La Bianca, Ex-Christin, Australien
Beschreibung: Eine Frau vom Land zieht in die Stadt und lernt das Stadtleben kennen und zugleich den Islam.
- von Selma Cook (von islamonline.net mit Erlaubnis)
- Veröffentlicht am 22 Jul 2013
- Zuletzt verändert am 22 Jul 2013
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Dieser Artikel hat ein Interview mit Sandra La Bianca zur Grundlage, einer konvertierten Muslima, die in Perth, Westaustralien lebt.
La Bianca ist ein Mädchen vom Lande; sie ist auf einer Farm in Westaustralien aufgewachsen. Als sie noch ein Kind gewesen ist, hatte sie ein Känguru als Haustier und half bei der Versorgung von Kühen und Schafen. Sie pflegte Hasen und Füchse zu jagen. In ihrer Erziehung gab es nicht viel Religion, aber sie glaubte an Gott und ihr wurden traditionelle italienische Moralvorstellungen beigebracht. In einem italienischen Haushalt werden Mädchen beschützt und behütet.
Sie pflegte sonntags mit ihrer Familie zur Kirche zu gehen, aber es war oberflächlich; sie hat nicht wirklich etwas davon verstanden. Wenn sie an ihre Heilige Kommunion dachte, war alles, was sie wusste, dass sie ein weißes Kleid tragen würde, und ein paar Worte aufsagen musste – das war alles, was von ihr erwartet wurde und dies tat sie. Was La Bianca betraf, waren Jesus und Maria (Friede sei mit ihnen) lediglich Statuen in der Kirche. Sie betete immer noch zu Gott.
Während sie heran wuchs hatte sie kein Wissen vom Islam oder Arabern; sie hatte bis sie 16 Jahre alt war, noch nicht einmal eine Stadt gesehen! Sie gibt zu, dass sie leichtgläubig und naiv gewesen ist. Sie gesteht sich selbst ein, dass der positive Nutzen darin bestand, dass es sie offener und natürlicher machte; sie sagt, sie trägt ihr Herz auf dem Ärmel. Bald schon hat sie heraus gefunden, dass Stadtmenschen emotional härter und oftmals auch abweisender und kritischer sind, während Landmenschen dazu neigen, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind.
Auf dem Lande bleiben die Männer meist auf der Farm und genießen das Landleben. Mit seinen Fahrzeugen, Motorrädern, Jagen und Pferden ist das Landleben das Paradies der Männer! Junge Frauen blicken normalerweise eher auf das Stadtleben – verfolgen die Mode, wollen „in“ sein, sehnen sich nach Spannung und Partys. La Bianca verließ das Land, als sie 16 Jahre alt war auf der Suche nach dem hell leuchtenden Stadtleben. Da sie eine große italienische Familie besaß, die in ganz Australien verstreut lebte, hatte La Bianca keine Schwierigkeiten damit, eine Tante zu finden, bei der sie in der Stadt bleiben konnte.
La Bianca bekam ihren ersten Arbeitsplatz als Empfangsdame und dort traf sie ein muslimisches Mädchen mit dem Namen Tasneem, eine süd-afrikanische Muslima, wenn auch keine praktizierende. Tasneem trug keinen Hijab und betete auch nicht, aber sie vergewisserte sich stets, dass das Fleisch, das sie aß den islamischen Ernährungsvorschriften entsprach. Auch wenn sie nicht unkeusch war oder Alkohol trank, ging Tasneem trotzdem zur Disco und ihre Eltern erlaubten ihr das, solange sie pünktlich nach Hause kam. Das Wesentliche, das La Bianca von Tasneem lernte, war, dass sie im Ramadhan fastete.
La Bianca erinnert sich daran, dass sie sich immer zu Muslimen hingezogen gefühlt hat, weil die Menschen, die sie getroffen hatte, warmherzig, freundlich und mit Sanftmut annehmend waren, direkt und die Liebe einer Familie repräsentierten. Sie genoss es, mit ihren muslimischen Freunden zusammen zu sein und die familiäre Atmosphäre erinnerte sie an ihre Kindheit auf dem Lande (gutes Essen und Gastfreundlichkeit). Sie bemerkt, dass sie sich in der Gegenwart von Menschen wohl fühlt, die sich in ihrer Haut wohl fühlen. Außerdem fiel ihr auf, dass Menschen häufig andere piesacken weil sie sich selbst nicht mögen.
Sie mag besonders afrikanische Menschen wegen ihrer Wärme und Geselligkeit, die europäische Kultur findet sie dagegen ein wenig kalt mit einer Menge Barrieren zwischen den Menschen. Sie beobachtete, dass als sie aufwuchs, sie und ihre Angehörigen die aboriginal Menschen mehr als die Europäer geliebt haben. Ihr Vater respektierte jeden, der hart arbeitete und das richtige tat. Er war kein bisschen rassistisch. Allerdings war La Biancas Mutter rassistisch und dachte, europäische Menschen seien den anderen überlegen und sie kritisierte leicht andere Menschen.
Als sich La Bianca immer mehr mit Muslimen traf, lernte sie, dass Muslime fünfmal täglich beten, aber erst als sie ihren Ehemann kennen lernte, erfuhr sie wirklich, was Islam bedeutet.
La Bianca erinnert sich daran, dass ihr Ehemann sie gleich mit nach Hause genommen hatte, damit sie seine Mutter kennen lernte (sein Vater war ein paar Jahre zuvor verstorben). Sie beide, sowohl er als auch La Bianca, wollten eine dauerhafte Beziehung – das ganze Paket: Heirat und Familie. Sie fing an, zu islamischem Unterricht zu gehen und änderte die Art, wie sie sich kleidete. Sie zog lange Röcke und weite Hemden an. Sie bemerkte, dass alles, was sie über Gott, den Allmächtigen lernte, einen Sinn ergab; alles war wunderschön und harmonisch.
Sie kommentiert, dass ihr die Vorstellung gefiel, dass es Konsequenzen gab, für das, was die Menschen taten; dass jeder versuchen sollte, das Richtige zu tun. Dies entsprach nicht der katholischen Religion, nach deren Lehren sie aufgewachsen war: die Menschen können alles tun, und dass Jesus es für sie auf sich nehmen wird.
Jeder hat eine Prüfung und La Biancas große Prüfung war es, Hijab zu tragen. Sie enthüllt, dass die Tatsache, dass es ihr Aussehen veränderte, sie am meisten bewegte. Zu Hause, auf dem Lande, auf der Farm oder auf ihrer Arbeit fragten sie die Leute, warum sie „das“ trug. Trotzdem zog La Bianca weiter lange Kleider und ein Kopftuch an.
Zuerst meinte ihr Vater, dass sie seinen Freunden keinen Respekt erwies, wenn sie sich nicht auf eine Art kleidete, die ihnen gefiel. Sie gibt zu, dass sie sich schuldig fühlte, weil er sich nicht respektiert fühlte, aber ihr anwachsendes Bewusstsein für Gott, den Allmächtigen, lies ihr deutlich klar werden, dass sie Gott mehr gefallen möchte als irgend einem Menschen.
Sie sagte zu sich selbst, dass sie keine Eingeständnisse machen wollte, weil sie wusste, dass sie das Richtige tat, und sie wusste, wenn sie anfinge, Kompromisse einzugehen, würde dies nie enden, bis sie ohne Islam bleiben würde! Sie wollte wirklich nicht, dass dies geschah!
Trotz ihrer anfänglichen Schwierigkeiten, machte das Hijab nun so viel Sinn. Sie fand heraus, nachdem sie sich bedeckt hatte, näherte sich ihr kein Mann mehr und sie fühlte sich so viel mehr respektiert. Es fühlte sich in ihrem Herzen einfach richtig an. La Bianca beobachtet, dass sie die Vorstellung liebt, dass Frauen ein Schatz sind und dass sie beschützt und nur von denen gesehen werden, denen dies zusteht.
La Bianca sprach die Schahadah (das Glaubensbekenntnis) in der Gesellschaft einer kleinen Gruppe von Freunden aus. Sie fühlte, dass der Islam die Wahrheit ist, und sie war begierig darauf, mehr zu lernen. Ihr Ehemann und seine Familie ermunterten sie, Hijab zu tragen, aber es dauerte eine Weile, bis sie es richtig trug, denn sie musste sich erst abgewöhnen, dass sie nach ihrem Äußeren beurteilt wird.
Als sie nach der Reaktion der muslimischen Gemeinschaft auf ihre Konvertierung befragt wird, sagt sie, dass sie zuerst der “Geschmack des Monats” war, einfach nur weil sie ein neuer Muslim war.
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