Islam in China (teil 1 von 2)
Beschreibung: Ein Bericht darüber, wann und wie der Islam nach China kam.
- von Mohammed Khamouch
- Veröffentlicht am 06 Dec 2010
- Zuletzt verändert am 16 Mar 2015
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Die ‘Große Moschee von Guangzhou’ ist auch als Huaisheng Moschee bekannt, was ‘Erinnere dich des Weisen’ (eine Moschee zur Erinnerung an den Propheten) bedeutet, und sie wird gewöhnlich auch die ‘Guangta Moschee’ genannt, was als ‘Die Signalturm Moschee’ übersetzt wird. Die Huaisheng Moschee liegt an der Guantgta Straße (Light Pagoda Road) die ostwärts aus Renmin Zhonglu hinausführt.
Vor 500 nChr. und damit vor der Gründung des Islam, haben arabische Seefahrer Handelsbeziehungen mit dem “Mittleren Königreich” (China) aufgebaut. Arabische Schiffe legten mutig von Basra an der Spitze des Arabischen Golfs ab und ebenfalls von der Stadt Qays (Siraf) am the Persischen Golf. Sie segelten durch den Indischen Ozean an Sarandip (Sri Lanka) vorbei und navigierten durch die Meerengen von Malacca, die zwischen den Halbinseln Sumatra und Malaysia liegen, Richtung Südchinesisches Meer. Sie errichteten Handelslager in den südöstlichen Häfen von Quanzhou und Guangzhou. Manche Araber siedelten bereits in China und nahmen vermutlich den Islam an, als die erste muslimische Abordnung ankam, genau wie es ihre Familien und Freunde in Arabien bereits während der Offenbarung des Propheten getan hatten (610-32).
Guangzhou wird von den Arabern Khanfu genannt, die später ein muslimisches Viertel einrichteten, das zu einem Handelszentrum wurde. Guangzhous bevorzugte geographische Lage lies es eine wichtige Rolle als älteste und wichtigste Handelshafenstadt in China spielen. Als Zeuge zahlreicher historischer Ereignisse wurde China zu einem bedeutenden Ort der Geschichte und zu einer der am schnellsten anwachsenden Regionen der Welt, die einmaligen Wohlstand genoß.
Während der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, einen islamischen Staat gründete, machte China eine Periode der Vereinigung und des Widerstands durch. Frühe chinesische Jahrbücher erwähnen muslimische Araber und nannten ihr Königreich Al-Madinah (von Arabien). Islam heißt auch chinesisch “Yisilan Jiao” (das bedeutet “Reine Religion”). Ein chinesischer Beamter beschrieb einst Mekka als den Geburtsort von Buddha Ma-hia-wu (d.h. des Propheten Muhammad).
Es gibt unterschiedliche historische Versionen, welche die Ankunft des Islam in China beschreiben. Einige Berichte behaupten, die Muslime seien zuerst in zwei Gruppen innerhalb von mehreren Monaten aus Abbessinien (Äthiopien) in China angekommen.
Äthiopien war das Land, in das einige frühe Muslime vor der Verfolgung durch den Stamm der Quraisch in Mekka geflohen waren. Unter dieser Gruppe von Flüchtlingen waren eine der Töchter des Propheten Muhammad, Ruqayya, und ihr Ehemann Uthman ibn Affan, Sad Ibn Abi Waqqas und viele andere bekannte Gefährten, die auf Anweisung des Propheten him ausgewandert waren. Ihnen wurde durch den abbessinischen König Atsmaha Negus in der Stadt Axum erfolgreich Asyl gewährt. (615 nChr.)
Allerdings kehrten einige der Gefährten nie nach Arabien zurück. Sie könnten in der Hoffnung gereist sein, ihren Lebensunterhalt woanders zu verdienen und könnten China eventuell über Land oder vom Meer her in der Sui Dynasty (581-618 CE). erreicht haben. Einige Berichten zufolge sind Sad Ibn Abi Waqqas und drei andere Gefährten 616 nChr. von Abbessinien (Äthiopien) mit Unterstützung des Königs von Abbessinien nach China gesegelt. Sad kehrte dann nach Arabien zurück und brachte ungefähr 21 Jahre später eine Abschrift des Qur´an mit nach Guangzhou zurück, was genau mit dem, was Liu Chih berichtete, übereinstimmt, der “Das Leben des Propheten” (in 12 Bänden) niederschrieb.
Von einem der Gefährten, der in China lebte, wird angenommen, dass er 635 nChr. starb und im westlichen Stadtteil von Hami beerdigt wurde. Sein Grab ist als “Geys’ Mazars” bekannt und es von vielen in der Umgebung verehrt. Es ist in der nordwestlichen autonomen Provinz von Xingjian (Sinkiang) und ungefähr 400 Meilen östlich der Hauptstadt der Letzteren, Urumqi. Xingjian ist viermal so groß wie Japan, teilt seine internationalen Grenzen mit acht unterschiedlichen Nationen und ist die Heimat der größten einheimischen Gruppe türkischsprechender Uyghurs. Daher ist Xingjian sowohl die größte muslimische Region Chinas als auch geographisch von strategischer Wichtigkeit.
Der Qur´an sagt eindeutig, dass Muhammad nur als Gnade Gottes für alle Menschen gesandt worden ist (21:107) und in einem anderen Vers:
“Wir entsandten dich nur aus Barmherzigkeit für alle Welten...” (34:28)
Diese Universalität des Islam erleichterte seine Annahme durch Menschen aller Rassen und Nationen und wird in China breit demonstriert, wo die ethnische Variationen bei der einheimischen Bevölkerung unter chinesischen Muslimen von heute größer ist, als die Bevölkerung arabischer Länder, einschließlich Saudi Arabien.
Die Geschichte der Huaisheng Moschee repräsentiert Jahrhunderte der islamischen Kultur bis zurück zur Mitte des siebten Jahrhunderts zur Zeit der T’ang Dynastie (618-907) - “das goldene Zeitalter der chinesischen Geschichte”. Es war in dieser Periode, achtzehn Jahre nach dem Tod des Propheten, dass der Islam – die letzte der drei monotheistischen Religionen – zuerst in China durch den dritten Khaliphen, Uthman Ibn ‘Affan (644-656 CE/23-35 AH ), eingeführt wurde.
Uthman war einer der ersten, die den Islam angenommen und den Heiligen Qur´an auswendig gelernt hatten. Er verfügte über einen sanftmütigen und freundlichen Charakter und er heiratete Ruqayya und nach ihrem Tod Umm Kulthum (beides Töchter des Propheten). Deshalb wurde ihm der Beiname ‘Dhu-n-Nurayn’ (der mit den zwei Lichtern) gegeben. Uthman ist die Bewahrung der Manuskripte des Qur´an gegen Streitereien zu verdanken, indem er anordnete, ihn aus dem Gedächtnis der Gefährten zusammenzustellen und Abschriften in die vier Ecken des Islamischen Reiches zu senden.
Uthman entsandte eine Delegation nach China, die von Sad Ibn Abi Waqqas (d. 674 nChr/55 AH) angeführt wurde, ein viel geliebter Onkel des Propheten mütterlicherseits und einer der berühmtesten Gefährten, der bereits mit siebzehn den Islam angenommen hatte. Er war ein Kampfveteran und einer von den Zehn, von denen der Prophet sagte, ihnen sei ein Platz im Paradies zugesichert.
In Medina nutzte Sad seine Fähigkeiten in Architektur, indem er einen Iwan als Gebetsplatz anfügte (eine gewölbte Halle, die von einem persischen Kaiser genutzt worden war). Später legte er das Fundament für das, was die erste Moschee Chinas werden sollte, wo frühe islamische Architektur eine Verbindung mit chinesischer Architektur einging.
Den alten historischen Berichten der T’ang Dynastie entsprechend, war eine Abordnung des Königreichs von Al-Medina, angeführt von Sad Ibn Abi Waqqas und seiner Abordnung von Gefährten 650 nChr auf einer bestimmten Route durch den Indischen Ozean und das Chinesische Meer nach China an den berühmten Hafen Guangzhou gesegelt, von wo aus sie über Land auf der später als „Seidenstraße“ bekannten Route nach Chang’an (heute Xi’an) weitergereist waren.
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