Lynda Fitzgerald, Ex-Katholikin, Irland (teil 4 von 4)
Beschreibung: Lynda nimmt schließlich den Islam an und spricht über einige interne Konflikte, die sie bewältigen musste, nach dem sie dies getan hatte.
- von Lynda Fitzgerald
- Veröffentlicht am 26 Aug 2013
- Zuletzt verändert am 26 Aug 2013
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Zwei Wochen später ging ich zum Dawa-Zentrum. Ich fürchtete mich wirklich, und ich hatte Angst, etwas Falsches zu sagen. Mein Freund Khaled und seine Frau brachten mich, und es war sehr emotional. Zum Schluss hatten alle von uns Tränen in den Augen, und ich weinte auf dem ganzen Weg nach Hause im Auto.
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Noch immer war nicht alles so, wie es sein sollte. Bei der Veränderung meiner Lebensweise war ich ein völliger TV Anhängiger geworden. Mein ganzes Leben kreiste nun um Gebet und TV am Abend. Darüber war ich nicht glücklich, aber ich war zu faul, um etwas zu verändern. Ich versuchte, meine islamischen Bücher zu lesen, aber ich fühlte, dass ich einfach nicht mehr konnte. Dann machten Gerüchte im Krankenhaus über mich die Runde und kamen wieder bei mir an. Das regte mich wirklich auf, denn ich hasste es, Gegenstand der Neugier eines jeden zu sein, und ich hasste es, die Wucht von übler Nachrede und Gerüchte zu sein. Ich kam eines Abends von der Arbeit nach Hause zurück, und fühlte, dass ich einfach nicht mehr konnte. Ich hasste es, hereinzukommen und die ganze Nacht TV zu sehen und mit keinem zu sprechen und die Wochenenden waren reine Alpträume für mich. Ich würde das ganze Wochenende keinen sehen. Ich fühlte mich verlassen und allein. Die Zeit für das Ischagebet kam, und ich wollte es nicht verrichten. Dies war mir noch nie passiert, und es bestürzte mich. Ich weinte zwei Stunden ununterbrochen.
Am nächsten Tag waren meine Augen richtig geschwollen, und ich weinte den ganzen Tag immer wieder. Khaled fragte mich, was los sei, und zuerst konnte ich es ihm nicht sagen, weil ich mich so schämte, obwohl ich das Gebet verrichtet hatte, denn ich wusste, ich musste es tun. Schließlich erzählte ich es ihm, und er versicherte mir, sogar er fühlte sich manchmal so, und ich sollte mich deshalb nicht schlecht fühlen oder besorgt sein. Was mir fehlte, sei eine Veränderung in meiner Lebensweise, Tennis spielen, Einkaufen gehen, ein Buch zu lesen. Ich argumentierte, das würde nicht helfen, ich bräuchte jemanden zum Reden, ich wäre immer noch einsam.
An diesem Abend ging ich nach Hause und fühlte mich wirklich verloren, ich fühlte, ich könne einfach nicht so weiter machen. Nach meinem Gebet warf ich mich nieder und betete wirklich : “Bitte Gott, lass mich dich nicht verlieren, bitte lass mich dich nicht verlieren.“ Ich setzte mich hin und wandte mich den kurzen Versen am Ende des Qur´an zu, und ich fand At-Takathur, und nachdem ich sie gelesen hatte, wurde mir klar, dass ich alle diese Dinge aufgeben musste, an denen ich hing, wie TV und mir Gedanken über die Menschen zu machen und was sie über mich denken. Ich musste lernen, diese Dinge aufzugeben. Und ich fühlte, wie alle diese Sorgen mich verließen, als würden sie aus meinem Rücken heraus kommen und davon schweben.
Am nächsten Tag beim Fagr als ich mein Gebet beendet hatte, hatte ich das Gefühl, ich sollte meine Hände vor mir erheben und Dua machen. Ich hatte andere Menschen es so machen gesehen, aber nie verstanden, wozu es gut war. Ich streckte meine Hände und betete zu Gott, mir dabei zu helfen, und dabei, eine bessere Person zu werden. Dann legte ich meine Hände auf mein Gesicht und spürte ein Kribbeln und ein Wohlbefinden und Frieden, das lange anhielt. Ich fürchtete, es würde weggehen, wenn ich mich bewege. Aber das tat es nicht.
An jenem Tag hatte ich bei der Arbeit einen Besuch von einem Mitarbeiter aus der Computerabteilung – Anwer. Ich hatte ihn noch nie zuvor getroffen, aber er hatte von mir gehört. Er erzählte mir von der Rajhi -Moschee und dass es dort freitags Vorträge auf englisch gäbe. Ich beschloss, dass ich am nächsten Freitag dorthin gehen wollte. In dieser Woche sah ich kein TV, und ich spielte Tennis und dann fragte ich einen unserer Fahrer, dem ich vertraute, ob er mich zu der Moschee bringen konnte.
Freitagmorgen wurde ich sehr nervös und in letzter Minute fühlte ich, dass ich nicht gehen wollte. Was ist, wenn ich zur falschen Moschee gehe, was ist, wenn ich alles falsch machte? Genau als ich zur Tür hinaus ging, betete ich zu Gott, mich zu leiten und alles gut ausgehen zu lassen. Und es ging alles gut aus. Ich traf die Sameers, eine ausgebürgerte Familie aus Sri Lanka, die in Saudi Arabien lebte und arbeitete, meine neue Familie, und sie nahmen mich mit zu sich nach Hause und behandelten mich wie eine von ihnen. Möge Gott sie segnen und belohnen, und ich danke Ihm jeden Tag dafür, dass Er sie gewählt hat und mich sie treffen lassen hat.
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