Das Leben nach dem Tod (teil 1 von 2): Ein Argument
Beschreibung: Die Faktoren, die den Glauben an das Leben nach dem Tod erforderlich machen.
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- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 18 Apr 2008
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Die Frage danach, ob es ein Leben nach dem Tod gibt oder nicht, fällt nicht in das Gebiet der Wissenschaft, denn die Wissenschaft beschäftigt sich lediglich mit der Ordnung und Analyse berichteter Daten. Desweiteren beschäftigt sich der Mensch erst seit den letzten Jahrhunderten mit wissenschaftlichen Fragestellungen und Forschungen in dem Sinn, was wir heute darunter verstehen, wohingegen ihm die Vorstellung vom Leben nach dem Tod schon seit jeher bekannt war. Alle Propheten Gottes riefen ihr Volk dazu auf, Gott anzubeten und an das Leben nach dem Tod zu glauben. Sie betonten den Glauben an das Leben nach dem Tod so sehr, dass sogar schon der leiseste Zweifel daran bedeutete, Gott zu verleugnen und machte jegliche Glaubensbeweise bedeutungslos. Die Propheten Gottes kamen und gingen, die Epochen ihres Wirkens sind über Tausende von Jahren verstreut, aber das Leben nach dem Tod verkündeten sie alle. Allein die Tatsache, dass sie sich alle mit dieser metaphysischen Frage beschäftigten - und das so überzeugt und einheitlich, beweist, dass die Quelle ihres Wissens von dem, was uns nach dem Tod erwartet, dieselbe sein musste: göttliche Offenbarung.
Wir wissen ebenfalls, dass diese Propheten Gottes von ihren Völkern erheblich bekämpft worden sind, und das hauptsächlich aufgrund des Glaubens an die Wiedererweckung zum Leben, nachdem der Mensch verstorben ist, denn die Völker dachten, dies sei unmöglich. Trotz dieser Gegnerschaft gewannen die Propheten jedoch auch zahlreiche ernsthafte Anhänger. Es stellt sich die Frage, was jene Anhänger veranlasste, ihre früheren Glaubenssysteme aufzugeben. Was ließ sie die etablierten Glauben, Traditionen und Gebräuche ihrer Vorväter ablehnen, obwohl sie damit riskierten, von ihrer eigenen Gemeinschaft verstoßen zu werden? Die einfache Antwort ist, dass sie die Fähigkeiten ihres Verstandes und ihres Herzens gebrauchten und die Wahrheit erkannten. Erkannten sie die Wahrheit durch Erfahrung? So kann es nicht gewesen sein, denn die Wahrnehmung des Lebens nach dem Tod ist nicht möglich.
In der Tat hat Gott den Menschen neben dem Wahrnehmungsbewusstsein, auch rationales, ästhetisches und moralisches Bewusstsein gegeben. Es ist dieses Bewusstsein, das den Menschen angesichts der Realität leitet, das kann durch sensorische Erfahrungen nicht ersetzt werden. Aus diesem Grunde appellierten alle Propheten Gottes an die ästhetische, moralische und vernünftige Seiten des Menschen, als sie ihre Völker zum Glauben an Gott und an das Jenseits aufriefen. Als beispielsweise die Götzendiener von Mekka sogar die Möglichkeit des Lebens nach dem Tod leugneten, zeigte der Qur´an die Schwäche ihrer Ansicht auf, indem er sehr logische und vernünftige Argumente hervorbrachte:
“Und er prägt Uns Gleichnisse und vergisst seine eigene Erschaffung. Er sagt: ‘Wer kann die Gebeine beleben, wenn sie morsch geworden sind?’ Sprich: ‘Er, Der sie das erstemal erschuf – Er wird sie beleben; denn Er kennt jegliche Schöpfung. Er, Der für euch Feuer aus grünen Bäumen hervorbringt; und siehe, davon habt ihr dann Brennmaterial. Ist Er, Der die Himmel und die Erde erschuf, nicht imstande, ihresgleichen zu erschaffen?’ Doch, und Er ist der Erschaffer, der Allwissende.” (Quran 36:78-81)
Bei einer anderen Gelegenheit sagt der Qur´anvers deutlich aus, dass die Ungläubigen keinerlei Grundlage für ihr Leugnen des Lebens nach dem Tod besitzen. Sie basiert auf reiner Vermutung:
“Und sie sagen: ‘Es gibt nichts als dieses, unser irdisches Leben, und nichts als die Zeit, die uns vernichtet.’ Jedoch: sie besitzen darüber kein Wissen; sie vermuten es nur. Und wenn ihnen Unsere deutlichen Verse verlesen werden, so wenden sie lediglich ein: ‘Bringt unsere Väter (zurück), wenn ihr wahrhaftig seid.’” (Quran 45:24-25)
Mit Sicherheit wird Gott all die Toten auferstehen lassen, aber nicht nach unserer Laune oder zu unserer eitlen Kontrolle in der irdischen Welt; Gott hat Seinen eigenen Plan von den Dingen. Es wird ein Tag kommen, an dem das gesamte Universum zustört werden wird, und dann werden die Toten wiedererweckt, um vor Gott zu stehen. Jener Tag wird der Beginn des Lebens sein, das niemals enden wird, und an jenem Tag wird jede Person von Gott gemäß ihrer guten und schlechten Taten entlohnt werden.
Die Erklärung, die der Qur´an bezüglich der Notwendigkeit des Lebens nach dem Tod abgibt, entspricht auch unserem logischen, moralischen Bewußtsein. Denn wenn es tatsächlich kein Leben nach dem Tod gäbe, würde der alleinige Glaube an Gott bedeutungslos oder auch wenn man an Gott glaubte, wäre dies ein ungerechter und gleichgültiger Gott. Er wäre ein Gott, der einst den Menschen erschuf, um ihn dann sich selbst zu überlassen. Wahrlich, Gott ist gerecht. Er wird die Tyrannen bestrafen, deren Verbrechen unzählbar sind: sie töten Hunderte von unschuldigen Menchen, schaffen in ihrer Gesellschaft viel Korruption, versklaven zahlreiche Menschen, die ihrem Willen dienen, usw. Der Mensch hat auf dieser Welt nur eine sehr begrenzte Lebenszeit, und diese physikalische Welt dauert auch nicht ewig, so dass eine Bestrafung oder Belohnung den guten oder schlechten Taten einer Person entsprechend hier unmöglich ist. Der Qur´an stellt sehr nachdrücklich fest, dass der Tag des Jüngsten Gerichts mit absoluter Sicherheit kommen wird. Gott wird dann über das Schicksal von jeder einzelnen Seele gemäß dem Bericht über ihre Taten entscheiden:
“Und es sagen diejenigen, die Ungläubig sind: ‘Wir werden die Stunde nicht erleben.’ Sprich: ‘Ja doch, bei meinem Herrn, dem Kenner des Verborgenen, sie wird gewiss über euch kommen! Nicht einmal das Gewicht eines Stäubchens in den Himmeln oder auf Erden ist vor Ihm verborgen; noch gibt es etwas Kleineres oder Größeres als dieses, das nicht in einem deutlichen Buch stünde. Er belohnt gewiss diejenigen, die glauben und gute Werke tun. Solche sind es, die Vergebung und eine ehrenvolle Versorgung erhalten werden.’ Und jene aber, die versuchen, Unsere Zeichen zu entkräften – sie sind es, denen Strafe schmerzlicher Pein zuteil wird.” (Quran 34:3-5)
Der Tag der Wiedererweckung wird der Tag sein, an dem sich die Gerechtigkeit und die Gnade Gottes vollständig zeigen werden. Gott wird jene, die in Seinem Namen in ihrem weltlichen Leben gelitten haben und glaubten, dass sie eine ewige Glückseligkeit im Paradies erwartet, mit Seiner Gnade überschütten. Jene aber, welche die Gaben Gottes missbrauchten und sich nicht um das jenseitige Leben kümmerten, werden sich in einem äußerst miserablen Zustand befinden. Im Qur´an werden diese beiden miteinander verglichen:
“Ist denn der, dem wir eine schöne Verheißung gaben, die er erfüllt sehen wird, gleich jenem, den Wir mit den guten Dingen des Lebens versorgt haben? Doch dann, am Tage der Auferstehung, wird er unter den Vorgeführten sein.” (Quran 28:61)
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