Der wunderbare Qur´an (teil 10 von 11): Wissenschaftliche Wunder
Beschreibung: Ein kleiner Überblick auf wissenschaftliche Tatsachen, die moderne Wissenschaftler, deren Richtigkeit sowohl Muslime als auch Nicht-Muslime, (viel) später bestätigt haben.
- von Jamaal al-Din Zarabozo (© 2007 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 01 Sep 2008
- Zuletzt verändert am 02 Sep 2008
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Wissenschaftliche Wunder im Qur´an
Die "wissenschaftlichen Wunder" im Qur´an sind ein Thema, über das viele Menschen heutzutage reden, wo die Forschung in jedem Bereich voranschreitet. Die Quelle hierfür ist vielleicht, dass es im Qur´an ungefähr hundert Verse gibt, in denen Gott verschiedene Aspekte dieser Schöpfung hervorhebt und die Menschen auffordert, über das, was sie sehen, nachzudenken und davon zu lernen.
Kurz nachedem ich Muslim geworden bin, wurde ich auf das Buch: Die Bibel, der Qur´an und die Wissenschaft von Maurice Bucaille aufmerksam. Um es kurz zu machen, möchte ich mit euch die wichtigen Schlussfolgerungen mitteilen, zu denen er gelangt ist:
Der Qur´an folgt auf die beiden Offenbarungen, die ihm vorausgingen, und Er ist nicht nur frei von Widersprüchen in seinen Erzählungen, das Zeichen der vielen menschlichen Manipulationen in den Evangelien, sondern er hält für die, die ihn objektiv erforschen, seine eigene Qualität und im Sinne der Wissenschaft richtige Aussagen bereit, d.h. er steht in voller Übereinstimmung mit der modernen wissenschaftlichen Forschung. Desweiteren findet man darin Aussagen, die mit der modernen Wissenschaft in Verbindung stehen: und daher ist es undenkbar, dass ein Mann zu Muhammads Zeit der Verfasser dessen gewesen sein könnte. Moderne wissenschaftliches Wissen befähigt uns indes bestimmte Verse des Qur´an jetzt zu verstehen, die bislang nicht interpretiert werden konnten.
Angesichts des Wissensstandes zur Zeit Muhammads ist es undenkbar, dass viele Aussagen des Qur´an, die sich auf wissenschaftliche Bereiche beziehen, das Werk von Menschen gewesen sein könnte. Es ist desweiteren absolut legitim, nicht nur in Bezug auf den Qur´an als Ausdruck einer Offenbarung, sondern auch angesichts seiner Authenzität und der wissenschaftlichen Aussagen, die wenn sie heute überprüft werden, als eine Herausforderung zu der Erklärung mit menschlichen Worten auftreten, einen besonderen Rang zuzugestehen.[1]
In seiner Erläuterung des Qur´an betont Bucaille drei wichtige Punkte.
a)Erstens: es gibt im Qur´an nichts, das der modernen Wissenschaft widerspricht.
b)Zweitens: es wird nicht der falsche Glaube, den die Menschen zur Zeit Muhammads, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, über die Schöpfung, das Universum und Wissenschaft im allgemeinen hatten, wiedergegeben.
c)Drittens: es gibt keine Möglichkeit, wie der Prophet Muhammad viele Tatsachen, die im Qur´an erläutert werden, gewusst haben könnte.
Um es nicht zu lang zu machen, werden wir nur einen Vers detaillierter besprechen, der stellvertretend für viele wissenschaftliche Wunder im Qur´an steht.[2]
Wenn man den Qur´an liest, fällt vielen Lesern ein Thema besonders auf: es ist die Erklärung der Erschaffung des Menschen in der Bauch seiner Mutter. Gott sagt im Qur´an:
“Und wahrlich, Wir erschufen den Menschen aus einer Substanz aus Lehm. Alsdann setzten Wir ihn als Samentropfen an eine sichere Ruhestätte. Dann bildeten Wir den Tropfen zu einem alaqah (Egel, Anhängsel, Blutklumpen); dann bildeten Wir den alaqah zu einem mudghah (gekautes Stück Fleisch)....” (Quran 23:12-14)
Diese kurze Passage ist eine überaus präzise Beschreibung des tatsächlichen Vorgangs, und sie ist frei von jeglichen fehlerhaften Theorien und Ansichten, die zur Zeit Muhammads verbreitet waren. Wie in der Übersetzung angemerkt, kann das arabische Wort Alaqah Egel, Anhängsel oder Blutklumpen bedeuten. In der Tat treffen alle drei Bedeutungen auf den Embryo zu. In seinem frühesten Stadium sieht der Embryo nicht nur äußerlich wie ein Egel aus[3], sondern er "erhält Nahrung von dem Blut seiner Mutter, ähnlich dem Blutegel, der sich vom Blut anderer ernährt.”[4] Und Alaqah kann wiederum "hängendes Ding" bedeuten, was ebenfalls zutrifft, denn in diesem Stadium hängt der Embryo in der Gebärmutter seiner Mutter.[5] Schließlich bedeutet Alaqah auch Blutklumpen. Und wieder besteht eine wundersame enge Beziehung zu dem physikalischen Prozess. Ibrahim schreibt:
Wir finden, dass die äußerliche Erscheinung des Embryo und seiner Säcke in der Alaqah –Phase der eines Blutklumpen ähnelt. Dies ist aufgrund der Anwesenheit relativ großer Mengen Blutes in diesem Stadium so... Und auch zirkuliert das Blut im Embryo bis zum Ende der dritten Woche noch nicht. Daher erscheint der Embryo in diesem Stadium wie ein Blutklumpen.[6]
Der Vers sagt, dass die nächste Phase die der Mudghah ("gekautes Stück Fleisch") ist. Dies ist ebenfalls eine erstaunlich passende Beschreibung des folgenden Embryonalstadiums. In diesem Stadium beginnen sich bei dem Embryo die Rückenwirbel zu entwickeln und diese "ähneln irgendwie Zahnabdrücken in einer gekauten Substanz."[7]
Diese Art von Informationen, die oben beschrieben wurden, haben die Menschen erst nach der Entwicklung kraftvoller Mikroskope "entdeckt". Ibrahim merkt an, dass Hamm und Leeuwenhoek die ersten waren, die 1677 mit Hilfe eines verbesserten Mikroskops menschlichen Spermienzellen beobachten konnten.[8] Dies war ungefähr 1000 Jahre nach der Zeit des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm.
Tatsächlich sind die Details und die Analyse der Qur´anverse in bezug auf die Embryologie so großartig, dass Keith Moore, Professor Emeritus für Anatomie und Zellbiologie an der Universität von Toronto, sie in einer Sonderausgabe seines Lehrbuchs zitiert The Developing Human: Clinically Oriented Embryology.[9] Dies ist ein interessantes Werk, das aus Moores vollständigem Lehrbuch mit Einfügungen besteht, die dieselben Themen aus der Sicht des Qur´an und den Aussagen des Propheten beschreibt. Nachdem die fortschrittlichsten Themen der Embryologie beschrieben werden – von denen die meisten Forschungsergebnisse der vergangenen paar Jahrzehnte darstellen – wurden diesem Lehrbuch Seiten hinzugefügt, die beschreiben, was der Qur´an über diese Dinge aussagt. Kannst du dir vorstellen, du nimmst das beste medizinische Buch, wenn es auch nur 200 Jahre alt ist, und du machst damit etwas dieser Art? Es wäre absurd und komisch, denn das Material des alten Lehrbuchs wäre völlig irrelevant. Trotzdem konnten sie dies mit dem Qur´an aber tun, einem Buch, das noch nicht einmal behauptete, ein Lehrbuch zu sein. Natürlich erhebt es einen noch größeren Anspruch: es beansprucht, von Gott zu sein.
Die wunderbare Übereinstimmung zwischen den Erklärungen des Qur´an und der historischen Entwicklung der Embryologie kommentierte Dr. Moore 1981 folgendermaßen: "Es war mir ein großes Vergnügen, dabei zu helfen, die Erklärungen des Qur´an über die menschlichen Entwicklung zu erläutern. Es ist mir deutlich bewusst, dass Muhammad diese Erklärungen von Gott erhalten haben muss, denn all dieses Wissen wurde erst Jahrhunderte später entdeckt. Dies beweist meiner Ansicht nach, dass Muhammad der Gesandte Gottes gewesen sein muss.”[10]
Tatsächlich berührt der Qur´an auch noch zahlreiche andere Wissenschaften als die Embryologie, z.B. Astrologie, Physik, Geographie, Geologie, Ozeanographie, Biologie, Botanik, Zoologie, Medizin und Physiologie.[11] Daher zogen auch noch zahlreiche andere Wissenschaftler verschiedener Bereiche ähnliche Schlüsse, was den Qur´an betrifft.[12]
Wie könnte es sein, dass ein Analphabet vor mehr als vierzehnhundert Jahren, der Prophet Muhammad, ein derartiges Buch verfasst haben soll, das so viele wissenschaftliche Fakten und Einzelheiten mit vollkommener Fehlerlosigkeit enthält? Könnte es sein, dass dies alles Zufall war und der Prophet ein Betrüger? Meiner Meinung nach ist die Antwort auf Fragen wie diese ganz klar. Die Behauptung, der Qur´an sei nicht die Offenbarung Gottes wird mehr und mehr schwierig, je mehr man über den Qur´an selbst erfährt.
Zufällig gibt es noch andere wunderbare historische Aspekte im Qur´an. Beispielsweise nennt der Qur´an den Herrscher zur Zeit Josephs im Gegensatz zur Bibel einen "König" und nie einen Pharao, obwohl diese Bezeichnung in der Bibel in der Geschichte Josephs gebraucht wird und der Qur´an diese Bezeichnung in der Geschichte von Mose verwendet. Es scheint, nach dem besten, was heute dazu berechnet werden kann, dass Joseph unter den semitischen Hyksoskönigen Ägyptens gelebt hat, und dass der Herrscher tatsächlich kein Pharao war.[13] Der Qur´an sagt auch ganz deutlich, dass der Pharao aus dem Exodus entdeckt und bewahrt wurde.[14] Jetzt geht man davon aus, dass alle Pharaonen jener Zeit wirklich als Mumien aufbewahrt worden sind, etwas das der Prophet zu jener Zeit auch nicht gewusst haben konnte. Dies hat zwei Forscher zu folgender Aussage verleitet:.
Wenn der Qur´an von der Bibel abgeleitet gewesen wäre [wie manche Leute fälschlicherweise behaupten, dann] würden die vielen Irrtümer aus der Bibel auch mit hineingeraten. Warum zum Beispiel, beschreibt der Heilige Qur´an die Israeliten als kleines Volk, während die Bibel behauptet, sie wären 2-3 Millionen gewesen, eine übertrieben große Zahl, die kein Gelehrter akzeptieren würde?... Warum behauptet der Heilige Qur´an nicht wie die Bibel, dass Pharao vom Meer verschluckt wurde, sondern sagt statt dessen, dass sein "Körper" bewahrt wurde? Und warum sagt der Qur´an dies gerade über Pharao und nicht über andere Menschen, die auch von Gott zerstört wurden? ...[15]
Schließlich bemerkten muslimische Gelehrte, dass die besonderen Wunder, die einem jeden Propheten gegeben worden sind, sich auf eine Sache bezogen, die sein spezielles Volk besonders faszinierte. Denn zur Zeit Moses beispielsweise war Zauberei sehr verbreitet, und eines seiner Zeichen stellte die schwachen Tricks der Menschen in den Schatten. Während der Zeit Jesus´ war die Medizin sehr fortschrittlich und einige der Zeichen Jesus´ waren das Heilen von Kranken, das Erwecken von Toten und so weiter. Die Araber jener Zeit waren sehr stolz auf ihre literarischen Fertigkeiten und, wie wir nebenbei erwähnen sollten, ist der Qur´an ein arabisches Meisterstück, er steht weit über dem, was sie zu leisten vermochten. Allerdings war der Prophet Muhammad nicht nur zu den Arabern oder nur zu den Völkern seines Jahrhunderts gesandt worden. In unserer Zeit hat die Wissenschaft die Stelle Gottes eingenommen, sie ersetzt quasi den Gott der jüdisch-christlichen Tradition. Das Wunder des Propheten Muhammad ist auf wissenschaftlichem Gebiet tatsächlich absolut bedeutungsvoll, das heutzutage so viele Menschen fesselt; es zeigt wieder einmal, dass der Prophet Muhammad wirklich ein Prophet für die gesamte Menschheit bis zum Tag des Gerichts ist.
Footnotes:
[1] Maurice Bucaille, The Bible, the Quran and Science (Indianapolis, IN: American Trust Publications, 1978), S. 251-252.
[2] Mehr Detais über die unterschiedlichen Stadien der menschlichen Entwicklung findet der interessierte Leser in: Keith L. Moore, Abdul-Majeed A. Zindani und Mustafa A. Ahmed, Quran and Modern Science: Correlation Studies (Bridgeview, IL: Islamic Academy for Scientific Research, 1990), S. 15-47.
[3] Siehe I. A. Ibrahim, S. 7, Abbildung 1.
[4] I. A. Ibrahim, S. 6.
[5] Siehe I. A. Ibrahim, S. 7, Abbildung 2.
[6] Ibrahim, S. 8.
[7] Zitiert von Ibrahim, S. 8, from Moore and Persaud, The Developing Human, 5th ed., S. 8. Siehe auch Ibrahim’s Abbildungen auf Seite 9.
[8] Ibrahim, S. 8-10.
[9] Siehe Keith L. Moore [zusammen mit Abdul-Majied Azzindani], The Developing Human: Clinically Oriented Embryology [with Islamic Additions: Correlation Studies with Quran and Hadith] Jeddah, Saudi Arabia: Dar al-Qiblah for Islamic Literature, 1983, in Zusammenarbeit mit W. B. Saunders Company.
[10] Zitiert in I. A. Ibrahim, A Brief Illustrated Guide to Understanding Islam [Ein kurzer illustrierter Wegweiser um den Islam zu verstehen] (Houston: Darussalam, 1997), S. 10.
[11] Für Beispiele bezüglich dieser unterschiedlichen Gebiete siehe: Zakir Naik, “The Quran and Modern Science: Compatible or Incompatible?” www.ahya.org.
[12] Siehe I. A. Ibrahim, A Brief Illustrated Guide to Understanding Islam (Houston: Darussalam, 1997), S. 10ff. Das gesamte Werk ist erhältlich unter: www.islam-guide.com. Ibrahim sammelt die Schlussfolgerungen von Moore und einigen anderen.
[13] Für weitere Einzelheiten hierzu siehe Louay Fatoohi and Shetha al-Dargazelli, History Testifies to the Infallibility of the Quran: Early History of the Children of Israel (Delhi, India: Adam Publishers & Distributors, 1999), S. 81-93.
[14] Gott sagt. “Nun wollen Wir dich heute dem Leibe nach erretten, auf dass du ein Beweis für diejenigen seiest, die nach dir kommen. Und es gibt sicher viele Menschen, die Unseren Zeichen keine Beachtung schenken.” (Yunus 10:92). Mehr hierzu findest du in: Fatoohi and al-Dargazelli, S. 141-145.
[15] Fatoohi and al-Dargazelli, S. 247-248.
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