Christliche Gelehrte geben Widersprüche in der Bibel zu (teil 4 von 5): Änderungen in christlichen Schriften
Beschreibung: Christliche Schriften "korrigiert" von orthodoxen Christen.
- von Misha’al ibn Abdullah (entnommen aus dem Buch: What Did Jesus Really Say?)
- Veröffentlicht am 06 Jul 2009
- Zuletzt verändert am 06 Jul 2009
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Victor Tununensis, ein afrikanischer Bischof berichtete in seiner Chronik (566 nChr) dass, als Messala Konsul von Konstaninopel war (506 nChr), dieser die ursprünglichen Evangelien, die von Personen geschrieben worden waren, die der Herrscher Anastasius für ungebildet hielt, "zensiert und korrigiert" habe. Sie wurden verändert, damit sie zum Christentum des sechsten Jahrhunderts passten, das sich vom Christentum der vergangenen Jahrhunderte unterschied.[1]
Diese "Korrekturen" waren keinesfalls nur auf die ersten Jahrhunderte nach Christus begrenzt. Sir Higgins sagt:
“Es ist unmöglich, zu leugnen, dass die Benediktinermönche von St.Maur, was die lateinische und griechische Sprache angeht, überaus gelehrt und geschickt waren, ebenso wie zahlreiche andere Männer. In Cleland’s ‘Das Leben des Lanfranc, Erzbischof von Canterbury´, lesen wir folgende Passage: ´Nachdem Lanfranc, ein benediktiner Mönch, Erzbischof von Canterbury, herausfand, dass die Schriften von den Schreibern vielfach verändert worden waren, befleißigte er sich selbst, sie zu korrigieren, und ebenso wie die Schriften der Väter, in Übereinstimmung mit dem orthodoxen Glauben zu bringen, secundum fidem orthodoxam.”[2]
Mit anderen Worten die christlichen Schriften waren umgeschrieben worden, damit sie zu den Doktrinen des elften und zwölften Jahrhunderts paßten, und sogar die Schriften der frühen Kirchenväter waren "korrigiert" worden, damit die Veränderungen nicht entdeckt wurden? Sir Higgins fährt fort: "Derselbe protestantische Theologe hat diese bemerkenswerte Passage geschrieben: ´Unvoreingenommene Auszüge bringen mich zu der Überzeugung, dass die Orthodoxen an einigen Stellen die Evangelien verändert haben´.”
Der Autor fährt fort, zu zeigen, welch´ massiver Aufwand in Konstantinopel, Rom, Canterbury und der christlichen Welt allgemein betrieben worden war, um die Evangelien zu "korrigieren" und alle Handschriften aus der Zeit davor zu vernichten.
Theodore Zahan wies auf die bitteren Konflikte innerhalb der etablierten Kirchen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses hin. Er betont, dass die Römischen Katholiken die Griechisch Orthodoxen bezichtigen, den Text der heiligen Schriften durch Zusätze und Auslassungen sowohl mit guten als auch mit schlechten Absichten abgewandelt zu haben. Die Griechisch Orthodoxen auf der anderen Seite beschuldigen die Römischen Katholiken sich an vielen Stellen weit vom Originaltext zu entfernen. Trotz ihrer Differenzen verdammen sie mit vereinten Kräften die nicht-konformen Christen, die vom "wahren Weg" abgewichen seien und verurteilen diese als Ketzer. Die Ketzer verurteilen im Gegenzug die Katholiken, "die Wahrheit wie Falschmünzer verfälscht zu haben". Der Autor zieht daraus den Schluß: "Unterstützen nicht die Tatsachen diese Anschuldigungen?"
14. “Und auch mit denen, die sagen: "Wir sind Christen", schlossen Wir einen Bund; auch diese haben dann einen Teil von dem vergessen, woran sie gemahnt wurden. Darum erregten Wir Feindschaft und Haß unter ihnen bis zum Tage der Auferstehung. Und Allah wird sie wissen lassen, was sie getan haben.
15. O Leute der Schrift! Unser Gesandter (Muhammad) ist nunmehr zu euch gekommen, um euch vieles zu enthüllen, was ihr von der Schrift geheim gehalten habt, und (er ist zu euch gekommen) um gegen vieles Nachsicht zu üben. Wahrlich, zu euch sind ein Licht von Gott und klares Buch gekommen.
16. Damit leitet Gott jene, die Sein Wohlgefallen suchen, auf die Wege des Friedens, und Er führt sie mit Seiner Erlaubnis aus den Finsternissen zum Licht und führt sie auf einen geraden Weg.
17. Wahrlich, ungläubig sind die, die sagen: "Gott ist der Messias, der Sohn der Maria." Sprich: "Wer vermochte wohl etwas gegen Gott, wenn Er den Messias, den Sohn der Maria, seine Mutter und jene, die allesamt auf der Erde sind, vernichten will?" Gottes ist das Königreich der Himmel und der Erde und dessen, was zwischen beiden ist. Er erschafft, was Er will; und Gott hat Macht über alle Dinge.
18. Und es sagten die Juden und die Christen: "Wir sind die Söhne Gottes und Seine Lieblinge." Sprich: "Warum bestraft Er euch dann für eure Sünden? Nein, ihr seid Menschen von denen, die Er schuf." Er vergibt, wem Er will, und Er bestraft, wen Er will. Und Gottes ist das Königreich der Himmel und der Erde und dessen, was zwischen beiden ist, und zu Ihm ist die Heimkehr.
19. O Leute der Schrift, zu euch ist nunmehr Unser Gesandter (Muhammad) nach einer Zeitspanne zwischen den Gesandten gekommen, um euch aufzuklären, damit ihr nicht sagen könnt: "Kein Bringer froher Botschaft und kein Warner ist zu uns gekommen." So ist nun in Wahrheit ein Bringer froher Botschaft und ein Warner zu euch gekommen. Und Gott hat Macht über alle Dinge. ” (Quran 5:14-19)
St. Augustin selbst war ein angesehener Mann, zu dem sowohl Protestanten als auch Katholiken gleichermaßen aufblickten; er bekannte, dass es geheime Doktrinen in der christlichen Religion gäbe und dass:
“…es in der christlichen Religion viele wahre Dinge gibt, die für die Einfachen [gewöhnlichen Menschen] nicht geeignet sind, und dass manche Dinge falsch sind, aber für die Einfachen geeignet, um daran zu glauben.”
Sir Higgins gibt zu:
“Es ist nicht ungerecht, zu vermuten, dass diese zurückgehaltenen Wahrheiten Teil der modernen christlichen Mysterien sind, und ich denke, es kann kaum geleugnet werden, dass die Kirche, deren höchsten Autoritäten solche Doktrinen aufrechterhalten, nicht zögern würden, die heiligen Schriften wieder anzutasten.”[3]
Selbst die Briefe, die Paulus zugesprochen werden, waren nicht von ihm geschrieben. Nach Jahren der Nachforschungen stimmen sowohl Katholiken als auch Protestanten darin überein, dass von den dreizehn Briefen, die Paulus zugesprochen werden, nur sieben tatsächlich von ihm stammen. Es sind: Römer, 1, 2 Korinther, Galater, Philipper, Philemon und 1 Thessalonicher.
Christliche Sekten sind sich nicht einmal darin einig, was genau ein von Gott "eingegebenes" Buch ist. Den Protestanten wird gelehrt, dass es 66 wahrhaftig "eingegebene" Bücher in der Bibel gibt, während den Katholiken beigebracht wird, dass es sich um 73 wahrhaft "inspirierte" Bücher handelt, die vielen anderen Sekten und deren "neueren" Bücher gar nicht zu erwähnen, wie die Mormonen usw. Wie wir in kürze sehen werden, folgten die frühen Christen für mehere Generationen weder den 66 Büchern der Protestanten noch den den 73 Büchern der Katholiken. Ganz im Gegenteil sie glaubten an Bücher, die viele Generationen später in einem erleuchteteren Zeitalter als dem der Apostel als Fälschungen und Nachahmungen "erkannt" wurden.
Footnotes:
[1] The Dead Sea Scrolls, the Gospel of Barnabas, and the New Testament (Die Schriftrollen des Toten Meeres, das Evangelium des Barnabas und das Neue Testament), von M. A. Yusseff, S. 81.
[2] History of Christianity in the light of Modern knowledge (Geschichte des Christentums im Licht des modernen Wissens), Higgins S.318.
[3] The Dead Sea Scrolls, the Gospel of Barnabas, and the New Testament (Die Schriftrollen des Toten Meeres, das Evangelium des Barnabas und das Neue Testament), M. A. Yusseff, S.83
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