Dua (Bittgebet) (teil 1 von 4): Was ist Dua?
Beschreibung: Die Waffe des Gläubigen.
- von Aisha Stacey (© 2015 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 02 Mar 2015
- Zuletzt verändert am 08 Jan 2017
- Gedruckt: 147
- Gesehen: 140,850
- Bewertet von: 0
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 1
Dua – ein Arabisches Wort, hier mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Drei kleine Buchstaben aus denen ein Wort besteht, und ein Thema das lang und atemberaubend ist. Dieses Wort ‘Dua’ könnte grob übersetzt werden als Bittgebet oder Anrufung. Obwohl kein Wort die Bedeutung von Dua angemessen übersetzen kann. Bittgebet, das bedeutet, mit einer Gottheit zu kommunizieren, kommt der Sache näher als einfach Anrufung, was manchmal auch für das rufen von Geistern oder Teufeln benutzt wird.
In der islamischen Terminologie ist Dua eine Verrichtung des Bittgebets. Es ist ein Anrufen Gottes; es ist eine Unterhaltung mit Gott, unserem Schöpfer, unserem Herrn, dem Allwissenden und dem Allmächtigen. Tatsächlich ist das Wort abgeleitet von der arabischen Wurzel für rufen oder berufen. Dua ist erhebend, befähigend, befreiend und umwandelnd, und es ist eine der machtvollsten und effektivsten gottesdienstlichen Handlungen, die ein Mensch verrichten kann. Das Dua wurde auch als Waffe des Gläubigen bezeichnet. Es festigt den Glauben an Einen Gott und meidet alle Formen der Mehrgötterei oder des Götzendiensts. Dua ist im wesentlichen die Ergebung zu Gott und eine Manifestation der Bedürfnisse einer Person nach Gott.
Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: "Ein Diener ist seinem Herrn am nächsten, wenn er sich in der Niederwerfung befindet. Also vermehrt die Bittgebete in den Niederwerfungen.’’[1] "Das Bittgebet eines jeden von euch wird gewährt, wenn er nicht ungeduldig wird, und sagt: `Ich machte Bittgebet zu meinem Herrn, aber mein Gebet wurde nicht gewährt.’’[2]
An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, was genau Dua ist, es wäre leichter für jemanden mit christlichem Hintergrund zu denken, dass das Dua ein Gebet wäre. Dua hat sicherlich einige Ähnlichkeit mit dem Gebet der Christen, allerdings sollte es nicht durcheinander gebracht werden mit dem, was die Muslime als Gebet bezeichnen. Das Gebet oder auf Arabisch-Salat, ist eine der Säulen des Islam, und wenn ein Muslim die fünf täglichen Gebete verrichtet, vollbringt er eine physikalische Form des Dua, indem er Gott mit seinen Taten darum bittet, den Himmel zu gewähren. Während des gesamten Gebets bittet man Gott direkt.
Für Muslime besteht das Gebet aus festgelegten rituellen Bewegungen und Worten, die zu festen Zeiten fünfmal täglich ausgeführt werden. Gott sagt im Qur´an: "Wahrlich das Gebet zu bestimmten Zeiten ist für die Gläubigen eine Pflicht." (Quran 4:103) Muslime beten am frühen Morgen vor Sonnenaufgang, in der Mitte des Tages, am Nachmittag, bei Sonnenuntergang und in der Nacht. Das Gebet ist eine gottesdienstliche Handlung, bei der ein Muslim seinen Glauben an den Einen Gott bestätigt und seine Dankbarkeit zeigt. Es ist eine direkte Verbindung zwischen Gott und dem Gläubigen, und es ist eine Verpflichtung.
Das Dua andererseits ist die Art des Muslims jederzeit die Verbindung zu Gott zu spüren, immer und überall. Muslim rufen regelmäßig zu Gott, während des Tags und in der Nacht. Sie erheben ihre Hände zum Bittgebet und bitten um Seine Hilfe, Gnade und Vergebung. Dua beinhaltet Lobpreisen, Danken, Hoffnung und Anrufung Gottes, einem in der Not beizustehen oder seine oder ihre Bitten zu erfüllen.
Dua kann für den Einzelnen gemacht werden, seine Familie, Fremde, diejenigen in widrigen Umständen, für die Gläubigen, und sogar für die gesamte Menschheit. Wenn man Dua macht, ist es erlaubt, um Gutes in diesem Leben und im Jenseits zu bitten. Eine Person, die Dua macht, sollte nichts zurück halten, sondern sie sollte Gott bitten, ihr alles zu gewähren, sowohl die größten als auch die kleinsten Bitten.
Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, ermutigte die Gläubigen, Dua zu machen. Er sagte: "Das Dua eines Muslim für seinen Bruder in seiner Abwesenheit wird ohne Weiteres akzeptiert. Ein Engel wird an seine Seite aufgestellt. Immer wenn er ein nützliches Dua für seinen Bruder macht, sagt der beauftragte Engel: Amin. Und mögest du mit demselben gesegnet sein.".[3]
Obwohl das machen von Dua keine Verpflichtung ist, gibt es zahlreichen Nutzen darin, regelmäßig und mit vollständiger Ergebenheit Dua zu Gott zu machen. Die Nähe zu Gott spüren, was bei aufrichtigem Dua der Fall ist, verstärkt den Glauben, gibt den Bekümmerten Hoffnung und Erleichterung, bewahrt den Bittenden vor Verzweiflung und Isolation. Im gesamten Qur´an ermutigt Gott den Gläubigen, Ihn anzurufen, Er sagt uns, wir sollen unsere Träume, Hoffnungen, Ängste und Unsicherheiten vor Ihn bringen und uns sicher sein, dass Er jedes Wort hört.
Dir (allein) dienen wir, und Dich (allein) bitten wir um Hilfe.(Quran 1:5)
Und euer Herr sprach: "Bittet Mich; Ich will eure Bitte erhören. Die aber, die zu Überheblich sind, um Mir zu dienen, werden unterwürfig in Gahannam eintreten." (Quran 40:60)
Sprich: "O meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Gottes Barmherzigkeit; denn Gott vergibt alle Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige. (Quran 39:53)
Sprich: "Ruft Gott an oder ruft den Barmherzigen an - bei welchem (Namen) ihr (Ihn) immer anruft, Ihm stehen die Schönsten Namen zu." (Quran 17:110)
Und wenn dich Meine Diener über Mich befragen, so bin Ich nahe; Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er Mich ruft. Deshalb sollen sie auf Mich hören und an Mich glauben. Vielleicht werden sie den rechten Weg einschlagen.(Quran 2:186)
Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, bezeichnete das Dua als den Kern der Anbetung.[4] Er regte ebenfalls an, dass der Gläubige demütig sein solle, aber fest, wenn er Dua macht, und sagte: "Wenn einer von euch bittet, sollte er nicht sagen: ‘O Gott, vergib mir, wenn Du willst,’ sondern er soll fest bleiben beim Bitten und seinen Wunsch groß machen, denn was Gott ihm gibt, ist nichts Großes für Ihn."[5]
Wenn wir Dua machen, wenn wir zu Gott in der Stunde der Not rufen, oder unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, oder aus irgend einem anderen Grund, einschließlich des Trostes, dass wir uns einfach Gott nahe fühlen, müssen wir daran denken, unsere Aufrichtigkeit und unsere Absicht zu überprüfen. Das Dua muss an Gott Allein gerichtet sein, Der keine Partner, Söhne, Töchter oder Vermittler hat. Unsere Absicht, wenn wir Dua machen, muss sein, Gott zufrieden zu stellen, Ihm zu gehorchen und Ihm vollständig zu vertrauen.
Wenn jemand Dua macht, gibt ihm Gott, worum er gebeten hat, oder er wendet Schaden von ihm ab, der größer ist, als das, worum er gebeten hat, oder Er kann das, worum Er gebeten hat, für das Jenseits aufbewahren. Gott hat uns befohlen, Ihn anzurufen, und Er hat versprochen, unseren Ruf zu beantworten. Im nächsten Artikel werden wir die Art und Weise wie man Dua macht, besprechen und diskutieren, warum einige Duas anscheinend nicht beantwortet werden.
Dua (Bittgebet) (teil 2 von 4): Preise Gott auf die Weise, die Ihm gebührt
Beschreibung: Die Art und Weise Dua zu machen.
- von Aisha Stacey (© 2015 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 02 Mar 2015
- Zuletzt verändert am 02 Mar 2015
- Gedruckt: 127
- Gesehen: 54,135
- Bewertet von: 0
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Das Dua ist im wesentlichen die Gottergebenheit und ein Zeichen für unseren Bedarf an Gott. Das Dua würde als Waffe des Gläubigen bezeichnet, denn es stärkt den Glauben, gibt dem Bekümmerten Hoffnung und Erleichterung und bewahrt den Bittenden vor Verzweiflung und Isolation. Und was vielleicht am allerwichtigsten ist, Gott liebt es, gebeten zu werden und Er ermutigt uns, Ihn um alle unsere Bedürfnisse, Wünsche und Begehren zu bitten.
Der bekannte islamische Gelehrte Imam Ibn al-Qayyim beschrieb das Dua auf folgenden Weise. Er sagte: "Das Dua und die Gebete um Zuflucht bei Gott sind wie eine Waffe und eine Waffe ist nur so gut, wie die Person, die sie benutzt; es ist nicht nur eine Angelegenheit, wie scharf sie ist. Wenn die Waffe vollkommen ist und fehlerfrei, und der Arm, der Person, die sie benutzt, ist stark, und es gibt nichts, das ihn aufhält, dann kann sie den Feind verwüsten. Aber wenn irgendeine dieser drei Eigenschaften fehlt, dann wird es an der Wirkung entsprechend mangeln ".
Es ist also für uns verpflichtend, wenn wir unser Dua machen, dass wir es auf die bestmögliche Weise machen. Als eine metaphorische Weise, mit der wir unser Schwert schärfen, sollten wir uns bemühen, Gott auf die beste Weise und mit den besten Manieren anzurufen. Es gibt Formen, wie man Dua macht. Diese Formen zu befolgen, ist ein Zeichen dafür, dass eine Person aufrichtig ist und sich bemüht, seine oder ihre Chancen zu maximieren, dass das Dua von Gott akzeptiert wird, der sagte, dass Er es wird: "Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er Mich ruft." (Quran 2:186)
Ein fester und unerschütterlicher Glaube an die Einheit Gottes ist ein wesentlicher Bestandteil für das Dua. Wahre Aufrichtigkeit und der Wille, zu akzeptieren, dass Gott Alleine in der Lage ist, den Verlauf der Dinge zu ändern das Erbetene zu gewähren, ist ebenfalls notwendig. Der Bittende sollte Gott eifrig und eindringlich anrufen, doch er soll demütig und ruhig bleiben, ohne verärgert oder gelangweilt zu werden. Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, mochte es, sein Dua dreimal zu sprechen, und er bat dreimal um Vergebung.[1]
Gott auf die Art und Weise zu lobpreisen, wie es Ihm gebührt, Gepriesen zu werden, ist der Anfangspunkt, mit der eine Person ihr Dua beginnt. Als der Prophet Muhammad einmal saß, kam ein Mann herein, betete und sagte: „O Gott, vergib mir und habe Gnade mit mir." Der Prophet Muhammad hörte ihn und sagte: "Du warst zu eilig, o du Betender." Wenn du gebetet hast und sitzt, preise Gott, wie es Ihm gebührt, gepriesen zu werden, dann rufe Ihn an."[2] Der Prophet Muhammad empfahl ebenfalls, die Hände zu erheben, wenn man Dua macht. Er sagte: "Unser Herr, möge Er Gepriesen sein und Erhaben, ist der Mildeste und der Großzügigste, und Er ist zu Mitfühlend, um Seinen Diener, wenn er seine Hände zu Ihm erhebt, mit leeren Händen zu lassen."[3]
Gott auf die Weise zu preisen, die Ihm gebührt, bedeutet im wesentlichen, Seine Einheit zu erkennen. Er ist der Erste, der Letzte, der Anfang und das Ende. Er Alleine besitzt Macht und Kraft. Erkenne dies an und bitte für den Propheten Muhammad um Segen, bevor du Gott anflehst.
Wenn der Bittende sich an Gott wendet, sollte er dies mit Demut tun. Gott teilt uns im Qur´an mit, dass Demut eine wünschenswerte Eigenschaft ist und dass ein Gläubiger seinen Herrn mit einer Mischung aus Hoffnung und Furcht anrufen sollte. Hoffnung, dass Gott sein Dua erhören wird und ihn vor den Prüfungen und Leiden des Lebens schützen wird, und Furcht, dass seine Taten seinem Herrn missfallen könnten.
„Ruft euren Herrn in Demut und im verborgenen an. Wahrlich, Er liebt die Übertreter nicht." (Quran 7:55)
Sie pflegten miteinander in guten Taten zu wetteifern, und sie riefen Uns in Hoffnung und in Furcht an und waren demütig vor Uns.(Quran 21:90)
Und gedenke deines Herrn in deinem Herzen in Demut und Furcht, ohne laut vernehmbare Worte am Morgen und am Abend." (Quran 7:205)
Die besten Zeiten, um Dua zu machen, ist genau vor Fagr (Gebet in der Dämmerung), im letzten Drittel der Nacht, in der letzten Stunde des Freitags (d.h. die letzte Stunde vor dem Maghribgebet), wenn es regnet undzwischen dem Gebetsruf und Iqama (dem Ruf, bevor das Gebet beginnt). Eine andere hervorragende Zeit, um Dua zu machen, ist wenn der Gläubige sich niederwirft.
Der Gläubige sollte sich bemühen, die deutlichsten und präzisesten Worte zu verwenden, wenn er seine Bittgebete spricht. Die besten Duas sind solche, die die Propheten verwendet haben; allerdings ist es gestattet, andere Worte zu sagen, die den speziellen Bedürfnissen des Bittenden entsprechen. Es gibt viele wundervolle Sammlungen von authentischen Duas und Gläubige sollten besondere Sorgfalt walten lassen, um authentische Duas zu verwenden, um Gott zu bitten.
Wenn man Dua macht, ist es wichtig, entweder authentische Duas aus dem Qur´an oder authentisch vom Propheten Muhammad überlieferte zu sprechen oder die Worte, die einem spontan in den Sinn kommen, um den Schutz oder die Vergebung Gottes zu ersuchen. Es ist nicht gestattet, deine eigene besondere Zeit, Ort oder Zahl von Wiederholungen festzulegen. Dies zu tun wäre eine Erneuerung in der Religion des Islam und das ist eine ernsthafte Angelegenheit.
Beispielsweise wenn sich jemand in seiner dunkelsten Stunde oder in seinem freudigsten Augenblick zu Gott wendet, spricht er oder sie mit Aufrichtigkeit und Liebe aus seinem oder ihrem Herzen. Eine Person sollte sich nie fürchten, mit Gott zu sprechen, Ihm sein Herz auszuschütten, seine Sehnsucht, seine Liebe, seine Ängste und Wünsche. Wenn jemand allerdings beginnt, seltsame Rituale zu machen, wie 30 mal am Mittwoch nach dem Asrgebet Dua zu machen, ist dies die Art, wie der Ärger beginnt. Als allgemeine Regel muss Dua entweder spontan oder von den authentischen Überlieferungen sein. Dies ist nicht kompliziert, der Islam ohne von Menschen gemachten Rituale und Übertreibungen besteht aus der reinen Ergebenheit zu Gott und es ist leicht und tröstend.
Um den Artikel dieser Woche zu beenden, wollen wir Situationen erwähnen, in denen das Dua höchstwahrscheinlich akzeptiert wird. Diese Situationen beinhalten wenn jemand misshandelt oder unterdrückt wird, wenn man reist, wenn man fastet, wenn jemand in hoffnungsloser Not ist und wenn man Dua für seinen abwesenden Bruder macht.
Dua (Bittgebet) (teil 3 von 4): Warum Duas unbeantwortet bleiben
Beschreibung: Wie man auf eine Art und Weise bittet, die höchstwahrscheinlich akzeptiert wird.
- von Aisha Stacey (© 2015 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 09 Mar 2015
- Zuletzt verändert am 09 Mar 2015
- Gedruckt: 131
- Gesehen: 51,307
- Bewertet von: 0
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Als Gläubige wissen wir, dass Gott über den Himmeln ist, also über Seiner Schöpfung, also ist Er nicht von irgendwelchen physikalischen Dimensionen eingeschränkt. Gott ist denen, die an Ihn glauben nahe, sehr nahe und Er beantwortet ihre Bitten. Gott kennt alle unsere Geheimnisse, Träume und Wünsche, nichts ist vor Ihm verborgen. Gott ist mit Seiner Schöpfung, mit Seinem Wissen und Seiner Macht. Warum bleiben dann einige Duas (Bittgebete) unbeantwortet?
In der Tat eine mächtige Frage und sogar die ersten Muslime waren um eine Antwort bemüht. Abu Hurairah, einer der engsten Gefährten des Propheten, sagte, das ser den Propheten, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagen hörte: "Das Dua einer Person wird beantwortet, solange sie nicht für etwas Sündiges oder um das Brechen von Verwandtschaftsbanden bitten."[1] Hiervon lernen wir, dass wenn das Dua unangemessen ist oder eines, das um etwas Sündhaftes bittet, dann wird Gott es nicht annehmen.
Wenn die Person, die Dua macht, mit Gott auf arrogante Art und Weise korrespondiert, sich vielleicht beklagt oder ihre Stimme im Ärger oder gereizt erhebt, könnte Gott auch nicht antworten. Ein anderer Grund dafür, wenn Gott das Dua nicht beantwortet, ist wenn der Betende Gott um Hilfe oder Trost bittet, aber er Selbst ist umringt von unrechtmäßigem Reichtum, Essen oder Bekleidung. Man kann sich nicht kontinuierlich sündhaft benehmen und sündigen, ohne auch nur eine Sekunde zu bereuen und zur gleichen Zeit erwarten, dass Gott seine Duas und Bitten erfüllt.
Der Prophet Muhammad teilte seinen Gefährten mit: "Gott ist weit von Unvollkommenheit entfernt und nimmt nur an, was erlaubt ist. Gott befahl den Frommen, denselben Befehlen zu folgen, wie Er sie den Gesandten gegeben hat.
"O ihr Gesandten, esset von den reinen Dingen und tut Gutes. Wahrlich, Ich weiß recht wohl, was ihr tut." (Quran 23:51)
"O ihr, die ihr glaubt, esset von den guten Dingen, die Wir euch bereitet haben." (Quran 2:172)
Hierauf erwähnte der Prophet Muhammad einen Mann, der eine lange Reise machte, er war zerzaust und mit Staub bedeck und streckte seine Hände zum Himmel: "O Herr, o Herr!", doch sein Essen war unrechtmäßig und sein Getränk war unrechtmäßig, also wie soll sein Dua akzeptiert werden?"[2]
Der hier beschriebene Mann hat einige Eigenschaften, die dazu führen, dass das Dua höchstwahrscheinlich nicht akzeptiert wird. Diese wurden am Ende des zweiten Artikels zu diesem Thema erwähnt. Es kann hiervon abgeleitet werden, dass dieser Mann sein Leben nicht im rechtmäßigen Rahmen lebte, daher wurde sein Dua nicht akzeptiert.
Ein anderer wichtiger Punkt ist sich daran zu erinnern, nicht zu hastig zu sein. Ein Bittender darf niemals aufgeben, er darf nie sagen: "Ich bete und bete, ich mache Dua nach Dua, bitte Gott wieder, aber Gott erhört mich nicht!" Gerade wenn eine Person den Gedanken hat, aufzugeben, muss sie mehr Dua machen, Gott wieder bitten, und immer noch mehr. Es gibt keine Macht und keine Kraft außer durch Gott allein. Es gibt keine Lösung und keinen Ausweg außer durch Gott. Wenn eine Person Gott bittet, muss sie entschlossen und aufrichtig sein.
Das Dua eines jeden von euch wird beantwortet, solange er nicht ungeduldig wird und sagt: ´Ich mache Dua, aber es wird nicht beantwortet."[3]
Lasst keinen von euch sagen: ´O Gott, vergib mir, wenn Du willst, o Gott, habe Gnade mit mir, wenn du willst. Er soll entschlossen sein in der Angelegenheit, weil er weiss, dass niemand Gott davon abhalten kann, irgendetwas zu tun.[4]
Es ist ebenfalls wichtig, zu verstehen, dass eine Antwort auf ein Dua nicht genauso sein muss, wie du es erwartest. Gott kann antworten und den Wunsch der Person sofort erfüllen. Manchmal werden Duas sehr schnell beantwortet. Allerdings antwortet Gott manchmal auf verschiedene Weise, Er kann von dem Bittenden etwas Böses fernhalten, oder Er wird ihn mit etwas Gutem belohnen, aber nicht genau mit dem, worum der Bittende gebeten hat. Es ist wichtig, daran zu denken, dass Gott die Zukunft kennt und wir nicht.
"...Doch es mag sein, daß euch etwas widerwärtig ist, was gut für euch ist, und es mag sein, daß euch etwas lieb ist, was übel für euch ist. Und Gott weiß es, doch ihr wisset es nicht." (Quran 2:216)
Manchmal wird Gott die Antwort auf sein Dua bis zum Tag des Gerichts aufheben, wenn die Person am meisten ihrer Bedarf daran hat.
Das Dua hat unbegrenzte Macht, es kann viele Dinge verändern und es ist eine wichtige gottesdienstliche Handlung, in die wir nie den Glauben verlieren dürfen. Dua zu machen demonstriert unseren großen Bedarf an Gott und es erkennt an, dass Er in der Lage ist, alle Dinge zu tun. Er gibt und halt zurück, aber wenn wir Gott vollständig vertrauen, wissen wird, dass Sein Erlass gerecht und weise ist.
Mach´ Dua und sei geduldig, den Gott wird antworten, auf die bestmögliche Weise und zu der bestmöglichen Zeit. Gib´ nie die Hoffnung auf, höre nicht auf, zu bitten, und bitte immer mehr. Bitte um Gutes in dieser Welt und im Jenseits. Das Dua ist die Waffe des Gläubigen.
"Da erhörten Wir ihn und retteten ihn aus seiner Bedrängnis; und genauso retten Wir die Gläubigen (die an die Einheit Gottes glauben, sich vom Bösen fernhalten und rechtschaffene Werke tun)." (Quran 21:88)
"Und Er erhört diejenigen, die gläubig sind und gute Werke tun, und gibt ihnen noch mehr von Seiner Gnadenfülle; den Ungläubigen aber wird eine strenge Strafe zuteil sein." (Quran 42:26)
Dua (Bittgebet) (teil 4 von 4): Selbst Propheten fühlen Verzweiflung und wenden sich zu Gott
Beschreibung: Wie die Propheten Dua machen.
- von Aisha Stacey (© 2015 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 09 Mar 2015
- Zuletzt verändert am 09 Mar 2015
- Gedruckt: 127
- Gesehen: 57,672
- Bewertet von: 131
- Emailed: 1
- Kommentiert am: 3
In den letzten drei Artikeln über Dua (d.h. Bittgebet) haben wir viele rechtschaffene und wichtige Dinge gelernt. Wir wissen, dass Dua die Waffe des Gläubigen ist, daher gibt es keinen Grund zu verzweifeln oder sich zu ärgern, denn unseren Kummer Gott mitzuteilen, ist eine Art, wie man Belastungen erleichtert und überwindet. Wir haben gelernt, dass Dua der Kern der Anbetung ist und dass es eine Vorgehensweise gibt, wenn man Gott in Zeiten der Not um etwas bittet und wenn wir Ihn lobpreisen und Ihm danken. Wir haben die Art und Weise diskutiert, warum manche Duas unbeantwortet zu sein scheinen, und heute schließlich in unserem vierten und letzten Teil werden wir die Art und Weise betrachten, wie Propheten Dua gemacht haben.
Wie wir wissen, hatten die Propheten seit jeher eine besonders enge Beziehung zu Gott. Sie wandten sich in Zeiten des Mangels und der Not zu Ihm und sie vergaßen nie, Ihm für die zahllosen Wohltaten in ihren Leben zu danken. Die Propheten waren sich der Wichtigkeit der Geduld und der Dankbarkeit und vor allem ihrer Beziehung zu Gott bewusst, mit der aufgrund der vollständigen und gänzlichen Ergebenheit in Seinen Willen Bande geknüpft werden. Trotz all des Vertrauens und der Liebe waren sie auch zeitweilig ängstlich oder bekümmert, fühlten sich allein und überwältigt.
Daraufhin wandten sich die Propheten zu Gott und baten Ihn, sie geduldig und standhaft zu machen, sie baten um Seine Hilfe in diesem Leben und um Glückseligkeit im nächsten. Sie baten Gott, ihre Familien und Gefährten rechtschaffen und geduldig zu machen, und sie und alle, die sie umgeben, dankbar und gelassen. Auch wenn Gott es liebt, dass wir uns Ihm zuwenden und das sagen, was aus unseren Herzen kommt, waren die Worte des Propheten vollständiger und ergebener unter den Willen Gottes, als wir es auch nur erhoffen können zu sein. Gott mit den Bittgebeten, die man im Qur´an und in den Überlieferungen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, findet zu bitten, ist eine rechtschaffene und tröstende Handlungsweise.
Als Adam und Eva vertrieben wurden, wandte sich Adam Gott bereuend zu.
"Sie sagten: "Unser Herr, wir haben gegen uns selbst gesündigt; und wenn Du uns nicht verzeihst und Dich unser erbarmst, dann werden wir gewiß unter den Verlierern sein."(Quran 7:23)
Die Menschheit macht weiterhin Fehler und begeht Sünden, aber wir schädigen nur uns selbst. Unsere Sünden und Fehler fügen Gott keinen Schaden zu. Wenn Gott uns allerdings nicht vergibt und uns keine Gnade erweist, werden wir sicherlich zu den Verlierern gehören.
Als der Prophet Jona im Bauch des Wals erwachte, dachte er, er sei tot und läge in der Dunkelheit seines Grabes. Er fühlte um sich herum und bemerkte, dass dies kein Grab war, sondern der Bauch eines riesigen Wales. Er hatte Angst und erhob seine Stimme um zu Gott auszurufen.
"Es ist kein Gott außer Dir. Gepriesen seist Du Ich bin wahrlich einer der Frevler gewesen!" (Quran 21:87)
Sein gesamtes Leben hindurch war der Prophet Hiob von Gott mit vielen Versuchungen und Prüfungen geprüft worden, aber er blieb standhaft, geduldig und wandte sich Gott regelmäßig um Vergebung bittend zu. Selbst wenn er sich am hilflosesten fühlte, beklagte er sich nicht, sondern wandte sich an Gott und bat um Vergebung.
"Und Hiob rief zu seinem Herrn: "Unheil hat mich geschlagen, und Du bist der Barmherzigste aller Barmherzigen."" (Quran 21:83)
Der Qur´an berichtete uns die Geschichten der Propheten, damit wir von ihnen lernen. Sie sind wertvolle Vorbilder und ihre Leben unterscheiden sich nicht erheblich von unseren eigenen. Wie viele Male ist jeder von uns aus Verzweiflung zu Boden oder in einen Stuhl versunken? Wie oft haben wir uns geistig oder körperlich so erschöpft gefühlt, dass es scheint, dass wir nicht in der Lage seien, auch nur eine weitere Sekunde weiter zu machen?
Der Prophet Moses war gezwungen, aus Ägypten zu fliehen und durch die Wüste zu wandern, einer unbekannten Zukunft entgegen. Nachdem er über eine Woche durch den brennenden Sand gegangen war, kam er an eine Oase. Hier war es, dass dieser Mann der Ehre den Frauen am Brunnen half, bevor er sich selbst in den Schatten eines Baumes stürzte und Gott um Hilfe anrief.
Moses wusste, dass Gott der Einzige war, der ihn aus dieser Zwangslage befreien konnte und noch bevor sein Bittgebet beendet war, war die Hilfe schon unterwegs. Moses erhoffte sich vermutlich ein Stück Brot oder eine Handvoll Datteln, aber anstatt dessen gab Gott ihm Sicherheit, Versorgung und eine Familie.
"Mein Herr, ich bedarf des Guten, was immer es (auch) sei, das Du auf mich herabsenden magst!" (Quran 28: 24)
In der gesamten Geschichte von Moses finden wir Lektionen für die Menschheit. Als Moses von Gott gesandt wurde, um Pharao gegenüberzutreten, befürchtete er, nicht in der Lage zu sein, Gottes Anforderungen gerecht zu werden, doch anstatt sich zu beklagen oder zu verzweifeln, wandte sich Moses Gott zu und machte Dua.
"Mein Herr, gib mir die Bereitschaft (dazu) und erleichtere mir meine Aufgabeund löse den Knoten meiner Zungedamit sie meine Rede verstehen mögen." (Quran 20:25-28)
Nachdem Moses von dem großen Übel erfahren hatte, das sein Volk begangen hatte, indem sie das golden Kalb errichteten, war er wütend. Doch sogar inmitten eines solchen Vergehens bat er Gott um Gnade mit ihnen allen.
"Du bist unser Beschützer; so vergib uns denn und erbarme Dich unser; denn Du bist der Beste der Vergebenden." (Quran 7:155-156)
König (und Prophet) Salomo war sich der Macht Gottes intensiv bewusst. Er lobte und pries Gott für jeden Zustand, in den er versetzt wurde. Er sagte: „Alles Lob und Dank gebührt Allah" (Quran 27: 15). Salomo verstand ebenfalls, dass keine Macht und keine Kraft von ihm war, außer wenn er Gott darum bat. Er machte Dua und bat um ein Königreich, das nie übertroffen werden wird. Gott gewährte ihm diese Bitte und der Prophet Salomo regierte über ein Reich, das man sich nicht vorstellen kann.
"O mein Herr, vergib mir und gewähre mir ein Königreich, wie es keinem nach mir geziemt; wahrlich, Du bist der Gabenverleiher."(Quran 38:35)
Diese Duas sind ein kleines Beispiel dafür, wie die Propheten Dua gemacht haben. Ihre Geschichten und ihre Duas kann man im gesamten Qur´an finden. Wenn wir die Geschichten von Salomo, Josef, Jakob oder Abraham lesen, finden wir, dass sie und alle anderen Propheten Gott vollständig ergeben waren. Sie erhoben ihre Hände zum Bittgebet und baten Gott Allein um Hilfe.
Als Gläubige dürfen wir nie vergessen, dass Gott unsere Duas und Bittgebete erhört und beantwortet. Manchmal übersteigt die Weisheit dahinter unser Verständnis, aber Gott wünscht für uns nur Gutes. Unser Vertrauen in Gott zu setzen und uns Seinem Willen zu ergeben, gestattet dem Gläubigen, jeden Sturm zu überstehen und gerade zu stehen angesichts der Widrigkeiten. Wir sind nie allein.
Fügen Sie einen Kommentar hinzu