Der Gottbegriff im Islam (teil 1 von 2): Ein einzigartiges Konzept

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Beschreibung: Ein Überblick über einige Konzepte, die der Islam über Gott bereit hält und die ihn einzigartig machen.

  • von iiie.net (verfaßt von IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 31 Mar 2008
  • Zuletzt verändert am 30 Oct 2011
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Arm Bester

Concept_of_God_in_Islam_(part_1_of_2)_001.jpgEs ist eine bekannte Tatsache, daß jede Sprache einen oder mehrere Begriffe hat, die für Gott und manchmal zugleich für niedrigere Gottheiten benutzt werden.  Dies ist bei Gott nicht der Fall.  Gott ist der persönliche Name des Einen Wahren Gottes.  Nichts anderes ausser der Eine Gott mit all Seinen persönlichen und einzigartigen Namen und Eigenschaften kann “Gott” genannt werden.  Dieser Begriff besitzt weder Plural noch Geschlecht.  Dies zeigt seine Einzigartigkeit verglichen mit dem Wort “Gott”, von dem man den Plural bilden kann wie “Götter” oder auch die weibliche Form wie “Göttin”.  Es ist interessant, zu bemerken, daß Allah der persönliche Name Gottes auf aramäisch ist, der Sprache Jesu und einer Schwestersprache des Arabischen. 

Der Eine Wahre Gott ist eine Widerspiegelung des einzigartigen Konzepts, das der Islam mit Gott verbindet.  Für einen Muslim ist Gott der Allmächtige Schöpfer und Erhalter des Universums, Dem nichts ähnlich und mit Dem nichts vergleich-bar ist.  Der Prophet Muhammad wurde von seinen Zeitgenossen über Gott be-fragt; die Antwort bekam er direkt von Gott Selbst in Form eines kurzen Kapitels des Quran, das als Essenz der Einheit oder das Motto des Monotheismus betrachtet wird.  Es ist Kapitel 112, das lautet:

“Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen.”

“Sag (O Muhammad): Er ist Gott, ein Einer, Gott, der Überlegene.  Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und niemand ist Ihm jemals gleich.”

Manche Nicht-Muslime behaupten, daß Gott im Islam ein strenger und grausamer Gott sei, Der befiehlt, Ihm sei absoluter Gehorsam zu leisten und dementsprechend sei Er nicht liebend und gütig.  Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein als diese Behauptung.  Es genügt zu wissen, daß mit einer Ausnahme jedes der 114 Kapitel im Quran mit dem Vers beginnt: “Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen.”

  In einer Aussage des Propheten Muhammad, möge Gott ihn loben, wird uns gesagt:

“Gott ist liebender und gütiger als eine Mutter zu ihrem geliebten Kind.”

Andererseits ist Gott auch gerecht.  Aus diesem Grund müssen Übeltäter und Sünder ihre angemessene Strafe erhalten, und die Rechtschaffenen müssen Gottes Großzügigkeit und Wohlwollen bekommen.  In Wirklichkeit offenbart sich die Gnade als Gottes Eigenschaft in Seiner Eigenschaft der Gerechtigkeit.  Die Men-schen, die ihr ganzes Leben um Seinen Willen leiden, sollten nicht dieselbe Be-handlung von ihrem Herrn erhalten, wie Menschen, die ihr Leben lang andere unterdrücken und ausbeuten.  Hätten sie eine ähnliche Behandlung zu erwarten, würde es darauf hinauslaufen, daß sie den wahren Glauben an die Rechenschaft des Menschen im Jenseits verleugnen würden und damit ebenso den Antrieb für ein sittliches und rechtschaffenes Leben in diesem Leben verlieren.  Folgende Quranverse sagen dies sehr deutlich:

“Gewiß, für die Gottesfürchtigen wird es bei ihrem Herrn die Gärten der Wonne geben.  Sollen Wir etwa die Gottergebenen den Übeltätern gleichstellen?  Was ist mit euch?  Wie urteilt ihr?” (Quran 68:34-36)

Der Islam lehnt es ab, Gott irgendwelche menschlichen Eigenschaften zuzu-schreiben oder Ihn abzubilden, wie es bestimmte Individuen oder Völker dies auf der Grundlage von Reichtum, Kraft oder Rasse tun.  Er erschuf die Menschen alle gleich.  Sie können sich lediglich durch Rechtschaffenheit und Frömmigkeit hervortun und Seine Gunst erreichen.

Die Vorstellungen, daß Gott am siebten Tag ausgeruht haben soll, daß Gott mit einem Seiner Soldaten gekämpft haben soll, daß Gott ein mißgünstiger Ränke-schmied gegen die Menschheit sei oder daß Gott in irgendeinem Menschen wiedergeboren wird, dies alles ist aus der Sicht des Islam Blasphemie (Gottes-lästerung).

Die einzigartige Verwendung von “Gott” als persönlichen Namen für den Einen Gott mit all Seinen persönlichen Namen und Eigenschaften spiegelt die Betonung des reinen Glaubens an Gott im Islam wider, der die Essenz der Botschaft aller Gesandten Gottes darstellt.  Aus diesem Grund betrachtet der Islam das Beigesellen irgendeiner Gottheit oder Person zu Gott als Todsünde, die Gott niemals vergeben wird, wenn sie nicht bereut wird, obgleich Er alle anderen Sünden vergeben kann, selbst wenn vor dem Tod keine Tawba (Reue) für diese geleistet wird.

Der Schöpfer muß von anderer Beschaffenheit als Seine Geschöpfe sein, denn wenn Er dieselbe Beschaffenheit hätte, wie sie, dann wäre Er vergänglich und würde eines Urhebers bedürfen.  Daraus folgt, daß nichts wie Er sein kann.  Desweiteren: Wenn der Urheber nicht vergänglich ist, dann muß Er Ewig sein.  Wenn Er aber Ewig ist, dann kann Er nicht erzeugt sein und wenn nichts Seine Existenz hervorgerufen hat, dann verursacht auch nichts außer Ihm Selbst Sein Fortbestehen, das bedeutet, Er ist Unabhängig.  Und wenn Er von nichts und niemandem für das Fortbestehen Seiner Existenz abhängig ist, dann kann Seine Existenz kein Ende haben, also ist der Schöpfer Ewig und Beständig.  Daher wissen wir, daß Er Unabhängig ist oder aus Sich Selbst heraus Fortbestehend und Immer-Bestehend oder um einen Begriff aus dem Quran zu verwenden: Al-Qayyum “Er ist der Erste und der Letzte”. 

Der Schöpfer erschafft nicht nur, um Dinge hervorzubringen; Er erhält sie auch und beendet ihre Existenz und ist der ultimative Grund für alles, was ihnen widerfährt. 

“Gott ist der Schöpfer von allem, und Er ist Sachwalter über alles.  Ihm gehören die Schlüssel der Himmel und der Erde.” (Quran 39:62-63)

Und Gott sagt auch:

“Und es gibt kein Tier auf der Erde, ohne daß Gott sein Unterhalt obläge.  Und Er kennt seinen Aufenthaltsort und seinen Aufbewahrungsort.  Alles ist in einem deutlichen Buch verzeichnet.” (Quran 11:6)

Arm Bester

Der Gottbegriff im Islam (teil 2 von 2): Seine Eigenschaften und Seine Einzigkeit

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Beschreibung: Mehr über den einzigartigen Gottbegriff im Islam, mit besonderer Betonung darauf, wie diese Einzigartigkeit Allahs das Leben des Muslim beeinflußt.

  • von iiie.net (verfaßt von IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 31 Mar 2008
  • Zuletzt verändert am 18 Apr 2008
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Arm Bester

Gottes Eigenschaften

Wenn der Schöpfer Ewig und Immer-Bestehend ist, dann müssen Seine Eigenschaften ebenfalls ewig und immer fortbestehend sein.  Wenn das so ist, dann sind Seine Eigenschaften absolut.  Kann es mehr als einen Schöpfer mit solchen absoluten Eigenschaften geben?  Kann es sein, daß es beispielsweise zwei absolut mächtige Schöpfer gibt?  Ein kurzes Nachdenken zeigt, daß dies nicht durchführbar ist.

Der Quran faßt dieses Argument in folgenden Versen zusammen:

“Allah hat Sich keine Kinder genommen, und keinen Gott gibt es neben Ihm, sonst würde fürwahr jeder Gott das weg-nehmen, was er erschaffen hat, und die einen von ihnen würden sich den anderen gegenüber wahrlich überheblich zeigen.” (Quran 23:91)

Und auch,

“Wenn es in ihnen beiden (Himmel und Erde) andere Götter als Allah gäbe, gerieten sie (beide) wahrlich ins Verderben.” (Quran 21:22)

Die Einzigkeit Gottes

Der Quran erinnert uns an die Falschheit aller angeblicher Gottheiten.  Er fragt diejenigen, die von Menschenhand geschaffenen Objekten dienen:

“Wie könnt ihr denn dem dienen, was ihr selbst aushaut?” (Quran 37:95)

Und auch:

“Nehmt ihr euch denn außer Ihm Schutzherren, die sich selbst weder Nutzen noch Schaden zu bringen vermögen?” (Quran 13:16)

Für die Verehrer der Himmelskörper zitiert er die Geschichte von Abraham:

“ Als die Nacht über ihn hereinbrach, sah er einen Himmelskörper.  Er sagte: ‘Das ist mein Herr.’  Als er aber unterging, sagte er: ‘Ich liebe nicht diejenigen, die untergehen.’

Als er dann den Mond aufgehen sah, sagte er: ‘Das ist mein Herr.’  Als er aber unterging, sagte er: ‘Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich ganz gewiß zum irregehenden Volk gehören.’

Als er dann die Sonne aufgehen sah, sagte er: ‘Das ist mein Herr.  Das ist größer.’  Als sie aber unterging, sagte er: ‘O mein Volk, ich sage mich ja von dem los, was ihr (Ihm) beigesellt.

Ich wende mein Gesicht Dem zu, Der die Himmel und die Erde erschaffen hat, als Anhänger des rechten Glaubens, und ich gehöre nicht zu den Götzendienern.’” (Quran 6:76-79)

Das Verhalten des Gläubigen

Um Muslim zu sein, das heißt, sich Gott zu ergeben, ist es notwendig, an die Einzigkeit Gottes zu glauben, in dem Sinne, daß Er der einzige Schöpfer, Erhalter, Versorger usw. ist.  Aber dieser Glaube reicht noch nicht aus.  Viele der Götzendiener wußten und glaubten, daß nurallein der Allerhöchste Gott all dies vermochte.  Aber dies genügte nicht, um sie zu Muslimen zu machen.  Zusätzlich zu diesem Glauben muß man die Tatsache anerkennen, daß Gott allein die Anbetung verdient und man muß sich davon fernhalten, anderen Dingen oder Wesen Göttlichkeit zuzusprechen und diese anzubeten. 

Wenn man das Wissen um den wahren Gott erlangt hat, muß man beständig den Glauben an Ihn bewahren und darf nichts erlauben, diese Wahrheit zu verdecken. 

Was dies bedeutet, ist folgendes: wenn sich jemand Gott vorbehaltlos ergibt, und zugibt, daß Er der Einzige ist, Der es wert ist, von uns angebetet zu werden, dann muß man Ihn auch konsequent anbeten.  Das heißt, wenn wir wissen, daß wir Ihm Gehorsam schuldig sind, bedeutet dies, daß wir in die Praxis umsetzen, was wir  in unseren Herzen anerkannt haben.  Gott fragt rhetorisch:

“Meint ihr denn, daß Wir euch zum sinnlosen Spiel erschaffen hätten und daß ihr nicht zu Uns zurückgebracht würdet?” (Quran 23:115)

Er stellt auch kategorisch fest:

“Ich habe die Ğinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen.” (Quran 51:56)

Wenn also der Glaube in das Herz einer Person gelangt, ruft er bestimmte geistige Veränderungen hervor, deren Ergebnis dann bestimmte Handlungen sein müssen.  Alles in allem beweisen diese geistigen Veränderungen und Handlungen den wahren Glauben.  Der Prophet, möge Gott ihn preisen, sagte:

“Glaube ist das, was im Herzen wohnt und durch die Taten bewiesen wird.”

Das Gefühl der Dankbarkeit Gott gegenüber - als eine dieser geistigen Verän-derungen - stellt, so könnte man sagen, die Essenz, das Wesentliche der Anbetung dar.

Das Gefühl der Dankbarkeit ist so wichtig, daß ein Nicht-Gläubiger “Kafir” genannt wird, was bedeutet ´jemand der die Wahrheit ablehnt´ und auch ´jemand, der undankbar ist´.

Ein Gläubiger liebt Gott und ist Ihm für die Gnaden dankbar, die Er Ihm ge-währt hat.  Aber er ist sich der Tatsache bewußt, daß seine guten Taten, ob geistig oder körperlich, weit davon entfernt sind, göttlichen Vorzügen zu entsprechen. Er ist immer besorgt, daß Gott ihn im Diesseits oder Jenseits bestrafen könnte.  Er fürchtet Ihn deshalb, unterwirft sich Ihm und dient Ihm mit großer Demut.  Man kann sich nur in einem solchen geistigen Zustand befinden, wenn man sich nahezu die ganze Zeit Gottes bewußt ist.  Die Erinnerung an Gott ist daher die lebendige Kraft des Glaubens, ohne die er nachläßt und verschwindet.

Der Quran versucht, dieses Gefühl von Dankbarkeit zu unterstützen, indem die Eigenschaften Gottes regelmäßig wiederholt werden.  Die meisten dieser Eigenschaften werden zusammen in folgenden Quranversen erwähnt:

“Er ist Gott, außer dem es keinen Gott gibt, der Kenner des Verborgenen und des Offenbaren.  Er ist der Barmherzige, der Erbarmer.  Er ist , außer dem es keine Gottheit gibt, der König, der Heilige, der Friede, der Gewährer der Sicherheit, der Wächter, der Allmächtige, der Gewalthaber, der Stolze.  Preis sei Gott!  (Und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen.  Und Er ist Gott, der Schöpfer, der Erschaffer, der Gestalter.  Sein sind die schönsten Namen.  Ihn preist (alles) was in den Himmeln und auf der Erde ist.  Und Er ist der Allmächtige und Allweise.” (Quran 59:22-24)

Und auch,

“Es gibt keine Gottheit außer Ihm, dem Lebendigen und Beständigen.  Ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf.  Ihm gehört (alles), was in den Himmeln und was auf der Erde ist.  Wer ist es denn, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte – außer mit Seiner Erlaubnis?  Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, sie aber umfassen nichts von Seinem Wissen – außer, was Er will.  Sein Thronschemel umfaßt die Himmel und die Erde, und ihre Behütung beschwert Ihn nicht.  Er ist der Erhabene, der Allgewaltige.” (Quran 2:255)

Und auch,

“O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt gegen Gott nur die Wahrheit aus!  Der Messias Jesus, der Sohn Marias, ist nur Gottes Gesandter und Sein Wort, das Er Maria entbot, und Geist von Ihm.  Darum glaubt an Gott und Seine Gesandten und sagt nicht ‘Drei’.  Hört auf (damit), das ist besser für euch!  ist nur ein einziger Gott.  Preis sei Ihm (und Erhaben ist Er darüber) daß Er ein Kind haben sollte.” (Quran 4:171)

Damit haben wir drei Teile zur Bestätigung Gottes als Einzigen Wahren Gott.  Wir müssen glauben, daß Er der größte Schöpfer, Wächter und Richter des Universums und allem darin ist; wir müssen uns davon fernhalten, irgendetwas außer Ihm Göttlichkeit zuzusprechen und anzubeten und unsere Anbetung auf Ihn ausrichten; und wir müssen wissen, daß Er allein göttliche Eigenschaften und Namen besitzt und wir können sie auf kein anderes Wesen beziehen, egal welcher Art es auch sei.  Wenn jemand lediglich mit seinen Lippen diese Notwendigkeiten bestätigt, und auch wenn wir uns davor bewahren, sie auf andere Götter zu beziehen, ist das nicht genug.  Sie müssen ernsthaft auf Den ausgerichtet sein, Den du auch bestätigst.

Arm Bester

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