Das alte Königreich Israel (teil 2 von 6): Saul rekrutiert eine Armee
Beschreibung: Prüfungen und Drangsal prägen eine Kampfkraft.
- von Aisha Stacey (© 2012 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 05 Nov 2012
- Zuletzt verändert am 05 Nov 2012
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Der Prophet Samuel teilte den Kindern Israels (Israeliten) mit, dass der fromme junge Mann, der als Saul bekannt war, ihr König und Anführer sein werde. Wie es die Art der Kinder Israels in jener Zeit war, beklagten sie sich und forderten ein Zeichen Gottes. Gott hat ihnen in Seiner unendlichen Weisheit ein Zeichen gewährt, das untrügbar war. Die Engel haben den Kindern Israels die Bundeslade zurückgebracht, die von den Philistern erbeutet worden war. Mit friedlichen Herzen akzeptierten die Israeliten daraufhin Saul als ihren König.
Saul erkannte allerdings, dass die Israeliten ein Volk waren, das sich von Frömmigkeit und Güte weit entfernt hatte. Es verging einige Zeit und Saul entschloss sich, die Ländereien und die Häuser wieder zurückzufordern, die die Philister erobert hatten. Saul wollte sich dessen sicher sein, dass seine Kämpfer reinen Herzens waren und sich darauf konzentrierten, mutig, einzig und allein Gott zuliebe zu kämpfen und so unterzog er die Anwärter einer Reihe von Prüfungen. Er wollte keine große Menge kämpfender Männer; er bevorzugte fromme, mutige Männer, die Prüfungen und Entbehrungen ertragen, ohne sich zu beklagen oder denen es am Glauben fehlt.
Die Gelehrten der islamischen Geschichte schätzen, dass Sauls Heer aus 80 000 Männern bestand. Es ist aber wichtig, zu verstehen, dass Saul nicht an der Kraft von Zahlen interessiert war, sondern er achtete auf die Stärke im Herzen und die Standhaftigkeit. Er befahl, dass nur Männer beitreten sollten, die für keinen verantwortlich waren. Diejenigen, die sich ein Heim aufbauten, die dabei waren, zu heiraten, und diejenigen, die sich um ihre Geschäfte kümmerten, durften nicht beitreten. König Saul prüfte sein Heer, indem er mit ihnen durch die Wüste marschierte, bis sie erschöpft und überaus durstig geworden waren. Als sie an einen Fluss kamen und das Wasser vor ihren Augen sahen, sagte Saul zu ihnen: trinkt nicht. Er teilte ihnen mit, wer von dem Fluss tränke, wäre nicht länger Teil seines Heeres.
“Und als Saul mit den Heerscharen auszog, sagte er: "Wahrlich, Gott wird euch an einem Fluss prüfen. Wer aus ihm trinkt, gehört nicht zu mir, und wer nicht davon kostet, der gehört wahrlich zu mir, außer dem, der nur eine Handvoll mit seiner Hand (daraus) schöpft." Und sie tranken davon bis auf wenige von ihnen.” (Quran 2:249)
König Saul wies seine Männer an, entweder nicht von dem Wasser zu trinken, oder wenn nötig, nur eine Handvoll zu nehmen. 76 000 Männer tranken von dem Fluss; daher blieb Saul ein Heer von 4 000 Mann. Saul war zufrieden, er wollte Männer, die der Versuchung widerstehen können und mit starker Entschlossenheit, auch bei Entbehrungen. Bald schon kam die nächste Prüfung auf sie zu. Sauls Heer entdeckte den Feind auf der anderen Seite des Flusses. Sie überquerten den Fluss und traten dem Heer der Philister gegenüber.
“Und als sie den Fluss überquert hatten, er und diejenigen, die mit ihm gläubig waren, sagten sie: "Wir haben heute keine Kraft gegen Goliath und seine Heerscharen." Doch diejenigen, die damit rechneten, dass sie Gott begegnen würden, sagten: "Wie oft hat nicht eine geringe Schar über eine große Schar gesiegt mit Gottes Erlaubnis! Und Gott ist mit den Geduldigen."” (Quran 2:249)
Die Größe von Goliaths Herr erfüllte viele der 4 000 mit Angst. Diejenigen, aber, die mit Sicherheit wussten, dass sie Gott zuliebe kämpften, waren standhaft und sagten zu ihren Gefährten: “Wie oft schon hat in der Vergangenheit ein kleines Heer ein Größeres mit der Erlaubnis Gottes überwältigt?“ Die meisten von Sauls Kämpfern blickten angstvoll auf das Heer der Philister. Viele Soldaten weigerten sich, weiterzumachen. Am Ende stand Saul mit wenig mehr als 300 Kämpfern da. Sie hatten eine Menge Prüfungen bestanden und von den einst 80 000 waren nur 300 übrig geblieben.
“Und als sie gegen Goliath und seine Heerscharen in den Kampf zogen, sagten sie: "Unser Herr, verleih uns reichlich Geduld und festige unsere Schritte und hilf uns gegen das Volk der Ungläubigen." (Quran 2:250)
In dem Augenblick, als die wenigen Kameraden Goliath gegenüber standen, blickten sie von weitem auf die Breite des Heeres vor ihnen und setzten all ihr Vertrauen in Gott. Sie flehten Ihn an, sie mit Standhaftigkeit zu umhüllen und ihnen den Sieg über das Volk der Ungläubigen zu gewähren. Sauls Heer war klein, aber jeder einzelne Mann besaß einen Willen aus Stahl. Goliath, der große, massige Führer der Philister, marschierte auf die 300 Mann zu, auf die nun eine weitere Prüfung ihres Mutes und ihres Vertrauens in Gott hinzukam.
Als die Armeen sich dicht gegenüber standen, forderte Goliath jeden Kämpfer von Sauls Heer zum Zweikampf heraus. Obwohl Sauls Männer die besten von den Kindern Israels waren, sahen sie Goliath mit Angst und Beklommenheit in den Augen an. Keiner der Männer traute sich, die Herausforderung anzunehmen. Saul bot demjenigen, der das Angebot annehmen würde, seine wunderschöne Tochter zur Heirat an, aber noch immer trat keiner hervor. Dann meldete sich zum Erstaunen aller ein junger Mann. Die Philister brüllten vor Lachen und sogar die Mitglieder von Sauls Armee schüttelten ungläubig ihre Köpfe.
König Saul sah, dass der Junge wenig mehr als ein Kind war, klein von Gestalt und nur mit einer Steinschleuder bewaffnet. Er fragte nochmals nach Freiwilligen, aber kein einziger Soldat besaß den Mut des jungen Mannes. Der Junge erzählte, um sich zu verteidigen, dass er bei vorigen Gelegenheiten sowohl einen Löwen als auch einen Bären getötet habe, als er die Schafherde seines Vaters gehütet hatte. Saul erinnerte sich an die Prüfungen der Standhaftigkeit, deren er sein Heer unterzogen hatte, und er sah vor sich diesen Jungen, der genau diese edlen Eigenschaften des Mutes, der Standhaftigkeit und vor allem des Gottvertrauens verkörperte. Saul stimmte zu, David, den Jungen aus der Stadt Bethlehem, in dem tödlichen Kampf gegen den Giganten Goliath antreten zu lassen.
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