Die Reise ins Jenseits (teil 5 von 8): Der Ungläubige im Grab
Beschreibung: Eine Beschreibung des Lebens im Grab zwischen dem Tod und dem Tag des Gerichts für den leugnenden Ungläubigen
- von IslamReligion.com (co-author Abdurrahman Mahdi)
- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 22 Jun 2010
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Wenn sich der Tod dem Ungläubigen nähert, fühlt er etwas von der Hitze des Höllenfeuers. Dieser Vorgeschmack von dem, was kommen wird, läßt ihn um eine zweite Chance auf der Erde flehen, damit er das Gute tun kann, von dem er weiß, daß er es hätte tun sollen. Ach! Er wird umsonst flehen.
“Wenn dann der Tod zu einem von ihnen kommt, sagt er: ‘Mein Herr, bringt mich zurück, auf daß ich rechtschaffen handele in dem, was ich hinterlassen habe.’ Keineswegs! Es ist nur ein Wort, das er (so) sagt; hinter ihnen wird ein trennendes Hindernis sein bis zu dem Tag, da sie aufgeweckt werden.” (Quran 23:99-100)
Göttliche Verfluchung und Strafe wird der bösen Seele von abscheulichen, häßlichen, dunklen Engeln übermittelt, die weit von ihr entfernt sitzen:
“Erhalte die ‘frohe’ Botschaft von siedendem Wasser, Eiter und vielfältigen, ähnlichen Qualen.” (Ibn Majah, Ibn Kathier)
Die ungläubige Seele freut sich nicht darauf, Gott, ihrem Herrn, zu begegnen, wie der Prophet erklärte:
“Wenn die Zeit des Todes eines Ungläubigen näherkommt, erhält er die schlimmen Nachrichten von Gottes Strafe und Seiner Vergeltung, von dem ihm nichts verhaßter ist, als das, was vor ihm liegt. Deshalb haßt er es, Gott zu treffen, und auch Gott haßt das Treffen mit ihm.” (Sahieh Al-Bukhari)
Der Prophet sagte auch:
“Wer das Treffen mit Gott liebt, den liebt Gott zu treffen, und wer das Treffen mit Gott haßt, den haßt Gott zu treffen.” (Sahieh Al-Bukhari)
Der Engel des Todes sitzt am Kopf des Ungläubigen, dessen Zeit gekommen ist und sagt: “Verruchte Seele, komm heraus zu der Unzufriedenheit Allahs.” Und er entreißt dem Köper seine Seele.
“Und wenn du sehen würdest, wie sich die Ungerechten in den Fluten des Todes befinden und die Engel ihre Hände ausstrecken: ‘Gebt eure Seelen heraus! Heute wird euch mit schmählicher Strafe vergolten, daß ihr stets über Gott die Unwahrheit gesagt habt und euch gegenüber Seinen Zeichen hochmütig zu verhalten pflegtet.’” (Quran 6:93)
“Und wenn du sehen würdest, wie die Engel diejenigen abberufen, die ungläubig sind, wobei sie sie ins Gesicht und auf den Rücken schlagen und sagen: Kostet die Strafe des Brennens!” (Quran 8:50)
Die schlechte Seele verläßt den Körper mit großen Schwierigkeiten. Sie wird von den Engeln wie ein eiserner Kamm durch nasse Wolle gezogen.[1] Der Engel des Todes ergreift die Seele und steckt sie in einen aus Haaren gewoben Sack, der einen Gestank von Verwesung abgibt. Die Engel nehmen dann die Seele hinauf, vorbei an einer anderen Gruppe von Engeln, die fragen: “Wer ist diese verruchte Seele?” worauf sie antworten: “Der und der, der Sohn von dem und dem.” Dabei verwenden sie die schlimmsten Namen, mit denen sie in ihrer Zeit auf der Erde gerufen wurde. Wenn sie dann zum untersten Himmel gebracht wird, wird angefragt, ob für sie ein Tor geöffnet wird, aber die Anfrage wird abgelehnt. Als der Prophet diese Ereignisse beschrieb und an diesem Punkt angelangte, rezitierte er:
“Gewiß, denjenigen, die Unsere Zeichen für Lüge erklären und sich ihnen gegenüber hochmütig verhalten, werden die Tore des Himmels nicht geöffnet, und sie werden nicht in den (Paradies)garten eingehen, bis ein Kamel durch ein Nadelöhr geht.” (Quran 7:40)
Gott wird sagen: “Berichtet sein Buch in Sijjeen, in der tiefsten Erde.”
…und seine Seele wird hinabgeschmettert. In dieser Verbindung rezitierte der Prophet, möge Gott ihn loben:
“Und wenn einer Allah (etwas) beigesellt, so ist es, als ob er vom Himmel herunterfiele und er dann von den Vögeln fortgerissen oder vom Wind an einen fernen Ort hinabgeweht würde.” (Quran 22:31)
Die verruchte Seele wird dann zurück in ihren Körper eingesetzt, und die beiden schrecklichen, furchterregenden Engel Munkar und Nakier kommen zu ihr, um sie zu verhören. Nachdem sie ihn hingesetzt haben, fragen sie:
Munkar und Nakier: “Wer ist dein Herr?”
Ungläubige Seele: “Ach, ach, ich weiß es nicht.”
Munkar und Nakier: “Welche ist deine Religion?”
Ungläubige Seele: “Ach, ach, ich weiß es nicht.”
Munkar und Nakier: “Was sagst du über diesen Mann (Muhammad), der dir geschickt wurde?”
Ungläubige Seele: “Ach, ach, ich weiß es nicht.”
Nachdem er seine Prüfung nicht bestanden hat, wird der Kopf des Ungläubigen mit einem Eisenhammer mit einer solchen Kraft geschlagen, die einen Berg zertrümmern könnte. Vom Himmel ist ein Schrei zu hören: “Er hat gelogen, so breitet Läufer der Hölle für ihn aus und öffnet ihm ein Tor zur Hölle.”[2] Der Gang seines Grabes wird dann von einigen der wütenden Feuern der Hölle erhellt und sein Grab wird eng und in dem Maße begrenzt, daß seine Rippen sich ineinander schieben, wenn sein Körper zerdrückt wird.[3] Dann kommt ein unglaublich häßliches Wesen, das häßliche Kleidung trägt und einen fauligen und widerlichen Geruch abgibt, zu der ungläubigen Seele und sagt: “Sei bekümmert mit dem, was dir mißfällt, denn es ist dein Tag, der dir vorausgesagt wurde.” Der Ungläubige wird fragen: “Wer bist du, mit deinem häßlichen Gesicht und bringst Unheil?” Der Häßliche wird antworten: “Ich bin deine schlechten Taten!” Der Ungläubige wird dann dazu gebracht, bittere Gewissensbisse zu bekommen, wenn ihm jeden Morgen und jeden Abend gezeigt wird, welchen Aufenthaltsort er im Paradies gehabt hätte – hätte er ein rechtschaffenes Leben geführt – bevor ein Tor für ihn geöffnet und sein tatsächlicher Aufenthaltsort in der Hölle gezeigt wird.[4] Allah erwähnt in Seinem Buch, wie die verruchten Anhänger Pharaos in diesem einen Moment waren, da sie in ihren Gräbern dem Höllenfeuer ausgesetzt waren:
“Das Höllenfeuer: dem sie morgens und abends vorgeführt werden. Und am Tag, da sich die Stunde erhebt (wird zu den Engeln gesagt): ‘Laßt die Leute Pharaos in die strengste Strafe eingehen.’” (Quran 40:46)
Überwältigt von Angst und Abscheu, Furcht und Hoffnungslosigkeit, wird der Ungläubige in seinem Grab bitten: “Mein Herr, laß bloß nicht die letzte Stunde schlagen, laß bloß nicht die letzte Stunde schlagen.”
Der Gefährte Zaid b. Thabit berichtete, wie das Pferd des Propheten durchging und ihn beinahe abwarf, als der Prophet Muhammad und seine Gefährten einmal an Gräbern von Götzendienern vorbeikamen. Der Prophet -möge Gott ihn loben-, sagte dann:
“Diese Leute werden in ihren Gräbern gestraft, und wäre es nicht so, daß ihr aufhören würdet, eure Toten zu begraben, würde ich Gott bitten, euch die Strafe im Grab hören zu lassen, so wie ich (und dieses Pferd) sie hören können.” (Sahieh Muslim)
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