Oum Abdulaziz, Ex-Christin, USA (teil 2 von 4):Jesus im Christentum

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Beschreibung: Eine Fortsetzung der Nachforschungen über die Göttlichkeit von Jesus basierend auf christlichen Referenzen. 

  • von Oum Abdulaziz
  • Veröffentlicht am 13 Jan 2014
  • Zuletzt verändert am 13 Jan 2014
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Arm Bester

Ich betrachtete einige der “Beweise”, die vorgebracht werden, um den Anspruch auf die Göttlichkeit Jesus (Friede sei mit ihm) zu untermauern.  Einige behaupten, dass die Wunder, die er vollbracht hat, seine Göttlichkeit beweisen, doch engere Untersuchungen zeigen, dass die Wunder, die Jesus (Friede sei mit ihm) vollbrachte, auch von anderen vollbracht wurden.  (Über das Wasser gehen - Exodus (14:22); Tote erwecken - I Könige (17:22), II Könige (4:34, 13:21); Blinde und Leprakranke heilen - II Könige (5:14, 6:17, 6:20); Essen vervielfachen - II Könige (4:1-7, 4:43-44); Teufel austreiben - Matthäus (12:27), Markus (9:38), Lukas (11:19)).  Es ist klar, dass die Apostel wusste, dass diese Wunder nur durch die Kraft Gottes erreicht wurden. 

“Jesus von Nazareth, den Mann, von Gott unter euch mit Taten und Wundern und Zeichen erwiesen, welche Gott durch ihn tat unter euch (wie denn auch ihr selbst wisset).” Apostelgeschichten 2:22

Und diejenigen, die geheilt wurden, verstanden dies ebenfalls und lobten und priesen Gott.  (Matthäus 15:31, Lukas 13:13, 17:15 und Apostelgeschichten 4:21).  Jesus selbst betete zu Gott, bevor er Lazarus von den Toten erweckte und bat Gott, ein Zeichen für die Menschen zu setzen: “damit sie glauben, du (Gott) habest mich gesandt” (Johannes 11:42).  Jesus (Friede sei mit ihm) sagte seinen Anhängern, dass sie, wenn sie Glauben haben, genau das tun könnten, was er tat.  (Matthäus 21:18-22), dass andere in der Lage sein werden, “größere Werke als diese zu tun” (Johannes 14:12) und warnt, dass sogar “falsche Christen und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun.” (Matthäus 24:24)

Es war auch notwendig, zu überlegen, warum Jesus (Friede sei mit ihm) im Christentum göttlich sein musste.  Warum musste es eine Vergöttlichung irgendeines Menschen geben?  Der Hauptstrom des Christentums lehrt, dass Jesus göttlich sein müsse, da sein Tod ausreicht zur Erlösung aller Menschen von ihren Sünden.  Also musste ich fragen, ist Gott denn gestorben?  Nein, war die Antwort, die ich hörte.  Nur der Mann Jesus starb.  Warum reichte dann nicht der Tod irgendeines Mannes aus?  Das Christentum lehrt, dass alle Menschen unvollkommen sind, denn sie haben die Sünde von ihrem Vater Adam geerbt, aber Jesus war frei von der Befleckung der Sünde, denn er hatte keinen Vater.  Je tiefer ich mir diese Argumente ansah, desto mehr zerbröckelten sie unter mir.  

War Jesus (Friede sei mit ihm) nicht von einer Frau geboren worden?  Stammte Maria nicht von Adam und Eva ab, die beide vor ihrem Herrn gesündigt hatten?  An das Konzept der Erbsünde zu glauben, die von Generation zu Generation weiter gereicht wurde, bedeutet, zu glauben, dass Adam und Eva gesündigt hatten und ihnen nie vollständig vergeben wurde.  Wie kann ein gerechter und liebender Gott mich für Missetaten verantwortlich machen, für die ich nicht die Macht hatte, sie zu verhindern oder zu unterdrücken? 

Ich fand nicht, dass Jesus (Friede sei mit ihm) oder irgendeiner der anderen Propheten, die ihm in der Bibel vorangegangen waren, dieses Konzept von der Erbsünde lehrte.  Jesus (Friede sei mit ihm) lehrte, dass Kinder reine Wesen haben.    “Lasset die Kindlein zu mir kommen … denn solcher ist das Reich Gottes.” (Markus 10:14)  Gottes Wege sind gerecht.  “Wenn nun einer fromm ist, der recht und wohl tut, der nach meinen Rechten wandelt und meine Gebote hält, dass er ernstlich danach tue…Wenn er aber einen Sohn zeugt, und derselbe wird ein Mörder, der Blut vergießt …sollte der Leben? Er soll nicht leben, sondern weil er solche Gräuel alle getan hat, soll er des Todes sterben; sein Blut soll auf ihm sein. … Der Sohn soll nicht tragen die Missetat des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Missetat des Sohnes.” (Hesekiel 18:5-20) “Sondern ein jeglicher soll um seiner Missetat willen sterben” (Jeremiah 31:30).  Warum sollten die Aussagen Gottes “der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied” gefunden in 1.Moses (20:5) und 5.Moses (5:9) wörtlich genommen werden, wenn es zahlreiche andere Verse gibt, die ihnen widersprechen, wie: 

5.Moses 24:16: “Die Väter sollen nicht für die Kinder noch die Kinder für die Väter sterben, sondern ein jeglicher soll für seine Sünde sterben.”

Es war sehr interessant für mich, zu erfahren, dass im Islam die Schuld dafür, Adam verführt zu haben, nicht auf Eva geschoben wird.  Der Islam lehrt, dass beide, Adam und Eva, durch Satan irregeführt wurden und sündigten.  Dann riefen sie aus: "Unser Herr, wir haben gegen uns selbst gesündigt; und wenn Du uns nicht verzeihst und Dich unser erbarmst, dann werden wir gewiss unter den Verlierern sein.” (Quran 7:23)  Und ihr Herr vergab ihnen. (Quran 2:37)[1]  Gott sagt den Muslimen:

Und keine Seele wirkt, es sei denn gegen sich selbst, und keine lasttragende (Seele) soll die Last einer anderen tragen.(Quran 6:164)

In den Evangelien des Neuen Testaments, aber nimmt eine neue Doktrin Form an, die Doktrin, dass Jesus (Friede sei mit ihm) sich selbst als „Gabe und Opfer zu Gott“ gegeben habe (Epheser 5:2), dass es nicht nur Gottes Gnade ist, sondern eher „das Blut von Jesus … macht uns rein von aller Sünde“.  (I Johannes 1:7).   “Und ohne Blut vergießen geschieht keine Vergebung.” (Hebräer 9:22)  Ich kann diese Doktrin aus verschiedenen Gründen nicht nachvollziehen, hauptsächlich weil diese Doktrin der Blutsühne heidnisch ist und nicht mit einem Gott übereinstimmen kann, der sowohl Allmächtig (d.h. in der Lage zu vergeben, wem Er will) als auch Liebend ist.  Jesus (Friede sei mit ihm) sprach von sich selbst als “das Brot des Lebens”, in einer Parabel, in der er sich selbst mit Manna vergleicht, das Moses vom Himmel herab gesandt worden war, indem er sagte: “ Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben.  Aber Jesus (Friede sei mit ihm) erklärt weiter, dass er nicht vom physikalischen Körper spricht.  “Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben.” (Johannes 6:48-63)  Ich fing an, zu fühlen, dass die Muslime vielleicht Recht damit hatten, zu sagen, dass das moderne Christentum eine Religion über Jesus ist und der Islam ist die wahre Religion von Jesus. 

Die Doktrin von der Blutsühne war im Evangelium von Paulus (II Timotheus 2:8), einem Evangelium über das er sagte: “Ich habe es weder von einem Mann erhalten, noch wurde es mir gelehrt, sondern es kam durch eine Offenbarung (zu mir).” (Galater 1:12)  Paulus hat Jesus (Friede sei mit ihm) nie getroffen, und er hat auch nicht bei seinen Jüngern studiert.  Er sagte: „Besprach mich nicht darüber mit Fleisch und Blut, kam auch nicht gen Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog hin nach Arabien und kam wiederum gen Damaskus. Danach über drei Jahre kam ich nach Jerusalem, Petrus zu schauen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm.  Der andern Apostel aber sah ich keinen außer Jakobus, … Ich war aber unbekannt von Angesicht den christlichen Gemeinden in Judäa ... Danach über vierzehn Jahre zog ich abermals hinauf gen Jerusalem…” (Galater 1:16-2:1)

Je mehr ich von biblischen Gelehrten über die frühe Kirche las, desto beunruhigender wurde dies für mich.  Paulus ging aus, um sein Evangelium von Jesus (Friede sei mit ihm) den Nicht-Juden zu predigen.  Er zog immer mehr Anhänger an und seine eigenen Aposteln.  Paulus´ Predigen war nicht dasselbe wie das der jüdischen Christen, der ursprünglichen Anhänger und Jünger Jesus´ (Friede sei mit ihm) und dies verursachte eine große Spaltung in der frühen Kirche.  Die Leute sagten: „Ich gehöre zu Paulus“,  oder “Ich gehöre zu Apollos”,  oder “Ich gehöre zu Cephas.” (I Korinther 1:12)  Paulus trennte sich schließlich von den Jüngern Cephas, Barnabas und den Anhängern von Jakobus, dem Bruder von Jesus, indem er sie beschuldigte, “nicht richtig zu wandeln nach der Wahrheit” und “unaufrichtig gehandelt” zu haben (Galater 2:13-14).  Paulus rügt die Korinther dafür, auf andere Evangelien von Jesus (Friede sei mit ihm) gehört zu haben (II Korinther 11:4), und sagt von sich selbst: „Denn ich achte, ich sei nicht weniger, als die "hohen" Apostel sind” (II Korinther 11:5).

Etwas über das Christentum in den frühen Jahrhunderten zu erfahren, war verblüffend und öffnete mir die Augen.  Es gab keinen frühen Konsens in der wesentlichen Doktrin.  Über endlose Theorien wurde argumentiert, um das Wesen von Jesus (Friede sei mit ihm) zu definieren, die alles vorschlugen, vom außergewöhnlichen Menschen Jesus bis zum außergewöhnlichen göttlichen Jesus, und jede denkbare Kombination dazwischen.  Die Religion wurde um die Persönlichkeit Jesus´ (Friede sei mit ihm) aufgebaut und ohne ein „Buch“ der Rechtleitung, wurden Jesus Ansehen immer mehr Eigenschaften hinzu gefügt. Der Einfluss der existierenden heidnischen Gesellschaften auf diesen neuen Glauben war gründlich, insbesondere die Sonnen-anbetenden Kulte in Rom, Persien, Griechenland, Babylon und Ägypten.  Der römische Imperator wurde als die Manifestation des Sonnengottes auf Erden angesehen.  Schließlich nahm die Kirche den römischen Sonntag als christlichen Sabbat an.  Der 25.Dezember, der traditionelle Geburtstag des Sonnengottes, wurde zum Geburtstag von Jesus.  Das Symbol des Kreuzes wurde zum Banner des Christentums.  Das Kreuz war schon lange unter den Heiden ein Symbol der Erlösung gewesen und das “Kreuz des Lichts” war auch das Emblem des Sonnengottes.  Die Doktrin der christlichen Trinität entwickelte sich zu dieser Zeit.  Heilige Trinitäten wurden in vielen Kulten jener Zeit unter den Babyloniern, Hindus, Römern, Persern, Ägyptern und Chaldäern gefunden.   Am Ende des zweiten Jahrhunderts begann das Wort “Trinität”, in den christlichen Schriften aufzutauchen.  Die Trinität, wie sie in einem Konzil der Kirchen 431nChr zugelassen worden war, enthielt erst Maria, die Mutter von Jesus, aber sie wurde später durch den Heiligen Geist ersetzt, den manche Theologen hatten Schwierigkeiten mit dem Konzept von der “Mutter Gottes”.

Ein weiteres Thema, das mich sehr interessierte, war die islamische Behauptung, dass die Bibel selbst das Kommen des Propheten Muhammad (Gottes Segen und Frieden seien mit ihm) vorhergesagt hat.  

“…dem Gesandten, dem Propheten folgen, der des Lesens und Schreibens unkundig ist (d.h. Muhammad); dort in der Thora und im Evangelium werden sie über ihn (geschrieben) finden...” (Quran 7:157)



Footnotes:

[1] Da empfing Adam von seinem Herrn Worte, worauf Er ihm verzieh; wahrlich, Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige.” (Quran 2:37)

Arm Bester

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