Kurze Geschichte des Islam (teil 1 von 5): Der Prophet des Islam
Beschreibung: Das frühe Leben des Propheten vor seiner Berufung und ein kurzer Blick auf seine Mission in Mekka.
- von Ismail Nawwab, Peter Speers und Paul Hoye (herausgegeben von IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 19 Jan 2009
- Zuletzt verändert am 05 May 2013
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Im Jahr 570 wurde ein Kind mit dem Namen Muhammad, das einmal der Prophet von einer der größten Weltreligionen - dem Islam - werden würde, in eine Familie hineingeboren, die zum Stamm der Quraisch gehörte, der in Mekka, einer Stadt im Hijaz in Nordwestarabien, regierte.
Mit der Kaaba, einem Heiligtum aus alter Zeit, war Mekka im Zuge des Untergangs Südarabiens im sechsten Jahrhundert zu einem wichtigen Handelszentrum mit ähnlicher Macht wie die Sassanier, die Byzantiner und die Äthiopier geworden. Infolge dessen wurde die Stadt von den Familien mächtiger Händler beherrscht, von denen die Männer der Quraisch die überragendsten waren.
Muhammads Vater, ´Abd Allah ibn ´Abd al-Muttalib, starb noch vor der Geburt seines Sohnes; seine Mutter, Aminah, starb, als er sechs Jahre alt war. Der Waisenjunge wurde von seinem Großvater in Obhut genommen, dem Oberhaupt vom Stamm der Haschim. Nach dem Tod seines Großvaters, wurde Muhmmad von seinem Onkel, Abu Talib, aufgenommen. Wie es der Brauch war, wurde das Kind Muhammad für ein oder zwei Jahre zu einer Beduinenfamilie geschickt. Dieser Brauch, der noch bis vor kurzem von verehrten Familien in Mekka, Medina, Taif und anderen Städten des Hijaz aufrecht erhalten wurde, hatte eine wichtige Bedeutung für Muhammad. Zusätzlich dazu, dass er lernte, die Härten des Wüstenlebens zu ertragen, eignete er sich ihre reiche Sprache an, welche die Araber so sehr liebten, deren Sprache ihre stolzeste Kunst darstellte, und er lernte auch die Geduld und die Beherrschung der Hirten zu verstehen und zu würdigen, deren einsames Leben er zuerst geteilt hatte.
Im Alter von etwa zwanzig trat Muhammad in den Dienst einer verwitweten Händlerin mit dem Namen Khadija und leitete ihre Handelskarawanen in den Norden. Etwas später heiratete er sie, und sie bekamen zwei Söhne, von denen keiner am Leben blieb, und vier Töchter.
Er begann, sich zum Meditieren in eine Höhle auf dem Berg Hira außerhalb von Mekka zurückzuziehen, wo sich die erste große Begegnung des Islam ereignete. Eines Tages als er in der Höhle saß, hörte er eine Stimme, die sich später als die Stimme des Engels Gabriel herausstellte, der ihm befahl:
“ Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf. Er erschuf den Menschen aus einem Blutklumpen.” (Quran 96:1-2)
Dreimal erklärte Muhammad, er sei des Lesens nicht mächtig, aber jedesmal wiederholte der Engel den Befehl. Schließlich rezitierte Muhammad die Worte, die heute als die ersten fünf Verse des 96. Kapitels des Qur´an bekannt sind – Worte, die verkünden, dass Gott der Schöpfer des Menschen ist und die Quelle allen Wissens.
Zuerst vertraute Muhammad seine Begegnung nur seiner Frau und dann seinem engsten Kreis an. Aber als er dann mehr Offenbarungen erhielt, die ihn aufforderten, die Einheit Gottes allgemein zu verkünden, wuchs die Menge seiner Anhänger an, zuerst unter den Armen und den Sklaven, aber später auch von den bekanntesten Männern Mekkas. Die Offenbarungen, die er zu jener Zeit erhielt, und solche, die er später erhielt, sind alle im Qur´an, der Heiligen Schrift des Islam, enthalten.
Nicht jeder nahm die Botschaft Gottes an, die Muhammad verkündete. Sogar von seinem eigenen Stamm gab es solche, die seine Lehren zurückwiesen, und viele Händler bekämpften die Botschaft aktiv. Dieser Widerstand bestärkte Muhammads in seiner Mission und seinem Verständnis, worin genau sich der Islam vom Götzedienst unterschied. Der Glaube an die Einheit Gottes steht im Islam an erster Stelle; alles andere folgt daraus. Die Verse des Qur´an betonen Gottes Einzigartigkeit, warnen jene, die dies leugnen, vor ihrer bevorstehenden Strafe und verkünden Seine unbegrenzte Zufriedenheit mit denen, die sich Seinem Willen unterwerfen. Sie bestätigen das Jüngste Gericht, wenn Gott, der Richter, den Glauben und die Taten eines jeden Menschen wägen wird, Er wird die Gläubigen belohnen und die Übertreter bestrafen. Denn der Qur´an weist die Vielgötterei ab und betont die moralische Verantwortlichkeit des Menschen in kraftvollen Bildern – eine gewaltige Herausforderung für die weltlichen Mekkaner.
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