Zeichen des Prophetentums im edlen Leben des Propheten Muhammad (teil 1 von 2): das frühe Leben des Propheten Muhammad
Beschreibung: Das Leben des Propheten Muhammad war von Gott geleitet und dies zeigte sich schon in jungen Jahren.
- von Aisha Stacey (© 2015 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 28 Sep 2015
- Zuletzt verändert am 31 Aug 2024
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"Muhammad ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern der Gesandte Gottes und der letzte aller Propheten, und Gott besitzt die volle Kenntnis aller Dinge." (Quran 33: 40)
Wenn jemand den Islam annimmt, bestätigt er oder sie seinen oder ihren Glauben oder wenn jemand irgendeines der fünf Gebete betet, bestätigt er auch seinen Glauben an den Propheten Muhammad als letzten Propheten Gottes. Zusätzlich glauben über 1,5 Milliarden Menschen auf der ganzen Welt, dass das Leben des Propheten Muhammad es wert ist, nachgeahmt und angestrebt zu werden. Allerdings nehmen viele Menschen den Islam an, ohne den Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, wirklich zu kennen. Vielleicht ist alles, was sie wissen, dass er auf der arabischen Halbinsel geboren wurde und gelebt hat, und dass er die Offenbarung Gottes in Form des Qur´an erhalten hat. In den folgenden beiden Artikeln werden wir das edle Leben des Propheten Muhammad betrachten, ihn einfach ein bisschen mehr kennen und lieben lernen. Wir werden dies erreichen, indem wir die Zeichen seines Prophetentums in seinem edlen Leben betrachten.
Im Arabischen ist das Wort Prophet (nabi) eine Ableitung des Wortes naba, das Neuigkeit, Kunde bedeutet. Daher leiten wir ab, dass ein Prophet die Kunde von Gott verbreitet und Seine Botschaft, in diesem Sinne sind sie Botschafter Gottes auf der Erde. Ihre Mission besteht darin, die Botschaft, den Einen Gott anzubeten, zu vermitteln. Dies beinhaltet, die Menschen zu Gott zu rufen, die Botschaft zu erläutern, frohe Botschaft oder Warnung zu bringen und die Angelegenheiten des Volkes zu regeln. Alle Propheten waren bestrebt, die Botschaft Gottes aufrichtig und vollständig zu überbringen und dies traf auch für den letzten Propheten, Muhammad, zu. Während seiner letzten Predigt fragte der Prophet Muhammad dreimal die versammelten Menschen, ob er die Botschaft überbracht hat, und sie riefen Gott zum Zeugen ihrer Antwort, die ein wiederhallendes "ja!" war.
Genau wie die Essenz ihres Rufes zu Einem Gott, war ein weiteres akzeptiertes Zeichen für die Wahrheit der Propheten, wie sie ihre Leben geführt haben. Die Berichte vom Leben des Propheten, die uns von unseren rechtschaffenen Vorgängern überliefert wurden, zeigen, dass Muhammads Prophetentum von Anfang an von Gott geleitet wurde. Lange bevor er Prophet war, wurde Muhammad darauf vorbereitet, die Menschheit auf den geraden Weg zu führen und seine Lebenserfahrungen kamen ihm bei dieser gewichtigen Mission zugute. Dann im Alter von 40, als ihm das Prophetentum auferlegt wurde, unterstützte Gott seine Mission weiter und festigte sie. Jede Überlieferung von Muhammads Leben ist voller Beispiele von seinem vorbildlichen Charakter, er war mildtätig, gnädig, ehrlich, mutig und großzügig, während er einzig und allein den Lohn im Jenseits anstrebte. Die Art, wie der Prophet Muhammad mit seinen Gefährten, Bekanntschaften, Feinden, Tieren und sogar unbeseelten Gegenständen umging, ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass er sich stets Gottes bewusst war.
Muhammads Geburt wurde von zahlreichen sogenannten wunderbaren Ereignissen begleitet, und das Sprechen über diese außergewöhnlichen Ereignisse dient zweifellos als Zeichen für das Prophetentum, allerdings müssen wir aufmerksam sein, wenn wir ohne Vorbehalte an diese außergewöhnlichen Ereignisse glauben. Nicht alle dieser Ereignisse werden von allen Biographen und Historikern der islamischen Geschichte angenommen, obwohl auch sie einen außerordentlichen Beginn und ein Leben, das dazu bestimmt war, von Gott geleitet zu werden, sollten sie nicht ausgeschmückt und übertrieben werden.
Besondere, aber nicht einzigartige Umstände umgaben die Kindheit des Propheten Muhammad und diese besaßen zweifellos einen Einfluss auf seinen Charakter. Als er acht Jahre alt war, hatte er bereits den Tod seiner beiden Eltern und seines geliebten Großvaters Abdul Muttalib erlitten. Sein Onkel und großer Unterstützer Abu Talib nahm ihn auf. Obwohl er erst ein kleiner Junge war, hatte er schon große emotionale und körperliche Umwälzungen erlebt. Sowohl die vielen Chroniken von Muhammads Leben als auch der Qur´an erkennen sein gestörtes Leben an.
Hat Er dich nicht als Waise gefunden und aufgenommen? (Quran 93:6)
Muhammads Onkel Abu Talib war arm und kämpfte, um seine Familie versorgen zu können, daher arbeitete Muhammad als Heranwachsender als Hirte. Bei dieser Beschäftigung lernte er, die Einsamkeit anzunehmen und entwickelte Eigenschaften, wie Geduld, Umsicht, Sorgfalt, Führungsqualitäten und die Fähigkeit, Gefahren zu spüren. Schafe hüten war eine Tätigkeit, die bekanntermaßen alle Propheten Gottes gemeinsam hatten. ‘…´Die Gefährten fragten: "Warst du Schafhirte?" Er antwortete: "Es gibt keinen Propheten, der nicht Schafhirte gewesen ist."’[1]
Als Teenager ist Muhammad manchmal mit Abu Talib gereist, der Karawanen zu Handelszentren begleitete. Mindestens einmal war er bis nach Nord-Syrien gereist. Ältere Händler erkannten seinen Charakter und gaben ihm den Beinamen Al-Amin, dem einen, dem du vertrauen kannst. Bereits in seiner Jugend war er als ehrlich und vertrauenswürdig bekannt. Eine Geschichte, die von den meisten Gelehrten und Historikern akzeptiert wird, ist der Bericht von einer Reise des Propheten Muhammads nach Syrien.
Die Geschichte berichtet, dass der Mönch Bahira das Prophetentum Muhammads voraus gesagt hat, und er riet Abu Talib, "seinen Neffen sorgsam zu hüten". Laut dem Biographen Ibn Ishaq konnte Bahira beobachten, als sich die Karawane, in der der Prophet Muhammad reiste, dem Stadtrand näherte, wie eine Wolke einem jungen Mann Schatten spendete und ihm zu folgen schien. Als die Karawane im Schatten einiger Bäume rastete, sah Bahira, dass "die Wolke den Baum überschattete, und seine Äste bogen sich und hingen über dem Gesandten Gottes, bis er in ihrem Schatten war." Nachdem Bahira dies gesehen hatte, nahm er Muhammad in näheren Augenschein und stellte ihm viele Fragen über eine Menge christlicher Prophezeiungen, über die er gelesen oder gehört hatte.
Der junge Muhammad unterschied sich von seinem Volk in seiner Sittsamkeit, seinem tugendhaften Benehmen und seine gefälligen Manieren, daher war es für seine Gefährten keine Überraschung, ihn selbst in seiner Jugend, viele Jahre vor seinem Prophetentum, die abergläubischen Praktiken meiden zu sehen und sich davon zurückhalten, Alkohol zu trinken, Fleisch von Tieren zu essen, die auf Steinaltären geschlachtet worden waren oder an den Festen der Götzendiener teilzunehmen. Als er erwachsen wurde, wurde Muhammad als das vertrauenswürdigste und ehrlichste Mitglied der mekkanischen Gesellschaft angesehen. Selbst diejenigen, die sich an kleinen Stammesstreitigkeiten beteiligten, erkannten Muhammads Ehrlichkeit und Integrität an.
Muhammads Tugenden und guter moralischer Charakter wurde von jungen Jahren an etabliert, und Gott unterstütze und führte ihn weiter. Als er vierzig Jahre alt war, wurden Muhammad die Mittel gegeben, um die Welt zu ändern, die Mittel, um der ganzen Menschheit zu nutzen.
Im folgenden Artikel werden wir betrachten, wie sich Muhammads Leben infolge des Prophetentums veränderte, und schussfolgern, dass es unwahrscheinlich ist, denen Glauben zu schenken, die behaupten, Muhammad wäre ein falscher Prophet. Er hat nicht den Anspruch erhoben, Prophet zu sein, um Bequemlichkeit, Reichtum, Größe, Ruhm oder Macht zu erreichen.
Zeichen des Prophetentums im edlen Leben des Propheten Muhammad (teil 2 von 2): Nach dem Prophetentum
Beschreibung: Das Leben des Propheten Muhammad hat sich nachdem die Offenbarung begann, drastisch geändert. Seine Einstellung war eines der deutlichsten Zeichen des Prophetentums.
- von Aisha Stacey (© 2015 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 05 Oct 2015
- Zuletzt verändert am 05 Oct 2015
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Im Alter von 40 war der Prophet Muhammad ein etablierter Händler und Familienvater, der sich von Zeit zu Zeit zur Besinnung und Reflektion zurück zog. Er war ein angesehener Einwohner Mekkas und die Menschen waren es gewohnt, zu ihm zu kommen, wenn es darum ging, Streit zu schlichten, um Rat zu fragen und um nach ihren Wertgegenständen zu schauen. All dies sollte sich ändern, denn während einer seiner Perioden der Isolierung und Besinnung besuchte ihn der Engel Gabriel, und die Verse des Qur´an wurden ihm offenbart. Seine Mission hatte begonnen, sein Leben war nicht länger sein eigenes - es war nun der Verbreitung des Islam gewidmet.
Vielleicht begannen nun einige der Ereignisse in seinem Leben einen Sinn zu ergeben. Vielleicht konnte er sehen, dass Gott die Dinge für ihn geplant hat, denn in der Retrospektive können wir sehen, dass die Zeichen des Prophetentums in vielen Aspekten und Szenarien im gesamten Leben des Propheten zu erkennen gewesen sind. Vor seiner Mission war Muhammads Leben relativ leicht gewesen. Er hatte eine gute und glückliche Ehe, Kinder, keine finanziellen Sorgen und zweifellos war er umgeben von Freunden und Familie, die ihn liebten und respektierten.
Sein Prophetentum zu erklären, machte ihn arm, zu einem von der Gesellschaft Verstoßenen und sein Leben war mehr als einmal in Gefahr. Größe, Macht, Reichtum und Ansehen, waren die Dinge, die ihn am wenigsten beschäftigten. Tatsächlich besaß er diese Dinge bereits, wenn auch in geringem Umfang. Er hatte von der Erklärung eines Prophetentums und einer Mission, die nicht echt ist, nichts zu gewinnen. Der Prophet Muhammad, seine Familie und seine Gefährten wurden lächerlich gemacht, verhöhnt und geschlagen, sein Lebensstil veränderte sich drastisch zum schlimmsten.
Einer der Gefährten von Muhammad sagte: "Der Prophet Gottes sah bis zu seinem Tod kein Brot, das von feinem Mehl gemacht war, seit der Zeit als Gott ihn (als Propheten) gesandt hat."[1] Ein anderer erklärte, dass "Als der Prophet starb, hat er weder Geld noch etwas anderes hinterlassen, außer seinem weißen Reitmaulesel, seine Waffen und ein Stück Land, das er als Almosen gelassen hatte."[2].
Bevor er starb war der Prophet Muhammad der Führer eines Imperiums gewesen, mit Zugang zur Staatskasse, doch er lebte einfach, nur damit beschäftigt, seine Mission zu vervollständigen und Gott anzubeten. Trotz seiner Verantwortung als Prophet, Lehrer, Staatsmann, General, Richter und Schlichter, pflegte Muhammad seine eigenen Ziegen zu melken, seine Kleider und Schuhe zu flicken, und auch bei der allgemeinen Hausarbeit zu helfen.[3] Das Leben des Propheten Muhammad war ein herausragendes Beispiel für Demut und Einfachheit. Seine Kleidung und sein Lebensstil unterschied sich nicht von dem seiner Anhänger. Wenn jemand in eine Versammlung kam, gab es nichts, was den Propheten Muhammad von den anderen Männern in der Versammlung unterschied.
In den frühen Jahren seiner Mission, lange bevor es auch nur im entferntesten eine Aussicht auf Erfolg gegeben hatte, erhielt Muhammad ein interessantes Angebot von den mekkanischen Führern. Weil sie dachten, Muhammad erhebe den Anspruch des Prophetentums für seinen persönlichen Gewinn, kamen Angesandte zu ihm und sagten: "...Wenn du Geld willst, werden wir genug Geld für dich sammeln, dass du der rechste Mann von uns werden wirst. Wenn du die Führung anstrebst, werden wir dich zu unserem Führer ernennen, und nie eine Angelegenheit ohne deine Zustimmung entscheiden. Wenn du ein Königreich willst, werden wir dich zum König über uns machen." Für jedes menschliche Wesen, in jeder historischen Epoche, wäre dies ein schwer abzulehnendes Angebot gewesen, allerdings wünschte sich Muhammad keinen persönlichen Gewinn oder Anerkennung. Obwohl es nur eine Bedingung zu diesen großzügigen Angebot gab, war es eine, die gegen alles verstieß, für das Muhammad einstand. Die mekkanischen Führer erwarteten von ihm, dass er seinen Aufruf zum Islam aufgab und damit aufhörte, Gott allein, ohne Partner anzubeten.[4] Der Prophet Muhammad lehnte dieses Angebot rundweg ab.
Bei einer anderen Gelegenheit fürchtete Muhammads Onkel Abu Talib um das Leben seines Neffen, und flehte ihn an, damit aufzuhören, die Menschen zum Islam zu rufen. Wieder war die Antwort Muhammads genauso entschlossen und ernst, er sagte: "Ich schwöre im Namen Gottes, mein Onkel! Auch wenn sie mir die Sonne in meine rechte Hand und den Mond in meine linke Hand legten, dafür dass ich diese Sache aufgebe (zum Islam zu rufen), so werde ich davon nicht ablassen, bis Gott sie triumphieren läßt oder ich bei ihrer Verteidigung zugrunde gehe."[5]
Viele Mittel wurden von den ungläubigen Menschen in Mekka ergriffen, um Muhammads Charakter zu beflecken und um die Botschaft, die er versuchte, zu verbreiten, herabzuwürdigen. Sie waren besonders gnadenlos und verunglimpften selbst den Qur´an. Sie versicherten vehement, dass der Qur´an nicht göttlich offenbart worden sei und dass Muhammad ihn selbst verfasst habe. Dies taten sie, um die Menschen davon abzubringen, Muhammad zu folgen oder an seinen Anspruch, er sei ein Prophet Gottes zu glauben. Der Prophet Muhammad hat den Qur´an nicht verfasst. Er hatte nicht gelernt zu lesen und zu schreiben. Er war nicht in der Lage, einige der wissenschaftlichen Fakten, die der Qur´an leicht und oft erwähnt, zu kennen oder auch nur zu vermuten.
Zusätzlich hierzu ergibt es einen Sinn zu sagen, dass wenn der Qur´an von Muhammad geschrieben worden wäre, dann hätte er sich darin viel häufiger gelobt und erwähnt. Der Qur´an erwähnt die Propheten Jesus und Moses sehr viel häufiger als den Propheten Muhammad. Der Qur´an weist den Propheten Muhammad auch zurecht und korrigiert ihn. Wäre er ein Hochstapler, würde er es dann riskieren, sich als eine Person darzustellen, die Fehler macht?
Der Prophet Muhammad war ein ungebildeter arabischer Händler. Sein Leben wäre unbemerkt geblieben, außer dass Gott von Anfang seiner Existenz an mit ihm war, ihn auf das Prophetentum vorbereitete und ihn darauf vorbereitete, die gesamte Menschheit in eine neue Ära religiösen Wachstums zu führen. Als Muhammad heran wuchs, war er dafür bekannt, ehrlich, aufrichtig, vertrauenswürdig, großzügig und ernsthaft zu sein. Es war für seine Spiritualität bekannt, und hatte die Dekadenz und Götzendienerei seiner Gesellschaft seit langem offen abgelehnt.
Wenn man das Leben des Propheten Muhammad aus dem Abstand der Zeit betrachtet, können wir deutlich erkennen, dass sein Leben ein Leben der Anbetung Gottes gewesen ist, sein einziges Ziel war das Überbringen der Botschaft gewesen. Das Gewicht der Botschaft wog schwer auf seinen Schultern, und selbst bei seiner letzten Predigt war er besorgt und bat die Menschen, zu bezeugen, dass er die Botschaft Gottes überbracht hat. Wenn Muhammad Macht oder Ruhm gewollt hätte, so hätte er das Angebot der mekkanischen Führer angenommen. Wenn er hätte reich werden wollen, hätte er kein einfaches Leben geführt, wäre nicht mit kaum Besitz gestorben, wie kein anderer Führer irgendeines Reiches. Die Bescheidenheit des Propheten Muhammad und sein unerschütterlicher Wunsch, die Botschaft des Islam zu verbreiten, sind starke Zeichen für die Gültigkeit seines Anspruchs auf Prophetentum.
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