Alkohol im Islam
Beschreibung: Warum der Islam das Trinken von Alkohol verbietet.
- von Aisha Stacey (© 2012 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 09 Apr 2012
- Zuletzt verändert am 09 Apr 2012
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Der ganzheitliche Ansatz des Islam was die Gesundheit und das Wohlergehen angeht, bedeutet, dass alles verboten ist, das schädlich oder überwiegend schädigend ist. Aus diesem Grund nimmt der Islam eine kompromisslose Stellung gegenüber Alkohol ein und verbietet den Konsum sowohl kleiner als auch großer Mengen. Alkohol ist zweifellos schädlich und besitzt negative Auswirkungen auf Geist und Körper. Er benebelt den Geist, verursacht Krankheiten, verschwendet Geld und zerstört Individuen, Familien und Gemeinschaften. Forscher[1] haben bewiesen, dass eine enge Beziehung zwischen Alkohol und Spielen besteht. Trinken beeinträchtigt die Urteilskraft, senkt die Hemmschwelle und ermutigt dazu, jegliche Risiken einzugehen, die Glücksspiel und andere gefährliche Aktivitäten beinhalten. Gott klärt uns im Qur´an darüber auf, dass Berauschendes und Glücksspiel Abscheulichkeiten von Satan sind und Er befiehlt uns, sie zu meiden. (Quran 5: 90)
In Australien, einem Land mit 20 Millionen Einwohnern, sterben jedes Jahr 3000 Menschen an Alkoholmissbrauch während 65000 weitere in Krankenhäuser eingeliefert werden. Studien haben durchweg eine Verbindung zwischen starkem Trinken und Gehirnschädigungen ergeben und etwa 2500 Australier werden jährlich wegen alkoholbedingter Hirnschäden behandelt. Forschungen in England weisen darauf hin, dass 6 % der Krebstode mit Alkoholmissbrauch in Verbindung stehen und das Harvard Center für Krebsvorsorge sagt, dass Trinken das Risiko für zahlreiche Krebserkrankungen stark erhöht. Alkohol wird für überaus carcinogen angesehen, er erhöht das Risiko an Mund, Pharynx, Larynx, Oesophagus, Leber und Brustkrebs zu erkranken. Alkohol trinken während der Schwangerschaft kann zum Fetalen Alkoholsyndrom führen, das verursacht, das das Kind bei der Geburt klein ist, verschiedene Deformationen des Gesichts hat, kleine Augenöffnungen, Schwimmhäute oder gar fehlende Finger oder Zehen, Organdeformationen, Lernbehinderungen, geistige Behinderungen und vieles mehr.
Forscher in Australien haben ebenfalls geschätzt, dass 47 % von denjenigen, die Gewaltverbrechen begehen, und 43 % aller Opfer dieser Verbrechen vor dem Ereignis betrunken gewesen waren. Alkohol ist für 44 % der Feuerschäden, 34 % der Stürze und Ertrinken, 30 % der Autounfälle, 16 % der Fälle von Kindesmissbrauch und 7 % der Industrieunfälle verantwortlich ist. Obwohl klar ist, dass Alkohol für sehr viel Schlimmes verantwortlich ist, ist er legal und wird in den meisten Gesellschaften gefördert. In muslimischen Ländern, wo Alkohol verboten ist, finden es viele Menschen immer noch schwer, den Versuchung zu widerstehen und werden zu einer Beute der Krankheit, die sich Alkoholismus nennt. Erstaunlicherweise konsumieren Menschen in aller Welt immer weiter und immer mehr Alkohol, aller eindeutiger Beweise zum Trotz. Warum?
Alkohol ist eines der Werkzeuge, das Satan verwendet, um die Menschheit vom Gottesdienst abzulenken. Gott sagt deutlich im Qur´an, dass Satan der offenkundige Feind der Menschheit ist, wenn wir also Alkohol trinken, laden wir Satan in unser Leben ein und machen es ihm leicht, uns von dem wahren Sinn unseres Lebens abzulenken: Gott anzubeten.
“Wahrlich, Satan ist euer Feind; so haltet ihn für einen Feind. Er ruft seine Anhänger nur herbei, damit sie zu Bewohnern des flammenden Feuers werden.” (Quran 35:6)
Alkohol beeinträchtigt den Geist und lässt sündiges Benehmen und schlimme Taten angemessen erscheinen. Er schafft Feindschaft und Hass unter den Menschen, hält sie vom Gedenken Gottes ab, lenkt sie vom Gebet ab und ermutigt sie, unerlaubte sexuelle Beziehungen einzugehen. Alkohol erzeugt Scham, Reue und Schande und macht den Trinker geistlos. Er führt zum Verraten von Geheimnissen und zur Enthüllung von Fehlern.
“Satan will durch das Berauschende und das Losspiel nur Feindschaft und Haß zwischen euch auslösen, um euch vom Gedenken an Gott und vom Gebet abzuhalten. Werdet ihr euch denn abhalten lassen?” (Quran 5:91)
Im vor-islamischen Arabien war der Alkoholkonsum weit verbreitet. Um dieses Übel auszumerzen, hat Gott das Verbot in Stufen offenbart. Zuerst verdeutlichte Er ihnen, dass der Schaden des Alkohols größer als sein Nutzen ist, dann sagte Er den Muslimen, dass sie nicht betrunken zum Gebet kommen sollen und letztendlich offenbarte er einen Vers, in dem Er Alkohol völlig verbot.
“O ihr, die ihr glaubt! Berauschendes, Glückspiel, Opfersteine und Lospfeile sind ein Greuel, das Werk des Satans. So meidet sie, auf daß ihr erfolgreich seid” (Quran 5: 90)
Als dies offenbart wurde, begannen die Bewohner Medinas sogleich, ihre Alkoholbehälter zu zerstören und in die Straßen auszuleeren. Selbst diejenigen, die unschuldig Wein genossen haben, spuckten den Alkohol aus ihren Mündern. Es wird erzählt, dass in den Straßen Medinas der Alkohol rann. Warum also ist es so schwierig, im 21.Jahrhundert dieses Übel auszulöschen? Die Gläubigen von heute müssen nur vollkommen auf Gott vertrauen, wie die ersten Muslime auf Gott vertraut haben und verstanden haben, dass Er ihr einziger Beschützer und Versorger ist. Alle Kraft und alle Stärke kommt von Gott, und eine Plage wie der Alkohol kann nur beseitigt werden, wenn diejenigen, die davon befallen sind, sich unterwürfig Gott zuwenden.
Der Qur'an ist ein Buch der Rechtleitung, die der Menschheit gesandt worden ist. Es ist eine Sammlung von Anweisungen vom Schöpfer für Seine Geschöpfe. Wenn wir diese Anweisungen befolgen, werden unsere Leben einfach und ruhig verlaufen, selbst in Zeiten des Unheils und Missgeschicks. Gott verbindet Alkohol und Glückspiel mit Götzendienst und erklärt es für schmutzig und schlecht; allerdings ist Er Barmherzig und Großzügig gegenüber den Gläubigen und erkennt die Kraft der Anziehung.
Der Islam neigt dazu, denjenigen, die von schlimmen Taten und sündigen Verhalten bereuen möchten, entgegenzukommen und ihr Anliegen zu erleichtern. Gott nimmt die Reue von denen an, denen ihre Taten wirklich leid tun und die sich vornehmen der Sünde künftig fernzubleiben. Muslimische Gemeinschaften ächten diejenigen, die Fehler begangen haben, nicht, sondern sie bleiben in ihrer Mitte und sie werden ermutigt, die Nähe Gottes zu suchen, die es ihnen erlauben wird, ihr sündiges Verhalten aufzugeben. Freunde, Familie und Nachbarn schauen nicht einfach weg, wenn eine Person sich selbst oder seine Familie zerstört. Islam ist ein gemeinschafts-orientierter Glaube. Es gibt keinen Platz für ein Individuum, das tut, was ihm gefällt, wenn er damit andere verletzt. Alkoholmissbrauch trifft nicht nur den Alkoholiker, sondern auch seine oder ihre Familie und die Gesellschaft. Es steckt eine große Weisheit in dem Verbot des Alkohols.
Footnotes:
[1] Die Forschungsarbeit für diesen Artikel wurde hier entnommen: (http://salvos.org.au/need-help/thefacts/documents/Bingedrinking.pdf)
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