Biblische Unkorrektheit und Johannes 3:16 (teil 3 von 5)
Beschreibung: Eine Analyse des berühmten Bibelverses “Denn Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.” Teil 3: Weitere Gründe, um die Glaubwürdigkeit der Bibel anzuzweifeln.
- von Laurence B. Brown, MD
- Veröffentlicht am 29 Aug 2016
- Zuletzt verändert am 29 Aug 2016
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Es folgt eine Zusammenfassung von dem, was wir bis jetzt in dieser Artikelreihe festgestellt haben:
1) Episode 1: Das Evangelium, das als ‘Johannes’ bekannt ist, war nicht von dem Jünger Johannes geschrieben worden.
2) Episode 2: Bibelübersetzer haben unberechtigterweise ´ihn´ in Johannes 3:16 groß geschrieben ("Denn Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe"), um Jesus wie Gott erscheinen zu lassen.
3) Auch in Episode 2: Die Bibel hält den Grundvoraussetzungen für Glaubwürdigkeit nicht stand, und befriedigt daher den Standard einer heiligen Schrift nicht.
Der letzte Punkt in dieser Liste - Nummer drei - ist kritisch. Um den Behauptungen in Johannes 3:16 Glaubwürdigkeit zu verleihen, muss die Bibel selbst einer kritischen Analyse standhalten. Mit dieser Analyse werde ich hier fortfahren. Der vorangegangene Artikel war eher schulisch; was nun folgt, folgt eher dem gesunden Menschenverstand.
Lasst uns mit dem Offensichtlichen anfangen. Wenn die Bibel das Wort Gottes ist, was sollen wir dann von Versen halten, die sagen, dass sie nicht das Wort Gottes sind? Paradoxerweise ist dies genau das, was wir in 1Korinther 7:12 finden: "Den andern aber sage ich, nicht der HERR: ..."- darauf hinweisend, dass das, was folgt, vom Verfasser ist (in diesem Fall Paulus) und nicht von Gott. Wenn also nichts sonst, ist dieser Abschnitt der Bibel, wie Paulus selbst zugibt, nicht das Wort Gottes. 1 Korinther 1:16 betont, dass Paulus sich nicht erinnern konnte, ob er außer Crispus, Gaius und den Haushalt des Stephanas noch jemand anderen getauft hat: "...weiter weiß ich nicht, ob ich etliche andere getauft habe." Nun, hört sich das an, als würde Gott sprechen? Würde Gott sagen: "Paulus taufte Crispus, Gaius und den Haushalt des Stephanas, und es können noch viele andere gewesen sein. Doch das war lange her, und ihr wisst ja, seitdem ist viel geschehen. Es ist für mich jetzt ein bisschen verschwommen."?
1 Korinther 7:25–26 berichtet, Paulus habe geschrieben: "Von den Jungfrauen aber habe ich kein Gebot des HERRN; ich sage aber meine Meinung, als der ich Barmherzigkeit erlangt habe vom HERRN, treu zu sein. 26 So meine ich nun, solches sei gut um der gegenwärtigen Not willen..." (Hervorhebung von mir). Bei 2 Korinther 11:17 lesen wir: "Was ich jetzt rede, das rede ich nicht als im HERRN, sondern als in der Torheit..." Nimmt tatsächlich jemand an, Gott spreche so? Paulus gab zu, dass er ohne Rechtleitung Gottes und ohne göttliche Autorität anwortete und dass er sich persönlich in einem Fall für göttlich vertrauenswürdig hielt, aber im anderen für töricht. Paulus rechtfertigt seine Anmaßung mit den Worten: "Ich halte aber dafür, ich habe auch den Geist Gottes." (1 Korinther 7:40). Das Problem besteht darin, dass eine Menge Menschen den "Geist Gottes" beanspruchen, während sie die ganze Zeit ziemlich seltsame und gottlose Dinge tun. Sollte Paulus´ Selbstvertrauen also verehrt oder verdammt werden? Wie auch immer wir diese Frage beantworten, der springende Punkt ist, dass während das Selbstvertrauen eines Menschen zuweilen wankt, ist dies beim allwissenden, all,ächtigen Schöpfer nicht der Fall. Gott würde niemals sagen: "Ich meine..." wie Paulus es tut.
Im wesentlichen ist die Bibel ihr eigener, schlimmster Kritiker.
Wenn wir die Bibel als Offenbarung sehen, die die Geschichte von Jesus Christus berichtet, dann können wir uns wundern, warum sie so widersprüchlich ist. Wenn zum Beispiel Berühmtheiten sterben, werden ihre letzten Worte unsterblich. Und dennoch gibt uns die Bibel zwei unterschiedliche Versionen von Jesus´ letzten Worten - Lukas 23:46 berichtet: " Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er." Aber Johannes 19:30 sagt etwas ganz anderes: "Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist."
Dies ist ein dreister und unbestreitbarer Widerspruch.
Jesus’ berühmteste und respektierteste Lehre ist vermutlich das "Vaterunser", das Matthäus 6:9–13 folgendermaßen berichtet: "Unser Vater, der du bist in dem Himmel! Geheiligt werde dein Name. Es komme dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen." Doch bei Luks 11:2–5 lesen wir dasselbe Gebet mit einigen wesentlichen Unterschieden wie folgt: " Vater, geheiligt werde dein Name! Es komme dein Reich! Gib uns täglich unser nötiges Brot! Und vergib uns unsre Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der uns schuldig ist! Und führe uns nicht in Versuchung!"
Hmm. Jesus Christus´ berühmtestes Gebet und die beiden Evangelien erzählen die Geschichte anders. Die Diskrepanz ist so groß, dass The Jesus Seminar, ein Gremium berühmter Bibelgelehrter, bekannt gab, dass das einzige Wort des Vaterunser, das Jesus direkt zugeschrieben werden kann, "Vater" ist. (Newsweek. October 31, 1988. S. 80). Diese Feststellung ist überraschend, denn sie rüttelt nicht nur am akzeptiertesten Baum im Wald des christlichen Glaubens, sondern stellt die Legitimität des Baumes in Frage.
Bezüglich des Gesetzes lehrte der "Rabbi" Jesus das Gesetz des Alten Testaments. Desweiteren lehrte er, das Gesetz werde (bis Himmel und Erde vergehen) bestehen bleiben. "Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch, bis daß Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Jota [griechisch Iota - der neunte Buchstabe des griechischen Alphabets] noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist." (Matthäus 5:17–18). Füge hinzu: "Aber wenn du in das Leben eintreten willst, halte die Gebote." (Matthäus 19:17). Dies ist das, was Jesus gelehrt hat. Und was hat Paulus gelehrt? Antwort: Rechtfertigng durch Glauben - das eitle Konzept, dass der Glaube an Jesus Christus die Sünden von einer Person nimmt. Paulus hat nicht nur einen Jota oder ein Pünktchen verändert. Nein, er hat gleich das ganze Gesetz verändert. "Und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen [Jesus Christus] jeder gerechtfertigt, der da glaubt." (Apostelgeschichte 13:39). Eine freizügigere, pauschalere Aussage wäre schwer zu begreifen. Wir können uns leicht den kollektiven öffentlichen Aufschrei vorstellen: "Bitte mehr davon!" Und hier ist es: " Nun aber sind wir vom Gesetz frei geworden, da wir dem gestorben sind [gelitten haben], worin wir festgehalten wurden, so daß wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens." (Römer 7:6). Oder, wenn ich es frei formulieren darf: "Aber jetzt sage ich euch, vergesst das Alte Gesetz, die Ungereimtheiten, mit denen wir schon zu lange leben, und lebt lieber nach der Religion eurer Wüsche als nach den alten, unbequemen, Aufträgen der Offenbarung." Gemäß Paulus waren die Gesetze Gottes für Moses und Jesus gut genug, nicht aber für den Rest der Menschheit.
Drück den ‘´Skip’ - Button. Nirgendwo in der Bibel hat Jesus die Trinität gelehrt. Tatsächlich lehrte er den Tauhid (Einheit Gottes). Lies Markus 12:30, Matthäus 22:37 und Lukas 10:27: "Das vornehmste aller Gebote ist: «Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist alleiniger Herr’" Aber presto, Veränderung; pauline Theologen nahmen die Trinität an.
Also sind Jesus´ Lehren - seine letzten Worte, sein Gebet, die Einheit Gottes und das Gesetz unseres Schöpfers für die Menschheit - alle an anderer Stelle in der Bibel durch Paulus oder Paulinische Theologen, die seinem Sog gefolgt sind, aufgehoben worden. Welchen Lehren von Jesus werden in der Bibel nicht widersprochen?
Unglaubwürdigkeit ist ein so allgemeines Problem, dass die nicht indoktrinierten Zuhörer nicht wissen, was sie glauben sollen: Bei II Samuel 24:1 lesen wir: "Und der Zorn des HERRN ergrimmte abermals wider Israel, und er reizte David wider sie, indem er sprach: Gehe hin, zähle Israel und Juda.’" Allerdings stellt I Chroniken 21:1 fest: " Und Satan stand auf wider Israel und reizte David, Israel zählen zu lassen." Also wer war es? Der Herr oder Satan? Beide Verse beschreiben dasselbe Ereignis in der Geschichte, doch einer spricht von Gott und der andere von Satan. Das ist ein kleiner (oder eher riesiger) Unterschied. Wenn eine ´Schrift´ nicht zwischen Gott und Satan unterscheiden kann, ist das einzige, das wir mit Sicherheit wissen, dass sie nicht die reine, unveränderte Offenbarung ist.
Es gibt im Neuen Testament so viele Widersprüche, dass diesem Thema Bücher gewidmet wurden. Zum Beispiel unterscheiden sich Matthäus 2:14 und Lukas 2:39 darin, ob Jesus´ Familie nach Ägypten oder nach Nazareth (in Palästina) geflohen ist. Matthäus 6:9-13 und Lukas 11:2-4 unterscheiden sich im Wortlaut des "Vaterunser". Matthäus 11:13-14, 17:11-13 und Johannes 1:21 sind sich uneins darüber, ob Johannes der Täufer Elijah gewesen ist.
Es wird noch schlimmer, wenn wir die Arena der angeblichen Kreuzigung betreten. Wer hat das Kreuz getragen - Simon (Lukas 23:26, Matthäus 27:32, Markus 15:21) oder Jesus (Johannes 19:17)? War Jesus mit einer roten Robe bekleidet (Matthäus 27:28) oder mit einer purpurnem Robe (Johannes 19:2)? Haben die römischen Soldaten Galle (Matthäus 27:34) oder Myrrhe (Markus 15:23) in seinen Wein gatan? War Jesus vor der dritten Stunde gekreuzigt worden (Markus 15:25) oder nach der sechsten Stunde (Johannes 19:14-15)? Ist Jesus am ersten Tag aufgefahren (Lukas 23:43) oder nicht (Johannes 20:17)?
Dies sind nur einige von einer Reihe schriftlicher Ungereimtheiten, aber sie unterstreichen die Schwierigkeiten dabei, dem Neuen Testament als Schrift zu vertrauen. Und wenn wir der ganzen Bibel nicht trauen können, wie können wir dann einem Teil von ihr vertrauen, wie, sagen wir mal... Johannes 3:16, auf dem Christen ihre Erlösung aufbauen?
Über den Autor:
Laurence B. Brown, MD, hat verschiedene Artikel und Bücher geschrieben und
seine offizielle Webseite ist www.leveltruth.com wo man ihn durch die Kontaktseite kontaktieren kann.
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