vorgeschrieben, damit sie um den Tod ihrer Ehemänner trauern, irgendwelche erforderlichen Verpflichtungen erfüllen und um zu sehen, ob die Witwe schwanger ist. Wenn eine Schwangerschaft bestätigt wird, dann verlängert sich die Trauerzeit bis zur Entbindung.
Beileid
Beileidsbekundungen gegenüber Verwandten und Freunden des Verstorbenen sind eine wichtige Tat der Güte. Dies ist nicht nur auf drei Tage begrenzt, sondern kann ausgeweitet werden, solange ein Bedarf besteht. Sein Beileid zu bekunden, bedeutet den Kummer zu teilen und zu helfen, die Gefühle der Traurigkeit und des Unglücks zu erleichtern, es bedeutet jedoch auch, den Hinterbliebenen sanft daran zu erinnern, Geduld zu haben und den Willen Gottes zu akzeptieren. Die Worte sollten sorgfältig ausgewählt und mit Sympathie übermittelt werden. Zu den empfohlenen Taten für die Zeit der Beileidsbekundungen gehört es, den Verwandten rasch wieder zu verlassen, außer wenn die Familie Unterstützung braucht und darum bittet, und Essen für die trauernde Familie vorzubereiten.
Bis jetzt haben wir eine ganze Menge über die Haltung des Islam zum Sterben, Tod und Bestattungen erfahren. Das übergreifende Thema umfasst vollständige Unterwerfung unter den Willen Gottes, angesichts der Widrigkeiten geduldig zu sein und die Einfachheit mit einem deutlichen Mangel an weltlichen Ritualen und Prozeduren. Die grundlegenden Prozeduren des Waschens, Einhüllens, Gebets und der Bestattung sind für jeden Gläubigen genau gleich, ob er reich ist, arm, schwarz, weiß, ein König oder ein Bürgerlicher, jung oder alt. Wir werfen nun einen kurzen Blick auf die Bestattungsriten anderer Religionen, um weiter die unkomplizierten Riten es Islam hervorzuheben.
Einäscherung, eine Praxis, die im Islam verboten ist, wird in weiten Teilen der Welt und in vielen Religionen praktiziert. Im Hinduismus ist die Einäscherung die Hauptmethode, um den Körper zu entsorgen. Ausgehend von dem Glauben, dass die Seele keinen neuen Körper betreten kann, solange ihr voriger nicht völlig verschwunden ist, wird die Einäscherung als die schnellste Art angesehen, den Körper zu entsorgen. Antyesti Bestattungsriten sind wichtige Sakramente der hinduistischen Gesellschaft. Während es umfangreiche Texte derartiger Riten gibt, gibt es breite Inkonsistenz in der Theorie und der praktischen Durchführung, und die Prozeduren unterscheiden sich in Abhängigkeit von der Lage, Kaste, sozialen Gruppe und dem Status der verstorbenen Person.
Im Sikhismus ist die bevorzugte Methode der Entsorgung die Einäscherung, und die Asche wird genommen und im nächsten Fluß verstreut. In Japan werden schätzungsweise 99.81%[3] aller verstorbenen Personen eingeäschert, der Hauptteil von ihnen nach buddhistischer Zeremonie. Allerdings wurden vor dem 20. Jahrhundert die meisten Körper in Japan beerdigt und die Einäscherung war den Reichen vorbehalten.
Bei einem buddhistischen Begräbnis wird vor der Beerdigung eine Totenwache gehalten, diese beinhaltet besondere Gebete und Beileidsgeld, das die Gäste geben, die dafür im Gegenzug Abschiedsgeschenke im Wert ihrer Beileidkontribution, die sie gegeben haben, erhalten. Nach der Einäscherung kehren die Gäste zurück, um die Knochen des Verstorbenen mit Stäbchen aus der Asche einzusammeln, um sie mit den Füßen zuerst in die Urne zu überführen. In manchen Fällen wird die Asche des Verstorbenen auf mehr als eine Urne aufgeteilt, um sie zu verschiedenen Orten zu transportieren, und in Abhängigkeit von dem örtlichen Brauch, kann die Urne eine bestimmte Anzahl von Tagen im Hause des Verstorbenen stehen bleiben, bis sie zum Grab transportiert wird.
Einige afrikanische Bestattungszeremonien sind rein animistisch und ohne irgendein festgelegtes Ritual. Häufig wehklagen die weiblichen Angehörigen des Verstorbenen laut und manchmal versetzen sie sich selbst in einen erheblich erhöhten Alkohlrausch. Die Bestattungszeremonien können eine ganze Woche lang andauern.
Chinesische Bestatttungs- und Begräbnistraditionen sind vom Alter des Verstorbenen, der Todesursache, dem ehelichen Status, dem Status und der Position des Verstorbenen in der Gesellschaft abhängig. Von unpassenden Arrangements wird angenommen, dass sie der Familie des Verstorbenen Unglück und Katastrophen bringen. Eine traditionelle chinesische buddhistische Bestattungszeremonie dauert 49 Tage, aber wenn die Finanzierung ein Thema ist, kann sie auf drei Tage verkürzt werden. Es ist der Brauch, dass die Töchter des Verstorbenen die Ausgaben für die Bestattung aufkommen.
Die Religion der Zoroastrier verbietet streng, tote Körper im Boden zu begraben, Einäscherung und Entsorgung in Wasserwegen jeglicher Art. In Übereinstimmung mit den religiösen Verfügungen werden Türme der Stille gebaut (kreisförmig angehobene Strukturen, um die Toten aufzustellen), mit der Aussicht, dass sie Jahrhunderte lang halten sollten, ohne dass die verwesenden Körper die Erde verunreinigen oder andere Lebewesen kontaminieren. Der Verstorbene wird auf einer eisernen Bare von offiziellen Leichen-Trägern zum Turm der Stille getragen und wird von einer Prozession von Trauernden gefolgt, die mit weißen fließenden Gewändern bekleidet sind, in Paaren gehen und sich mit einem weißen Taschentuch an den Händen halten.
Sobald er beim Turm ist, muss der Körper ausgestellt werden und ohne Kleidung bleiben, damit die Raubvögel in der Lage sind, den Körper völlig zu verzehren. Als post scriptum, heutzutage haben große Städte wie Mumbai ernsthafte Sorgen über die Hygienebedingungen an Türmen der Stille aufgrund der Tatsache, dass Raubvögel[4] nicht mehr in großer Zahl existieren, um die Mengen an Leichen, die der Zersetzung überlassen werden, zu entsorgen.
Der Tod ist sowohl für den Sterbenden als auch für die Hinterbliebenen eine sehr schmerzliche und emotionale Zeit. Die Einfachheit der Riten und Rituale im Islam erfüllt die Gläubigen mit Hoffnung. Hoffnung auf ein ewigwährendes Leben im Kreise ihrer Lieben und Hoffnung auf die Vergebung, die Gnade und die Gerechtigkeit Gottes.
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