Menschenrechte im Islam (teil 1 von 3): Rechte für die ganze Menschheit
Beschreibung: Macht und Politik bei Menschenrechten.
- von Aisha Stacey (© 2013 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 22 Apr 2013
- Zuletzt verändert am 24 Mar 2019
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Was genau sind Menschenrechte? Ist es das Recht auf Leben? Oder ist es das Recht auf Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit? Beinhalten Menschenrechte das Recht auf Sicherheit und einen Zufluchtsort zu haben? Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges scheint sich die westliche internationale Politik auf die Sicherung der Menschenrechte zu konzentrieren; allerdings sieht die Realität so aus, dass die Grenze zwischen der Sicherung solcher Rechte und der Erhaltung der Staatssouveränität verwischt ist. Die anwachsende Macht und Politik, die an der Verteidigung der Menschenrechte beteiligt ist, neigt dazu, westliche Ideale zu fördern, aber dies sind nicht notwendigerweise universelle Ideale. Viele würden behaupten, dass die Doktrin von den Menschenrechten zu einem Mittel geworden ist, um den westlichen moralischen Imperialismus zu verbreiten.
Keiner wird leugnen, dass es bestimmte unverzichtbare Menschenrechte gibt, nur welche diese Rechte sind, ist häufig Gegenstand hitziger Debatten. Während sich einige Kulturen auf individuelle Rechte und Freiheiten konzentrieren, sind andere eher um Rechte besorgt, die das Überleben der Gemeinschaften absichern. Diese Welt wird von verschiedenen Nationen und Stämmen bevölkert, daher ergibt es einen Sinn, dass Gesetze und Erklärungen von den Menschen gemacht werden, die nicht universell anerkannt werden, egal wie moralisch hochstehend sie sind.
Gott sagt im Qur´an:
“O ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget.” (Quran 49:13)
Hieran erkennen wir, dass Interaktionen zwischen Nationen normal und erwünscht sind. Allerdings ist es ein Teil des Wesens des Menschen, dass er eifersüchtig und zeitweilig eigennützig ist. Der Islam trägt den Launen der menschlichen Natur Rechnung und deshalb wendet er sich dem allerhöchsten Schöpfer um Rechtleitung zu. Menschenrechte und Verantwortlichkeit sind im Islam eingebettet; sie bilden die Grundlage der Scharia (Jurisprudenz).
Es besteht kein Zweifel daran, dass auf der ganzen Welt Verstöße gegen Menschenrechte begangen werden, häufig im Namen der Religion und trauriger Weise auch manchmal im Namen des Islam. Aber es ist wichtig, anzuerkennen, dass nur weil ein Land als islamisch bekannt ist, dies nicht bedeutet, dass es automatisch die Gesetze Gottes befolgt. Es ist ebenfalls wichtig, sich darüber klarzuwerden, dass nicht alle Muslime ihre Religion verstehen und befolgen. Kultur diktiert oft die Taten. Natürlich kann dies von allen Religionen gesagt werden. In der ganzen Geschichte hat die Menschheit den Namen Gottes benutzt, um unglaubliche Taten zu rechtfertigen.
Der Planet Erde ist ins 21.Jahrhundert gestolpert, heimgesucht von Kriegen, Hungersnöten und großen sozialen Unruhen, daher bekennen die heutigen Schlagworte das vermeintliche Heilmittel: Freiheit, Demokratie und Versöhnung. Menschenrechte sind verständlicherweise von überragender Bedeutung. Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen, religiöse und wohltätige Gruppen haben alle über Gleichheit und unverzichtbare Rechte gesprochen. Die Vereinten Nationen wurden gegründet, um als Leuchtfeuer der Hoffnung für Verständigung und gemeinsame Initiativen zu stehen, aber in Wirklichkeit ist sie ein zahnloser Tiger, unfähig die meisten Resolutionen, die sie beschlossen hat, durchzusetzen.
Vor über 1400 Jahren hat Gott den Qur´an herab gesandt, ein Buch der Rechtleitung für die ganze Menschheit. Er hat auch Muhammad als letzten Propheten ausgewählt; er war der Mann, der fähig war, die Menschheit in eine neue Ära der Toleranz, des Respekts und der Gerechtigkeit zu führen. Die Worte des Qur´an und die authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad enthalten Rechte und Verantwortlichkeiten, die Gott der Menschheit gewährt. Sie sind nicht den Launen und Wünschen von Männern oder Frauen unterworfen, und sie sie verändern sich nicht, wie Grenzen oder Regierungen sich verschieben und stehen bleiben, manchmal unablässig.
Die Vereinten Nationen haben 1948 die Deklaration der Menschenrechte verkündet. Sie legt in 30 Artikeln die Grundrechte dar, die universell geschützt werden sollen, und sie beschreibt sie als dazu entworfen, um “universelle Achtung und Einhaltung der Menschenrechte und fundamentalen Freiheiten zu fördern[1]”. Das Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte der Vereinten Nationen beschrieb diese Rechte weiter als allen Menschen inhärent, unabhängig von deren Geschlecht, Rasse, Glauben oder Farbe und erklärte sie für unteilbar, voneinander abhängig und zusammenhängend. In den folgenden 60 Jahren gelangten weitere Deklarationen, Verträge und Ausschüsse zur Existenz, die alle ihre Bemühungen darauf konzentrierten, die Rechte verschiedener Gruppen in den unterschiedlichen Gesellschaften zu sichern.
Der Islam beinhaltet einen Grundsatz von Regeln, die dazu dienen, die Rechte und Freiheiten des Einzelnen zu schützen, allerdings dürfen die Rechte von Einzelnen nicht die Rechte der Gemeinschaften antasten. Der Islam ist eine Doktrin, die um Respekt, Toleranz, Gerechtigkeit und Gleichheit besorgt ist und das islamische Konzept von Freiheit und Menschenrechten ist eingebettet in den Glauben an den Einen Gott. Wenn die Menschheit in Frieden und Sicherheit leben will, dann muss sie den Befehlen Gottes gehorchen.
Muslime glauben, dass Gott der einzige Schöpfer und Erhalter der Menschheit und des Universums ist. Er hat jedem Menschen Würde und Ehre gegeben und die Menschenrechte und Privilegien, die wir genießen, sind von Ihm. Die Rechte, die Gott gewährt, sind für jeden. Keine Person ist mehr wert, geschützt zu werden, als eine andere. Jede Person hat ein Anrecht auf Versorgung, Obdach und Sicherheit, und wenn manchen Menschen ihre von Gott gewährten Rechte vorenthalten werden, ist es die Verantwortung der übrigen Menschen, diese Rechte wiederzugeben.
“O ihr, die ihr glaubt! Setzt euch für Gott ein und seid Zeugen der Gerechtigkeit. Und der Hass gegen eine Gruppe soll euch nicht (dazu) verleiten, anders als gerecht zu handeln. Seid gerecht, das ist der Gottesfurcht näher. Und fürchtet Gott; wahrlich, Gott ist eures Tuns kundig.” (Quran 5:8)
Macht und Autorität sind in der Verteidigung der Menschenrechte verankert. Gesetzgebung und undurchführbare Verträge können die Erniedrigten und Unterdrückten nicht schützen. Aber der Islam erklärt, dass Gott alle Menschen gleich behandelt und wahre Menschenrechte können nur durch den Gehorsam Ihm gegenüber erreicht werden. In der folgenden Artikelreihe werden wir die 30 Artikel der Erklärung der Menschenrechte untersuchen und sie mit dem islamischen Standpunkt und der Realität des 21.Jahrhunderts vergleichen. I
Menschenrechte im Islam (teil 2 von 3): Artikel 1, 2 & 3
Beschreibung: Nur Gott garantiert wahre Menschenrechte.
- von Aisha Stacey (© 2013 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 29 Apr 2013
- Zuletzt verändert am 29 Apr 2013
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Der Islam ist die Religion, die für die gesamte Menschheit offenbart wurde. Sie ist nicht exklusiv für Araber oder Asiaten, Männer oder Frauen, die Wohlhabenden oder die Unterdrückten. Islam ist die Religion und Lebensweise, die der Menschheit zusichert, alle ihre Rechte zu erhalten. Es ergibt einen Sinn, zu denken, dass der Eine, Der uns erschaffen hat, weiss, was am besten für uns ist und Er (Gott) hat uns Zugang zu all dem Wissen gegeben, das wir brauchen, um glückliche, sichere Leben zu führen.
Muslime glauben, dass dieses Wissen im Qur´an und den authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, zu finden sind, und dass es durch die Scharia (das islamische Recht) garantiert wird. Der Islam stellt ein legales Rahmenwerk auf und verkörpert einen Sittenkodex, der gemacht ist, um die Rechte des Einzelnen zu schützen, einschließlich seines oder ihres Rechts darauf in einer sicheren Gesellschaft zu leben.
Der Prophet Muhammad sagte: “Wer (am Morgen) aufsteht, sich in seiner Gesellschaft sicher fühlt, frei von Beschwerden und Krankheiten in seinem Körper, und er hat genügend Versorgung für einem einzigen Tag, der ist so, als würde er die ganze Welt besitzen.” (Tirmidhi)
Die Scharia ist darauf bedacht, die fünf Grundrechte zu bewahren: das Recht, seine Religion zu praktizieren, den Schutz des Lebens, die Wahrung des Verstandes oder des Intellekts, den Schutz der Ehre und der Familie und die Unantastbarkeit seines Reichtums und Besitzes. Eine einheitliche Gemeinschaft stellt eine moralische und ethische Grundlage, in der die individuellen Rechte aufrechtherhalten werden. Obwohl die Rechte des Einzelnen von großer Wichtigkeit sind, ist es ihnen nicht gestattet, die Rechte der Gemeinschaft zu überschatten.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte enthält 30 Artikel. Sie haben das Ziel, Leben, Freiheit und Sicherheit für alle Männer, Frauen und Kinder zu sichern. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Bewahrung dieser Erklärung eine rechtschaffene Tat ist, allerdings wurde jeder Artikel in der Vergangenheit angemessen von den Worten Gottes im Koran und den Überlieferungen des Propheten Muhammad angesprochen.
Artikel 1 & 2
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.
Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.
Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebiets, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.
Quran & Überlieferungen
Es gibt zahlreiche Verse im Qur´an, die die Würde, Gleichheit und Brüderlichkeit der Menschen betonen. Außerdem verdeutlicht Gott, dass Rechte und Freiheiten allen zustehen, ungeachtet ihrer Rasse, ihres Geschlechts, ihres sozialen Ursprungs, ihrer Nationalität, Sprache, Hautfarbe oder Stellung.
“O ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Gott ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste ist. Wahrlich, Gott ist Allwissend, Allkundig.”
Gott hat die Menschheit geschaffen, um als Statthalter auf der Erde zu leben; menschlicher Wesen wurden den Tieren, Vögeln und Fischen vorangestellt und ihnen wurde eine große Verantwortung zuteil.
“Habt ihr denn nicht gesehen, dass Gott euch alles dienstbar gemacht hat, was in den Himmeln und was auf der Erde ist, und (dass Er) Seine Wohltaten reichlich über euch ergossen hat - in sichtbarer und unsichtbarer Weise?” (Quran 31:20)
Der erste Mensch, Adam, der Vater der Menschheit, wurde geehrt und mit dem ihm gebührenden Respekt und Würde behandelt. Gott hauchte ihm seine Seele ein, Er gestaltete ihn mit Seinen Eigenen Händen und befahl den Engeln, sich vor ihm zu verbeugen. Indem Er Adam ehrte, sicherte Gott zu, dass die gesamte Menschheit Würde und Respekt verdient. Der Islam verdeutlicht auch, dass die gesamte Menschheit von Adam abstammt und daher Brüder und Schwestern sind.
“Da sprach dein Herr zu den Engeln: "Es ist Mein Wille, einen Menschen aus Ton zu erschaffen. Und wenn Ich ihn gebildet und Meinen Geist in ihn eingehaucht habe, dann fallt vor ihm nieder."” (Quran 38:71-72)
Gott sagt im Qur´an (49:10), dass die Gläubigen nichts geringeres als Brüder untereinander sind und der Prophet Muhammad hat ständig die Notwendigkeit die Bande der Brüderlichkeit zu stärken betont. Er sagte, dass keiner wahre Frömmigkeit erreicht, bis er für seinen Bruder (oder seine Schwester) wünscht, was er für sich selbst wünscht.[1]
Als dem Propheten Muhammad klar wurde, dass er zu seinem geliebten Gott zurück kehren wird, wandte er sich mit tiefgründigen und kraftvollen Worten an die ganze Menschheit, die als seine Abschiedspredigt bekannt geworden sind. Er blickte auf über 100 000 Anhänger, die auf der Ebene von Arafat standen und sprach: “Die ganze Menschheit stammt von Adam und Eva ab. Ein Araber hat weder einen Vorrang vor einem Nicht-Araber, noch hat ein Nicht-Araber einen Vorrang vor einem Araber; Weiß hat keinen Vorrang vor Schwarz, noch hat Schwarz irgendeinen Vorrang vor Weiß; [niemand ist einem anderen überlegen] außer in der Gottesfurcht und in guter Tat. Lernt, dass jeder Muslim der Bruder eines jeden Muslim ist und dass die Muslime eine Bruderschaft darstellen.”[2]
Artikel 3
Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
Quran & Überlieferungen
“Deshalb haben Wir … verordnet, dass, wenn jemand einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen hätte, oder ohne dass ein Unheil im Lande geschehen wäre, es so sein soll, als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, es so sein soll, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten.” (Quran 5:32)
Gott verdeutlicht im Qur´an, dass das menschliche Leben heilig ist. Blut oder Leben darf nicht ohne Rechtfertigung vergossen oder genommen werden. Das Recht zu leben wohnt den Grundsätzen des Islam inne, und es ist von Gott gegeben, in gleichem Maß für jeden einzelnen Menschen, der auf diesem Planeten Erde lebt oder leben wird. Leben und die vollständige Würde und Ehre, die es mit sich bringt, werden als das größte Geschenk angesehen. Es wurde uns vom Schöpfer als Treuhand anvertraut. Wir sind verpflichtet, für andere und für uns selbst Sorge zu tragen. Selbstmord aus Verzweiflung an der Gnade Gottes oder aus einem anderen Grund ist streng verboten. Die Heiligkeit des Körpers ist unantastbar, und die Körper von Verstorbenen müssen mit Fürsorge und passender Würde behandelt werden .
“Sprich: "Kommt her, ich will verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts zur Seite stellen und den Eltern Güte erweisen; und ihr sollt eure Kinder nicht aus Armut töten, Wir sorgen ja für euch und für sie. Ihr sollt euch nicht den Schändlichkeiten nähern, seien sie offenkundig oder verborgen; und ihr sollt niemanden töten, dessen Leben Gott unverletzlich gemacht hat, außer wenn dies gemäß dem Recht geschieht. Das ist es, was Er euch geboten hat, auf dass ihr es begreifen möget.” (Quran 6:151)
In seiner Abschiedspredigt erinnerte uns der Prophet Muhammad an die Wichtigkeit der Menschenrechte im Islam, indem er sagte: “ so betrachtet auch das Leben und den Besitz eines jeden Muslim als ein heiliges, anvertrautes Gut. Gebt die Güter, die euch anvertraut wurden, ihren rechtmäßigen Eigentümern zurück. Schadet niemandem, damit euch niemand Schaden zufügen möge. Haltet euch stets vor Augen, dass ihr eurem Herrn begegnen werdet und dass Er gewiss eure Taten berechnen wird.”
Menschenrechte im Islam (teil 3 von 3): Sklaverei und Folter
Beschreibung: Wie der Islam mit Dingen umgeht, die in der heutigen Gesellschaft noch immer unkontrollierbar sind.
- von Aisha Stacey (© 2013 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 29 Apr 2013
- Zuletzt verändert am 29 Apr 2013
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Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte befasst sich mit vielen Themen. Sie versucht abzusichern, dass die Menschen einander mit Respekt und Würde behandeln. Der Islam ist eine Religion, die Respekt, Würde und Toleranz sehr hoch schätzt und die Rechte und Verantwortlichkeiten, die dem Islam innewohnen, sind selbst schon eine Erklärung der Menschenrechte.
Eines der wichtigsten Prinzipien im Islam ist, dass Gott die Menschen erschaffen hat, damit sie für ihre Taten verantwortlich sind. Jeder Mensch besitzt bestimmte Rechte und Pflichten und keiner hat das Recht, die Freiheit eines anderen einzuschränken. Jeder, der es wagt, die von Gott gegebenen, dem Islam innewohnenden Rechte fortzunehmen, einschließlich des Rechts der menschlichen Würde, wird als Übeltäter oder Unterdrücker bezeichnet. Gott fordert diejenigen die Ihm gehorchen, auf, für die Rechte der Unterdrückten aufzustehen.
“Und warum wollt ihr nicht für Gottes Sache kämpfen und für die der Schwachen Männer, Frauen und Kinder, die sagen: "Unser Herr, führe uns heraus aus dieser Stadt, deren Bewohner Bedrücker sind, und gib uns von Dir einen Beschützer, und gib uns von Dir einen Helfer?” (Quran 4:75)
Im vierten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wird festgestellt: Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten. Vor über 1400 Jahren hat der Islam ebenfalls das Thema der Sklaverei betrachtet.
Im siebten Jahrhundert nach Christus war die arabische Gesellschaft von Sklaverei durchdringt, genau wie auch andere Gesellschaften und Rechtssysteme. Sklaven waren leicht zu erwerben über Kriege, Schulden, Kidnapping und Armut; daher wär es nutzlos gewesen, die Sklaverei ganz zu verbieten, genau wie die Armut selbst. Aus diesem Grund hat der Islam Einschränkungen und Regeln für die Sklaverei eingeführt, die schließlich zu ihrer Abschaffung führten.
Es gibt keine Texte im Qur´an oder in den Überlieferungen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, die das Nehmen von Sklaven befehlen, aber es gibt zahllose Texte, die für ihre Freiheit einstehen, einschließlich der einfachen Aussage des Propheten Muhammads: “Besucht den Kranken, speist den Hungrigen und last die Sklaven frei.” [1] Das islamische Recht erkennt Sklaverei als Institution an, aber es schränkte die Quellen ihres Erwerbs auf eine einzige Methode ein: Kriegsgefangene und deren Familien. Muslimische Führer wurden aufgefordert, Kriegsgefangene frei zu lassen oder sie gegen Lösegeld auszutauschen.
Das Prinzip im Umgang mit Sklaven im frühen Islam war eine Kombination aus Gerechtigkeit, Freundlichkeit und Barmherzigkeit. Muslime spenden einen kleinen Anteil ihres jährlichen angehäuften Reichtums als Pflichtalmosen und eine gestattete Art, dieses Geld zu nutzen, ist zum Befreien von Sklaven. Befreien von Sklaven ist ebenfalls eine Sühne für viele Sünden, beispielsweise für das Brechen eines Schwurs und unbeabsichtigte Tötung.
In den vergangenen 200 Jahren hat die westliche Kultur die Sklaverei langsam abgeschafft, aber der Menschenhandel hat noch nicht aufgehört. National Geographic schätzt, dass es weltweit 27 Millionen Männer, Frauen und Kinder gibt, die gegenwärtig versklavt sind. Obwohl von Menschen gemachte Erklärungen und Abkommen die Sklaverei verurteilen, ist ein Sklave ironischer Weise auf dem offenen Markt heutzutage weniger wert, als er es vor 200 Jahren gewesen ist.
“Sklaven” der modernen Zeit, die körperlich eingeengt oder festgehalten werden, oder zur Arbeit gezwungen oder mit Gewalt unter Kontrolle gehalten werden, haben weder die rechtlichen Mittel, um ihre Freiheit zu erkaufen, noch gibt es eine juristische Person, die ihre Behandlung überprüft. Sklaverei existiert unter dem Radar und ist normalerweise mit Drogen, Prostitution und anderen illegalen Aktivitäten verbunden.
Die Einschränkungen, die der Islam eingesetzt hat, gab den Sklaven Rechte und Schutz vor schlechter Behandlung. Die Tat einen Sklaven zu befreien, ist eine sehr tugendhafte Tat, die einer Person in diesem und im nächsten Leben Segen bringen wird. Der Islam hat die ihm innewohnende Fähigkeit, unerwünschte Eigenschaften der menschlichen Natur zu erkennen und zu regulieren.
Sklaverei und Leibeigenschaft können nicht erfolgreich abgeschafft werden, solange die Menschheit nicht anerkennt, dass Gottes Gesetze die wahre Verkörperung der Menschenrechte darstellen. Dasselbe kann über Folter und grausame, unmenschliche Strafen gesagt werden. Diese abstoßenden Taten werden nicht aufhören zu existieren, bis die ganze Menschheit gewahr wird, dass es einem Gott gibt und dass Seine Anbetung über dass das Leben in dieser Welt hinaus geht. Folter existiert heute sogar trotz der Verträge und der Erklärungen, einschließlich Artikel fünf der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die zur Aufgabe solcher schlechter Behandlung aufrufen.
Grausamkeit, übertriebene Strafen inbegriffen, sind im Islam verboten. Jedes Mitglied der menschlichen Rasse wird mit dem entsprechenden Respekt und Würde behandelt, ohne Rücksicht auf seine Rasse, Hautfarbe, Glauben oder Nationalität. Der Prophet Muhammad hat grausame und unübliche Bestrafungen selbst in Kriegszeiten ausdrücklich verboten. Er hat deutlich gemacht, dass keiner bei lebendigem Leibe verbrannt oder mit Feuer gefoltert werden darf, und dass verwundete Soldaten nicht angegriffen werden und Kriegsgefangene nicht getötet werden sollten. Er sagte dies seinen Anhängern: “ihr seid weder hartherzig noch bösartig in euren Eigenschaften”,[2] und er warnte seine Leute davor, ungerecht zu sein: “denn Ungerechtigkeit ist Dunkelheit am Tag des Gerichts.” [3]
Sogar die Kriegsgefangenen in der frühen islamischen Geschichte sprachen gut von ihren Eroberern. ´Gesegnet seien die Männer von Medina´, sagte einer dieser Gefangenen später, ´sie ließen uns reiten, während sie gingen; sie gaben uns Weizenbrot, als es wenig davon gab, während sie sich mit Datteln zufrieden gaben.´[4] Der zweite Khaliph des Islam, Umar Ibn Al Khattab, sagte: “Eine Person wird nicht für sein Geständnis zur Rechenschaft gezogen, wenn du ihm Schmerzen zugefügt oder Angst gemacht oder ihn eingesperrt hast [um das Geständnis zu erlangen].”[5]
Die Kairoer Erklärung der Menschenrechte besagt in Artikel 20: “Es ist verboten, jemanden ohne legitimen Grund zu verhaften, seine Freiheit einzuschränken, ihn zu verbannen oder zu bestrafen. Es ist verboten, jemanden körperlich oder seelisch zu foltern, ihn zu demütigen oder grausam oder entwürdigend zu behandeln.”
Die Durchsetzung der Menschenrechte im Islam ist unlösbar mit der Einsetzung des islamischen Gesetzes verbunden. Der Islam verspricht, dass diejenigen, die Gottes Gesetzen folgen, von Ihm mit Seiner Garantie mit dem Ewigen Paradies belohnt werden. Allerdings wenn jemand wählt, der Menschheit ihre Rechte, die ihnen von Gott gegeben wurden, einzuschränken oder vorzuenthalten, der macht sich strafbar. “Am Tag des Gerichts werden die Rechte denen gegeben, denen sie zustehen (und Unrecht wird wiedergutgemacht werden)...”[6]
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